Z-39 Zerstörer 1936 A(Mob) - „Narvik-Klasse“

Dragon 1037 Spritzguss mit Fotoätzteilen 1/350

Vorbild: Der Zerstörer Z-38 gehörte zur Typklasse „Zerstörer 1936A(Mob)“. Diese basierte wie auch die Klasse Zerstörer 1936A auf der vorhergehenden Klasse „Zerstörer 1936“ und unterschied sich durch durch einen Längenzuwachs von zwei Metern und eine Verbreiterung von 0,2 Metern. Es wurde das Achterschiff erheblich geändert. Ziel war es die Rückwärtsfahreigenschaften zu verbessern.



Ursprünglich sollten dieses Schiffe(Zerstörer 1936A) mit mit fünf 15 cm-Geschützen, davon zwei zusammen im Doppelturm im Bug, ausgerüstet werden. Vom Stapel liefen sie mit vier Einzelgeschützen. Der neue Turm wurde erst ab 1942 eingebaut.



Am 15. September 1941 wurde Z-39 auf Kiel gelegt und am 21. August 1943 in Dienst gestellt. Anfang 1944 wurde Z-39 nach Norwegen verlegt. Schon im Februar 1944 traf das Schiff in Gotenhafen ein. In der Folge wurde der Zerstörer in der Ostsee eingesetzt. Im Juni erhielt das Schiff einige Bombentreffer und musste in die Werft. Erst am 16. Februar 1945 war das Schiff wieder beschränkt einsatzbereit. Nach diversen Ausbildungsfahrten vor Rügen war Z-39 ab April wieder voll einsatzfähig. Z-39 beschoss Anfang Mai Landziele in der Nähe von Swinemünde. Noch am 08. Mai nahm Z-39 Flüchtlinge in Hela auf und erreichte am 09. Mai Kiel. Nach dem Krieg ging Z-39 als Kriegsbeute an die USA. Frankreich übernahm das Schiff 1947. Dort wurde der Zerstörer nur als Ersatzteilspender benutzt und 1964 verschrottet.



Bausatz: Dragon setzt Qualitätsmaßstäbe bei Schiffsmodellen. Hier gibt es einen „Smart Kit“ in 1/350. Revell hat hier auf den Formenfundus von Matchbox zurückgegriffen und diesen kleinen Bausatz neu aufgelegt.



Im praktischen stabilen Stülpkarton befinden sich gut verpackt 19 Spritzlinge oder Großbauteile, drei Fotoätzteile, eigentlich ein Decalbogen und die Bauanleitung. Insgesamt sind hier über 650 Teile zu verbauen.

Der Rumpf ist in der Wasserlinie geteilt und somit kann ein Vollrumpfmodell auf den Ständer gesetzt werden oder ein Wasserlinienmodell kann man in einem Diorama einfügen. Ober- und Unterrumpf passen tadellos spaltfrei zusammen.



Die Qualität der Abspritzung ist über jeden Zweifel erhaben. Einige Spritzlinge wurden mittels sliide-mold-Technologie hergeststellt. Ein Beispiel dafür ist u.a. der Hauptschornstein. Selbst bei den Beibooten hat man zusätzliche Einschübe in die Form eingefügt. Es sind die vielen Kleinigkeiten die einfach nur begeistern. Fotoätzteile gibt es für die Ankerkette(!), diverse Antennen und Griffe. Ein Höhepunkt sind für mich die sechs vollplastischen Figuren in 1/350!



Wo Licht ist, da gibt es auch Schatten. Im Bausatz finden sich nirgendwo Informationen zum Vorbild. Allerdings ist das bei der Zielgruppe – fortgeschrittener Modellbauer – auch kaum nötig.

Decals lagen meinen Bausatz nicht bei. Diese wurden offensichtlich entfernt um keinen Ärger mit der Staatsanwaltschaft zu haben. Dragon hatte aber schon die Reichskriegsflagge ohne Hakenkreuz gelassen... Die Bemalungsanleitung zeigt den Zerstörer im Bauzustand von 1945.

Fazit: Ein phantastischer Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer. Trotz des des Einstandpreise gibt es sehr viel Modell fürs Geld. Für die Zielgruppe sehr empfehlenswert.

Volker Helms, Godern(Juli 2011)

Literaturempfehlungen:

Die deutschen Zerstörer (II) – Marine-Arsenal Band 36, Siegfried Breyer, PODZUN-PALLAS-VERLAG 1996, ISBN 3-7909-0586-0.