Antonow An-28 - NATO code "Cash"

Amodel 72226 Spritzguss - 1/72

Vorbild: Die Antonow An-28 ist eine Weiterentwicklung der An-14 mit Kolbenmotoren. Die erste mit Propellerturbinen ausgerüstete An-14 flog erstmals 1969. Erst ab 1975 startete bei Antonow eine Kleinserienproduktion. Im Rahmen der Zusammenarbeit im RGW wurde die Produktion, wie zuvor bei der An-2, an PZL nach Polen übergeben. Das erste Serienexemplar flog 1984.



Hauptabnehmer der Verkehrsmaschine mit STOL-Eigenschaften war die UdSSR. Angetrieben wurde die An-28 von zwei TWD-10 mit 716 kW-Propellerturbinen. Diese übertrugen ihre Leistung auf zwei Dreiblatt-Luftschrauben. Bis 1993 wurden 191 Exemplare gebaut. Bei Antonow entstand in den 1990er Jahren eine Kleinserie der nochmals vergrößerten Weiterentwicklung An-38. PZL entwickelte das ursprüngliche Produkt zur M-28 mit Pratt & Whitney PT6A65B-Propellerturbinen weiter. Diese übertragen ihre Leistung auf Fünfblatt-Luftschrauben.



Bausatz: AERO-Plast aus Polen überraschte vor einiger Zeit mit einer Reihe von An-28/M-28-Bausätzen in 1/72. So war es doch überraschend, dass Amodel aus der Ukraine etwas später mit verschiedenen An-28-Bausätzen nachlegte. Auch wenn ich auch die AERO-Plast-Bausätze mein eigen nenne, so bevorzuge ich doch diesen Amodel-Bausatz. In dem typischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt sieben hellgraue Spritzgussrahmen mit 61 Teilen, ein Klarsichtrahmen mit 19 Teilen, ein Fotoätzteilbogen mit 38 Teilen, ein Decalbogen und die typische Bauanleitung.



Es handelt sich hier um einen in Short-Run-Technologie hergestellten Bausatz mit tollen feinen versenkten Strukturen. Im Gegensatz zum AERO-Plast Kit ist hier nichts übertrieben. Das Cockpit wird mittels Fotoätzteile noch weiter aufgewertet. Weiter hinten in der Passagierkabine gibt es leider keine Inneneinrichtung. Dafür bekommen die Pilotensitze auch geätzte Sitzgurte. Vor dem Zusammenkleben des Rumpfes sollten man ein kleines Gegengewicht nicht vergessen.



Die Klarsichtteile sollen von außen eingeklebt werden. Amodel liefert die etwas gewölbten seitlichen Cockpitfenster separat. Auch ist die Dreiblatt-Luftschraube wie beim Mitbewerber aus einem Stück. Mir gefällt hier insbesondere die durchgehende Tragfläche. An diese werden diverse Ruder und Klappen angeklebt und diese sorgen für eine scharfe Hinterkante. Die kleinen fummeligen Ausgleichsgewichte für die Ruder bestehen aus Metall. Scharfe Hinterkanten gibt es auch beim Höhenleitwerk.

Das Fahrwerk sieht recht ordentlich aus. Die restlichen Fotoätzteile werden zu Antennen, Gebern und Scheibenwischern. Letztere sind das I-Tüpfelchen.



Der kleine Decalbogen ist tadellos auf weißem Trägerpapier gedruckt. Die Farbangaben sind für das System von Humbrol.

Bemalung:

Fazit: Ein nicht ganz preiswerter Bausatz der An-28. Aufgrund seines Aufbaus und der Passung könnten sich auch weniger geübte Modellbauer an diesem Amodel-Kit versuchen.

Erhältlich ist dieser Amodel-Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über www.glow2b.de). Für Privatkunden ist er im örtlichen Modellbaufachgeschäft sowie im Versandhandel erhältlich.

Volker Helms, Godern (Februar 2016)