ZAGI A-7-3A

Amodel 72289 - Spritzguss 1/72

Vorbild: In der Sowjetunion wurde 1930 im Zentralen Aerodynamischen Institut (ZAGI) eine Abteilung zur Konstruktion von Tragschraubern gegründet. Danach entstand u.a. auch ein Tragschrauber A-2-EA. Danach wurde ab 1931 das für militärische Zwecke vorgesehene Muster A-7 bzw. A-7EA entwickelt. Am 20. September 1934 erfolgte der Erstflug des mit einem M-22-Sternmotor angetriebenen Prototypen. Dieser wurde nach diversen Tests überarbeitet.

Es folgte eine Kleinserie von fünf Exemplaren. Nach dem 22. Juni 1941 wurden die vorhandenen Exemplare bei Smolensk zusammengefasst. Später gingen sie in den Raum Jelna. Dort wurden sie in der Nacht für die Aufklärung und den Abwurf von Flugblättern eingesetzt.

Bausatz: Amodel liefert hier ein sehr exotisches Modell in 1/72. Der Tragschrauber A-7 war zuvor nicht als Spritzgussbausatz (bei KORA gibt es einen Resinbausatz) erhältlich. In dem praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt fünf hellgraue Spritzlinge mit 78 Einzelteilen, ein Klarsichtrahmen mit vier Teilen, ein Decalbogen und die typische Bauanleitung.

Es ist ein typischer Short-Run-Bausatz von Amodel mit feinen versenkten Strukturen aber zum Teil klobigen Angüssen und Kleinstteilen. Das Cockpit ist für heutige Verhältnisse etwas einfach und die Inneneinrichtung besteht aus zwei Steuerknüppeln, zwei Sitzen und einem Instrumentenbrett. Letzteres wird mittels Decal detailliert. Auf jeden Fall sollten noch ein paar Sitzgurte eingebaut werden. Vorbildmaterial ist mir fürs Cockpit nicht bekannt.

Der Motor ist auch ein bisschen klobig. Der wird dann noch mit zwei Auspuffringen versehen und bekommt vorn eine Abdeckung. Bei der Tragfläche wird es recht kompliziert. Hier gibt es eine Unterseite und zwei Hälften für die obere Seite. Dann werden noch die Enden stumpf angeklebt. In welchen Winkel das passiert muss der Modellbauer selbst herausfinden. Immerhin besteht das Höhenleitwerk aus nur zwei Hälften und es gibt noch eine kleine Stabilisierungsfläche. Diese haben scharfe Hinterkanten. Über ein Buggewicht gibt es keine Angaben. Es scheint aber notwendig zu sein.

Die Rotorblätter werden einzeln auf den Träger geklebt. Es gibt auch ein Abwehr-MG sowie diverse Bomben.

Der Decalbogen ist zwar tadellos gedruckt. Offensichtlich wurde er aber nicht mit einem Schutzlack versehen, denn beim bloßen Berühren gehen Teile verloren. Die Farbangaben sind für das Farbsystem von Humbrol.



Bemalung:

Fazit: Ein Short-Run-Bausatz der A-7 in 1/72 für den sehr fortgeschrittenen Modellbauer. Nur für diesen ist er zu empfehlen.

In Deutschland werden Amodel-Bausätze für Händler über Glow2b vertrieben.

Volker Helms, Godern (Juni 2015)