Kawasaki Ki-61-II kai(late) - Tony Army Fighter

AOSHIMA 15(022467) Spritzguss - 1/72

Vorbild: Die Kawasaki Ki-61 war das einzige mit einem flüssigkeitsgekühlten Reihenmotor ausgestattete Jagdflugzeug, das Japan wähend der 2. Weltkriegs einsetzte. Der Ha.40 Motor war ein Lizenzbau des deutschen DB 601 Triebwerks. Konstruktiv war die Ki-61 an die Heinkel 100 angelehnt, welche, nachdem sie im deutschen Jägerprogramm gegen die Messerschmitt Bf 109 unterlegen war, zum Export freigegeben wurde. Insgesamt war die Hien aber eine eigenständige Konstruktion, obwohl sie zeitweise mit MG 151 von Mauser ausgestattet war, die mittels U-Boot geliefert wurden.



Der erste von einem Dutzend Ki-61 Prototypen hob im Dezember 1941 erstmals ab. Die Serienproduktion begann ca. 1½ Jahre später und die ersten Maschinen erreichten im Spätsommer 1942 die Einheiten. Die Bewaffnung wurde in den nachfolgenden Fertigungslosen stetig verbessert und das Flugzeug wurde schließlich sogar mit 30mm Waffen ausgestattet. Auch konstruktiv war das Flugzeug permanent Änderungen unterworfen.



Die Ki-61-II hatte einen verbesserten 1500 PS Motor Ha-140 Triebwerk und eine vergrößerte Tragfläche. Der Prototyp dieser Version flog erstmals im Dezember 1943. Allerdings gab es ständig Probleme mit dem Motor. Dadurch kam die Produktion nur schleppend voran. Die Ki-61-II war in der Lage die hocheinfliegenden B-29-Bomber der USAAF abzufangen. Diese Bomber zerstörten auch die Produktionsanlagen des Ha-140 bei Akashi. Daher wurden die Zellen mit Sternmotoren versehen und dann als Ki-100-I bezeichnet.

Bausatz: Die Kawasaki Ki-61 ist für die Modellbauhersteller ein beliebtes Objekt. So gibt es diese in 1/72 von diversen Herstellern. So gibt es ältere und einfachere Bausätze u.a. von Revell und Hasegawa. RSmodels hatte vor einigen Jahren eine Serie von Bausätzen herausgebracht. Von FineMolds gibt es einige Bausätze in verschiedenen Ausführungen und Tamiya hat vor kurzem nachgelegt. AOSHIMA hat einige Bausätze im Angebot. So gibt es auch diese Ki-61-II-kai mit Vollsichtkanzel in 1/72.



In dem attraktiven praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt sieben graue Spritzgussrahmen mit 101 Einzelteilen, drei Klarsichtrahmen mit zwölf Teilen, ein Decalbogen und die einfache Bau- sowie Bemalungsanleitung. Ein paar Teile sind für die Ki-100 bestimmt und wandern in die Restekiste. Die Abspritzung ist auf der Höhe der Zeit. Es gibt feine versenkte Strukturen und schöne Details.



Der Bau beginnt mit der Bemalung der sitzenden Pilotenfigur. Dann schon geht es an das Zusammenbauen des sehr gut detaillierten Cockpits. Das besteht aus elf Teilen. Hier kann man vielleicht noch die Sitzgurte ergänzen. Als Bonus gibt es noch die Nachbildung des Ha-140-Reihenmotors. Die Tragfläche besteht aus drei Teilen. Unterm Rumpf werden zwei weitere Teile eingefügt. Diese sind spezifisch für die Ki-61.

Bei den beiden Hälften des Höhenleitwerks gibt es immerhin scharfe Hinterkanten. Das Fahrwerk samt Verkleidungen ist gelungen. Das Rumpfvorderteil ist so konzipiert dass man es auch ohne Luftschraube zeigen kann. Die Luftschraube entsteht aus drei Teilen. AOSHIMA liefert eine dreiteilige Cockpitverkleidung.



Der Clou dieses Bausatzes ist das Gestell für die Wartungsarbeiten. Hier kann man eine aufgebockte späte Ki-61-IIkai samt drei Mechanikern in einem Kleindiorama darstellen.



Ein Nachteil ist die kleine Bemalungsanleitung und diese ist zudem nur in Schwarzweiß. Zu dem Vorbild gibt es leider keine weitergehenden Informationen. Die Farbhinweise beziehen sich auf das System von Creos. Der Decalbogen ist tadellos gedruckt. Es gibt auch diverse Decals für die Tragflächenspitze und die Bugoberseite.



Bemalungsvariante:

Fazit: AOSHIMA liefert hier einen (in Japan) preiswerten gut gemachten Bausatz der späten Kawasaki Ki-61-IIkai in 1/72 mit nützlichem Zubehör.

Literatur:

Kawasaki Ki-61 Hien Ki-100, MONOGRAPHS 58, Leszek A. Wieliczko, KAGERO 2014;
Kawasaki Ki-61 Hien in Japanese Army Air Force Servix, Richard M. Bueschel, Schiffer Military/Aviation History 1996, ISBN 0-7643-0069-5.

Vorbildteil: Volker Helms und Steffen Arndt

Volker Helms, Godern (Januar 2019)