Supermarine Spitfire Mk.IXe

AZmodel AZ7401 - Spritzguss mit Resinteil - 1/72

Vorbild: Die Spitfire Mk.IX war ursprünglich nur als Zwischenlösung bis zum Erscheinen der Mk. VIII gedacht. Produziert wurde sie in erheblichen Stückzahlen gemeinsam mit der Mk. XVI, die im Prinzip eine IX mit einem bei Packard gebauten Merlin war. Beide Versionen entstanden in über 7000 Exemplaren. Nach dem Ende des Krieges in Europa brachten die tschechischen RAF-Piloten ihre Ausrüstung mit in die Heimat. So kam die CSR u.a. auch zu einer Anzahl Supermarine Spitfire Mk.IXe, die zumeist mit der gekappten Tragfläche ausgerüstet waren.

Ein Großteil der CSR-Spits ging in der Operation "Velveta 2" nach Israel. Dort war man mit den zuvor gelieferten Avia S-199 nicht sehr glücklich. In Israel wurden die Spits gemeinsam mit erbeuteten Exemplaren bis in die 50er Jahre eingesetzt. Interessant ist auch die Kombination einer Spitfire mit den 300 l Tanks der Luftwaffe für die Überführung nach Israel, wie sie u.a. bei der Bf 109 angebaut waren.



Bausatz: AZmodel von Petr Muzikant aus Tschechien liefert hiermit den ersten Bausatz der neuen Generation. Erstmals wird im Unternehmen eine Spritzgussstahlform benutzt. Damit sind größere Stückzahlen pro Form möglich. Offensichtlich möchte man in Prag aus der Nische heraustreten.

In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt zwei beigefarbende Spritzlinge mit 63 Teilen, eine Spritzgusskanzel, ein Resinteil, ein Decalbogen und die Bauanleitung. Die Aufteilung der Bauteile ist sinnvoll. Es gibt feine versenkte Strukturen und eine Menge optionale Teile. Daher muss jede einzelne Beule selbst aufgeklebt werden.

Der Bau beginnt auch hier mit dem Cockpit. Hier wird auch das einzige Resinteil verbaut. Es ist der Boden des Cockpits auf dem der Sitz, der Steuerknüppel, die Seitenruderpedale und das Instrumentenbord befestigt werden. Es scheint mir fast so, als wenn der Desingner das Teil einfach auf den Spritzlingen vergessen hat. Die Spritzgussteile sind nämlich auf der Höhe der Zeit. Das Instrumentenbrett ist schön detailliert und muss selbst bemalt werden. Auch gilt das für die beiden Rumpfhälften innen. Die Sitzgurte sind aufmodelliert. Wer will kann diese bemalen und damit hervorheben.

Die Tragfläche besteht klassisch für eine Spitfire aus einer Unter- und zwei Oberseiten. Unten hat AZ klassich die richtige W-Form unterm Rumpf getroffen. Wer sich für einen nicht gekappten Flügel entscheidet, der muss bisschen schnitzen, denn die Randkappen müssen ab. Danach kann erst die Erweiterung angeklebt werden. Die Beulen auf der Oberseite müssen selbt aufgeklebt werden. Hier hilft die Bauanleitung grob weiter. Die Kanonenrohre verdienen diese Bezeichnung natürlich nicht. Die äußere Form passt allerding. Wer hier mehr will, der wird im Zubehörsortiment verschiedener Hersteller fündig.



Das Hauptfahrwerk ist schon aus dem Bausatz ordentlich detailliert und fein. Die Hauptfahrwerksklappen sind schön dünn. Es gibt auch feine Fahrwerksscheren aus Spirtzgussmaterial. Das Heckfahrwerk besteht aus einem Stück. Gleiches gilt für die Luftschrauben.



Der Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Wartungshinweise gibt es keine, dafür aber einen Plan zum Anbringen dieser. Ich denke, dass die britischen eh nicht mehr in Israel drauf waren.

Bemalungen:

Fazit: Ein gut gemachter Bausatz der Spitfire Mk.IXe von AZ. Allerdings dürfte er nicht unbedingt anfängertauglich sein. AZ gibt den Preis auf der eigenen Homepage mit 14€ an.

Erhältlich ist dieser Bausatz z.B. bei bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de.

Volker Helms, Godern (Oktober 2012)

Literatur:

Spitfire Mk.IX in the Israeli Air Force Service 1948-1956, Alex Yofe, White Crow Publications, ISBN 0-9774627-0-6.