Ersatz M10

Dragon 7491 Spritzguss 1/72

Vorbild: Die Bezeichnung „Ersatz M10“ ist eine Umschreibung für einen äußerlich modifizierten Pz.Kpfw. V Panther. Während der Ardennenoffensive zum Jahresende 1944 wurden auch Kommandounternehmen durchgeführt. Unter der Bezeichnung Unternehmen Greif drangen deutsche Soldaten unter dem Befehl von Otto Skorzeny hinter den feindlichen Linien vor und sollten Verwirrung stiften. Die zumeist englisch sprechenden Soldaten sollten sich mit Uniformen der US-Armee tarnen.



Der Verband umfasste vier Infanterie-, drei Panzer-, zwei Nachschub- und vier Panzerjägerkompanien. Diese sollten mit alliierten Beutematerial ausgestattet werden. Da nicht genügend schwere Waffen zur Verfügung gestellt worden konnten, kam es zu Umbauten des Pz.Kpfw. V Panther. Zu Beginn der Offensive waren die Einheiten recht erfolgreich. Sobald die Angehörigen des Kommandos von den Alliierten aufgegriffen wurden, erfolgte in der Regel die standrechtliche Erschießung.



Bausatz: Dragon stellt auf dem Bausatzcover eine Szene nach, wie sie Skorzeny geplant hatte und auch ausgeführt wurde. So gibt es neben dem „Ersatz M10“ auch einen Jeep und eine M3-Halbkette zu sehen. In dem praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt drei graue Spritzgussrahmen, zwei Großbauteile, zwei Gummiketten, die Decals und die Bauanleitung. Einige Teile sind schon aus anderen Bausätzen bekannt und eine Menge Teile wandert auch in die Restekiste.

Die Ausführung und Detaillierung der Bauteile ist über jeden Zweifel erhaben. Toll gemacht! Man beachte auch das aus einem Stück bestehende Kanonenrohr samt durchbrochener Mündungsbremse. Speziell für die Umbauteile des „Ersatz M10“ hat man einen eigenen Spritzgussrahmen entwickelt. Dabei sticht der Turm samt anmodellierter Verkleidung hervor. Hier muss nichts mehr ausgerichtet werden. Bei der Wanne sieht es schon etwas schwieriger aus. Hier sollte man sich ein wenig mehr Zeit nehmen um den normalen Panther-Unterbau mit der „Ersatz M10“-Wanne zu kombinieren. Für die zuvor erfolgte Montage der Laufrollen gibt es eine große Übersichtszeichnung.



Der schwerigste Bereich des Bausatzes dürfte die finale Montage der typischen Dragon-Gummikettens sein. Diese sollen auf Länge geprüft werden. Kürzt man diese jedoch, dann passt das „Kettenschloss“ nicht mehr.



Die Bemalungshinweise zeigen zwei Fahrzeuge der 150. Pz.Brig. während der Ardennenoffensive. Als Farbreferenz wird das Italeri- sowie das GSI-Farbsystem angegeben. Die Decals sind tadellos gedruckt.

Fazit: Hierbei handelt es sich um die interessanteste Modifikation der Pz.Kpfw. V Panther und er Dragon Bausatz in 1/72 ist sehr zu empfehlen.

Volker Helms, Godern(Juli 2013)