Hughes H-4 "Hercules" (Spruce Goose)

Amodel 72030 - Multimedia - 1/72

Vorbild: Die Hughes H-4 ist nach wie vor das größte Flugboot der Welt. Es ist von den Abmaßen vergleichbar mit dem A380 wobei die Spannweite und Flügelfläche erheblich größer ist.

Die H-4 entstand ab 1942 aufgrund einer Ausschreibung der US Navy für ein großes Transportflugboot. Es sollte schnell Soldaten von den USA an Kriegsschauplätze rund um die Erde transportieren. Beim Bau sollten keine kriegswichtigen Rohstoffe verbraucht werden. So entstand die H-4 aus Birkensperrholz. Bei diesem Flugboot wurden die riesigen Steuerflächen hydraulisch angetrieben.





Während des Baus verlor die US Navy das Interesse am Flugboot und es wurde durch die Holzbauweise zu schwer. Trotzdem ließ Howard Hughes die H-4 fertigstellen und am 02. November 1947 unternahm er den einzigen Flug. Dieser ging aber nicht über 20 Meter Höhe hinaus. Es ist angesichts der Motorisierung und des Abfluggewichtes zweifelhaft ob die Maschine wirklich flugfähig war.

Nach dem Test wurde das Flugzeug in einem speziell errichteten Hangar eingemottet und flugklar gehalten. Nach dem Tod von Howard Hughes 1975 wurde es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und seit 1992 ist es im Evergreen Aviation Museum (McMinnville US-Bundesstaat Oregon) ausgestellt.

Bausatz: Schon auf dem ersten Blick wirkt dieser Bausatz gigantisch. So ist selbst das Fotografieren ein Problem. Als Vergleichsmaßstab dient eine 1-Euro-Münze. Wie bei den A-Monstern üblich, besteht dieser Bausatz aus GFK- und Spritzgussteilen. Die Glasteile sind ebenfalls aus Spritzgussmaterial. Die Auflage des Bausatzes ist sehr beschränkt obwohl in Deutschland schon einige verkauft wurden.



Das größte Bauteil ist der Rumpf der fast aus einem Stück besteht. Nur die obere Rumpfsektion ist separat vorhanden. Dort erfolgt auch ein Innenausbau für die obere Kabine und das Cockpit. Ich halte die Detaillierung aus Spritzgussteilen für ausreichend. Wer meint, dass noch etwas fehlt, der kann ja bei Pilot und Copilot noch Sitzgurte nachrüsten...

Um die Bullaugen im Rumpf verglasen zu können, müssen diese erstmal aufgebohrt werden. Ich persönlich würde eine Öffnung in den Bugbereich schneiden um dort ein Gegengewicht zum Heck zu deponieren. Ansonsten ist dieser riesige Vogel hecklastig. Die Tragfläche besteht aus zwei Teilen. Leider ist die Passung zusammen mit dem Rumpf nicht optimal. Hier bleibt nur eine Klebverbindung übrig und damit ein Transportproblem. Als Trost gibt es immerhin einen Ständer aus Klarsichtmaterial.

Die acht 28-Zylinder-Sternmotore haben hier nur eine Nachbildung bis zum ersten Brandschott. Das ist ausreichend. Alle acht Luftschrauben bestehen aus einem Stück. Die Abgasklappen liegen separat bei. Das lockert das riesige Modell dann auch auf.

Einfarbig Lichtgrau soll dieser Vogel werden. Die Lackierung wird wohl eine Herausforderung. Ein kleiner Decalbogen für die Kennungen liegt bei. Er ist ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Das Original hatte allerdings auch kaum Beschriftungen.

Bemalung:

Fazit: Ein gigantischer Bausatz, der auch seinen Preis hat. Er ist nur für fortgeschrittene Modellbauer gedacht.

Erhältlich sind die Bausätze von Amodel im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de.

Howard Hughes H-4 "Hercules", D.D. Hatfield, Hatfield History of Aeronautics, 1972;
Hughes HK-1 (H-4) Flying Boat Manual, Periscope Film LLC 2009, ISBN 1-935327-78-X.

Volker Helms, Godern (Februar 2010)