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Messerschmitt Bf 109E Instrumentenbrett

Eduard (Bf 109E Royal Class) - 1/4

Wie im Bericht zum Instrumentenbrett der Bf 110 geschrieben, hat mich die Bf 109E Royal Class motiviert, jenen Bausatz zu vollenden. Nun konnte ich also mit dem 109er Bausatz starten. Viele Details sind etwas besser ausgeführt als beim ersten Modell und zum Teil auch auch einfacher. Zum Beispiel braucht man nicht die einzelnen Schrauben suchen, wenn sie nach dem Abtrennen vom Gießast springen. Aber es gibt noch genügend kleine Teile, die man tunlichst nicht verlieren sollte… Ersatz gibt es nämlich nicht. Andererseits ist dieser Bausatz wegen des Reflexvisier etwas komplexer und zeitintensiver.

Zunächst habe ich das obere Instrumentenbrett mit dem Verbinder und der Halterung für das Revi verklebt. Auf dem unteren Instrumentenbrett habe ich alle Teile angeklebt, die später RLM 66 sein sollten. Dann habe ich beide Teile mit der entsprechenden Acryl-Farbe von Jens Popp (JPS) gespritzt. Mir persönlich war der nicht maßstäblich angepasste Farbton etwas zu dunkel – fast schwarz – daher habe ich die Teile noch einmal mit einem aufgehellten RLM66 übersprüht.

Dann ging es auch schon los mit den Instrumenten. Wie gehabt kann man sich hier Stück für Stück vorarbeiten, allerdings sind die Skalen diesmal nicht Vinylaufkleber, sondern Decals. Deshalb habe ich zunächst alle in das Instrumentenbrett eingeklebt und trocknen lassen. Beim nächsten Mal würde ich anschließend alles mit Mattlack versiegeln, wie ich es auch beim unteren Teil gemacht habe. Auf die Instrumentenskalen habe ich die Zeiger mit Gators Glue aufgeklebt – in neutraler bzw. mir sinnvoll erscheinender Stellung. Instrument für Instrument ging es dann weiter. Die beiden Hebel haben abgeplattete Knöpfe, welche eine kleine Sinkstelle am Anguß haben, die ich zugespachtelt habe. Die Instrumentenrahmen habe ich nicht bemalt, sondern nur versäubert. Allerdings habe ich später das Brett noch mit Mattlack versiegelt und ein leichtes Drybrushing zur Alterung angewandt.

Der untere Teil des Instrumentenbretts wurde analog nach Bauanleitung gebaut. Einige der Abziehbilder liegen hier doppelt bei, so dass man sich auch mal vertun kann – ich habe einige davon noch beim 110er Instrumentenbrett ergänzt. Der linke (große) Hebel hatte einige Kleberreste auf der Oberfläche, die ich entfernt habe. Dabei ist die obere Schicht des Ätzteils verloren gegangen, aber ich habe das Teil poliert und jetzt ist es ein Messinghebel. Den Hebel auf der anderen Seite habe ich gelötet – etwas, das ich nicht besonders gut kann. Ich hatte den Hebel auch schon poliert, mir aber dann überlegt, diesen zu verzinnen. Das hat gut funktioniert und sieht ganz gut aus. Die stumpfe Verklebung mit dem Instrumentenbrett hat hingegen sehr schlecht funktioniert und nach mehrmaligem Abbrechen, habe ich mich dafür entschieden, den Schlitz auszusägen und den Hebel hinein zu kleben. Die bunten Ringe auf den Instrumenten muss man übrigens selbst malen, was aber bei mir recht gut verlief.

Nun zum Revi. Die Bemalung großer Teile in Kupfer erscheint mir etwas seltsam. Mangels geeigneten Vorbilds habe ich mich aber auf Eduard verlassen und das Ganze mit Revellfarbe bemalt (bzw. gesprüht) und mit Washes von Citadel etwas gealtert. Der Körper des Revi wurde zusammengeklebt und mit dem JPS RLM 66 eingefärbt, um einen etwas anderen Schwarzton zu erzielen, als bei den Instrumenten. Die innere Scheibe sitzt etwas wackelig, aber beim dritten Versuch hat's dann geklappt. Das Not- bzw. Hilfskorn habe ich ganz zum Schluss angebaut und dieses passte überhaupt nicht. Den Zielkreis habe ich dann um die innere Reflexscheibe herum- und schräg über diese gebogen (Fotos eines Originals im Internet folgend). Das Korn sitzt auf der falschen (linken) Seite, daher habe ich es abgetrennt und auf der rechten Seite wieder angeklebt. Und dann war das Model im Maßstab eins zu vier auch schon fertig.

Fazit: wie schon beim Instrumentenbrett der Bf 110 finde ich dieses Modell optimal für die Überwindung eines kleinen Durchhängers oder wenn man mal wenig Zeit hat und immer nur einige Minuten „am Stück“ basteln kann. Das Ergebnis ist sehr schön anzuschauen und macht sich gut hinter meinen Bf 109 Modellen … nur gegen Umfallen muss es irgendwie gesichert werden.

Steffen Arndt, Barsinghausen (Juni 2012)

post scriptum: Nach Fertigstellung des Instrumentenbretts dachte ich viel über die Präsentationsmöglichkeiten nach, da das einfache Hinlegen des "Bretts" dem Modell nicht gerecht wird. Unter anderem hatte ich die Instrumentenbrette auch zum Klubabend des BMC nach Bremen mitgenommen. Mit Lars Kolweyh habe ich die Sache auch diskutiert und bei meinem nächsten Besuch hatte er nicht nur das Instrumentenbrett aus der Bf 109 Royal Class gebaut, sondern auch eine tolle Art der Präsentation gefunden.
Diese musste ich einfach kopieren. Daher habe ich mir in Telford zwei Holzbasen gekauft, die ich zu hause erst mal von einer dicken Schicht Klarlack befreien musste. Anschließend habe ich die Sockel mit Bienenwachs behandelt. Lars war dann so freundlich mir zwei Kupferbleche zuzuschneiden und zu biegen. Dies habe ich einfach auf den Sockel geschraubt und mit 2K-Kleber am Instrumentenbrett befestigt. Mir gefällt es jetzt richtig gut! Vielen Dank an Lars für die tolle Idee und die Hilfe beim Nachmachen!