Avro 691 Lancastrian

Amodel 1462 Spritzguss mit Fotoätzteilen - 1/144

Vorbild: Bereits während des zweiten Weltkrieges machte man sich Gedanken über den zivilen Luftverkehr danach. Da im Bomberbereich recht leistungsfähige Maschinen zur Verfügung standen, entschloss man sich, deren Tragwerke einfach mit einem neuen Rumpf zu versehen. Ein Beispiel dafür ist die Avro 691 Lancastrian der Briten, die aus dem Lancaster Bomber entstand. Sie galt als sehr schnell und ein Flug von Hurn nahe Bournemouth nach Sydney (über Lydda, Karachi, Singapore und Darwin) mit 9 (neun) Passagieren an Bord wurde bei einer reinen Flugzeit von 52 Stunden und 6 Minuten in vier Tagen bewältigt (und heute regt man sich auf, wenn so ein Flieger mal eine Stunde Verspätung hat).

Von BSAA - British South American Airways wurde sie nach Rio eingesetzt.

1948/49 war der Typ ebenfalls bei der Berliner Luftbrücke aktiv beteiligt. 1949 machte die Lancastrian VH-EAS der QANTAS den ersten Direktflug von Australien über den südlichen Indischen Ozean nach Johannesburg. Dieses Flugzeug mit den entsprechenden Abziehbildern gibt es jetzt von Amodel im Maßstab 1:144.

Bausatz: Der Bausatz enthält sieben Spritzlinge, an welchen 115 Teile sind. Zwei Spritzlinge sind grau, vier in weiß und einer in transparent mit den Fenstern. Wie in früheren Bausätzen von Amodel sind auch hier die meisten Teile etwas nachzubearbeiten, da oft kleine Ränder aus nicht ganz dicht schließenden Formen vorhanden sind. Die Gravuren im Rumpf sind mir für diesen Maßstab zu tief.

Neben dem Spritzlingen enthält der Bausatz einen kleinen Satz geätzter Messingteile, an dem 18 winzige Teile sind. Es wirkt etwas unwirklich, wenn man den filigranen Kühlergrill in so eine grobschlächtige Motorgondel bauen soll.

Besonders bei den Motorgondeln lässt die Passgenauigkeit sehr zu wünschen übrig und es ist eine gute Portion Füllmaterial nötig.

Die Anleitung ist ausführlich und übersichtlich. Die Farbangaben beziehen sich auf das Humbrol Sortiment.

Fazit: Alles in Allem ist es ein nettes Modell welches in der Sammlung von Nachkriegs Airlinern nicht fehlen sollte.

Ein ganzes Stück Arbeit ist aber notwendig, um aus dem Bausatz ein ansehnliches Modell zu machen.

Erhältlich sind die Bausätze von Amodel im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de.

Rüdiger Hain, Fulda (September 2012)