Supermarine Spitfire HF Mk. VI

AZmodel AZ 7312 Spritzguss mit Fotoätzteilen - 1/72

Vorbild: Die Spitfire HF Mk. VI war eine direkte Weiterentwicklung der Mk. V mit einer druckbelüfteten Kabine als Höhenjäger um die hochfliegenden Junkers Ju 86 P/R abfangen zu können. Dafür wurde als Prototyp die Spitfire Mk. V/R7120 umgebaut. Die Serienmaschinen bekamen den Merlin 47 mit 1415 PS und Vier-Blatt-Luftschrauben. Auffällig waren die verlängerten Tragflächen.

97 HF Mk. VI wurden gebaut. Davon wurden im mittleren Osten sechs Exemplare eingesetzt. Der Rest verblieb in Großbritannien. Die Kabinenkonstruktion war noch nicht ausgereift und bereitete in der Praxis Probleme. Der Einflug der Junkers fand auch nicht in dem Maße statt, wie man erwartet hatte. So wurden viele Maschinen als Trainer ohne Tragflächenverlängerung, druckbelüftetem Cockpit und Kanonen eingesetzt. Als Ablösemuster fungierte die wesentlich erfolgreiche Spitfire HF Mk. VII deren Produktion im August 1942 begann.

Bausatz: AZmodel hat hier die neue Spitfire Mk. V/Seafire Mk. Ib modifiziert. In der attraktiven aber im unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt zwei Spritzgussrahmen mit 57 Bauteile, eine Spritzgusskanzel, ein kleiner Fotoätzteilbogen, zwei Decalbögen und die Bauanleitung. Die ist dieses Mal ausschließlich für diese Version und es gibt ein paar Informationen zum Vorbild.



Sie man sich die Bauteile an, so erkennt man im ursprünglichen Master/Urmodell schnell die Verwandtschaft zum AZ-Kit der Spit V. Die Abspritzung ist aber bei dieser Version deutlich besser. Ob das auch für die Passung gilt, das wird sich zeigen. Ein paar Teile sind für andere Versionen bestimmt und wandern in die Restekiste.

Die Detaillierung des Cockpits ist fast ausreichend. Bei den Fotoätzteilen hätte ich mir noch ein paar Sitzgurte gewünscht. Das restliche Cockpit ist ansonsten recht solide und die Rumpfhälften bieten noch innen vorbildgerechte Strukturen. Da die einteilige Klarsichthaube recht dick ist, reicht es aus, wenn alles gut bemalt und paar Gurte hinzugefügt werden.



Das Seitenruder liegt separat bei und die beiden Teile des Höhenleitwerks sind auch einteilig. Da admiral die Tragfläche aus so aufgebaut hat, dass sich die Ruder auf den oberen Hälften befinden, kann man eine recht spitze dünne Tragflächenhinterkante realisieren. Für die HF-Version muss allerdings gesägt werden. Hier sind die normalen Tragflächenspitzen abzuschneiden und die neuen Spitzen müssen angeklebt werden. Die Fotoätzteile dienen für die Antenne und dem Lufteinlauf. Aus vier einzelnen Blättern wird die Luftschraube zusammengesetzt.

Es gibt eine Übersicht für die Anbringung der Wartungshinweise und als Bemalungsanleitung dienen die Seitenansichten auf der Kartonrückseite. Für die Farbangaben werden originale britische Farbtöne angegeben. Alle Decals sind ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.

Bemalungen:

  1. Spitfire HF Mk. VI, BR255/YQ-U/BR255, 616. Squadron RAF, Kingscliffe im Mai 1942;
  2. Spitfire HF Mk. VI, BS141/RY-E, 313. Spuadron RAF, Peterhead im Juni 1943;
  3. Spitfire HF Mk. VI, BS141/NN-B, 310. Squadron RAF, Castletown im September 1943.

Fazit: Eine interessante Variation des neuen Spitfire Mk. V-Bausatzes für den fortgeschrittenen Modellbauer.

Erhältlich sind Azmodel-Kits im gut sortierten Fachhandel oder via IBG.

Volker Helms, Godern (April 2011)

Literaturempfehlungen:

Merlin-Powered Spitfires
WarbirdTech Vol. 35
Kev Darling
Specialtypress 2002
ISBN 1-58007-057-4
The Supermarine Spitfire Part 1: Merlin Powered
Modellers Datafile 3
SAM Publications 2000
ISBN 0-9533465-2-8