Messerschmitt Bf 109G-6
Messerschmitt Stammwerk Regensburg

Eduard 84143 - Weekend edition - 1/48

Vorbild: Die G-Variante der "109" unterschied sich von ihren Vorgängern im Wesentlichen in der Motorisierung mit der stärkeren DB 605-Reihe und schwererer Bewaffnung, z.B. den ab der G-6 eingebauten 13-mm MG 131, die die charakteristischen Beulen über dem Motor nötig machten, von ihren Vorgängern. Die G-Reihe wurde u.a. im Erla Maschinenwerk Leipzig, den Gerhard Fieseler Werken in Kassel, den Wiener Neustädter Flugzeugwerken und natürlch im Stammwerk der Bayerischen Flugzeugwerke in Augsburg hergestellt. Sie wurde schließlich zur meistgebauten Messerschmitt Bf 109-Variante. Näheres zu den einzelnen Versionen findet sich in der reichlich vorhandenen Literatur!

Bausatz: Im stabilen Stülpkarton finden sich eine farbige 12-seitige Bauanleitung, ca. 190 blaugraue Kunststoffteile in wiederverschließbaren Tüten verpackt sowie 14 Klarsichtteile.

Die Qualität ist wie von den letzten Bausätzen her bekannt makellos, Grat fehlt gänzlich, Auswerfermarkierungen sind an Stellen gelegt worden, wo sie nach dem Bau unsichtbar bleiben. Die Oberfläche zeigt feinste versenkte Gravuren in verschiedenen Stärken und auch die Nieten sind in mehreren Varianten zu finden. Die Glasteile sind dünn und klar. Im Einzelnen ist der Rumpf wie bei diesem Hersteller üblich einteilig. Alle Steuerflächen, die Vorflügel und die Klappen der Flügelkühler sind separat nachgebildet.

Nur die Gießrahmen für den Rumpf und die Flügel sind variantenspezifisch, alles Übrige ist mit "Bf 109 F G K" markiert. Es gibt drei verschiedene Propeller, zwei verschiedene Ladereinläufe, einen Tropenfilter, je ein Spornrad mit kurzem und langem Bein, Seitenleitwerke und -ruder niedrig und hoch, flacher und tiefer Ölkühler, Räder schmal und breit, mit Speichenfelge und Stahlfelge sowie mit und ohne Profil, eine Cockpit-Rückwand mit Batteriekasten, einen kurzen und einen langen Antennenmast, Kopfpanzer aus Stahl und zwei Versionen aus Panzerglas, Gondelbewaffnung mit MG 131/20mm für Rüstsatz 6, 250 Kg-Bombe mit Träger, Rumpfbombenträger mit 50 kg-Bomben (Rüstsatz 2), 2 verschiedene Zusatztanks mit Trägern, zwei Abdeckbleche mit verschiedenen Durchbrüchen für die Rumpfwaffen (rund und eckig), Windschutzscheiben ohne bzw. mit zwei Lufthutzen bzw. einer Hutze und einer Leuchtpistolen-Öffnung, eine dreiteilige und drei verschiedene Erla-Hauben. Somit hat man alles, um frühe und späte Versionen der 109G (G-6, G-10 und G-14) zu verwirklichen. Besonders positiv sind die Benzinleitung aus Klarsichtmaterial, um das Sichtfenster realistisch darstellen zu können, das separate Motorhaubenscharnier, die separaten Verkleidungen der Fahrwerksschächte in zwei Größen und die an den Fahrwerksbeinen angegossenen Bremsleitungen.

Auf eine Motornachbildung hat man bei Eduard verzichtet, aber die Auspuffrohre haben hohle Enden. Die Form der Auspüffe wird jedoch gelegentlich als zu flach und breit kritisiert. Interessant finde ich die Befestigung des Propellers, dessen Achse nur durchgesteckt wird und wohl durch sein etwas knolliges Ende den Propeller fixieren soll.

Bemalung: Der diesmal von Eduard selbst gedruckte Abziehbilderbogen bietet wie bei Weekend editon üblich zwei Versionen, diesmal, wie die Bezeichnung des Bausatzes es nahelegt Seriennummern aus dem Augsburger Werk:

  1. "Weiße 9", Bf109 G-6 R6/trop Oberleutnant Emil Josef Clade Staffelkommandeur 7./JG 27, Kalamaki, Griechenland, Januar 1944, in RLM 74/75/76 mit schwarz-weißem Spinner, weißem Leitwerk und Ruder und Rumpfband;
  2. "Gelbe 6", Bf109 G-6/R6 WNr. 18807, Oberfeldwebel Alfred Surau, 9/JG 3, Bad Wörrishofen, Deutschland, 1943, September Anfang 1943 in RLM 74/75/76, mit gelbem Spinner mit schwarzer Spirale, gelber Motorhaubenunterseite und gelben Motorhaubenbeulen mit schwarz/weißen Augenmarkierungen.

Die Farbangaben beziehen sich wie immer auf die Sortimente von Gunze. Für die Platzierung der Wartungshinweise gibt es eine Extraseite mit Hinweisen.

Fazit: Hier legt Eduard nunmehr die Weekend-Version in der selben hervorragenden Qualität vor. Leider ist das Pitotrohr immer noch an der Flügelspitze angegossen, was akute Bruchgefahr bedeutet, und die Positionsleuchten hätten gern aus Klarmaterial sein dürfen. Alles in Allem ein sehr schöner, hoch detaillierter Bausatz in der finanzschonenden Grundversion von Eduard. Wegen der zahlreichen kleinen Teile ist dieser Kit nur Modellbauern mit etwas Erfahrung zu empfehlen.

Utz Schißau, Berlin (Oktober 2017)

Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei Eduard oder bei den bekannten Online-Anbietern

Literatur:

  1. Beaman, John R., Jr. Messerschmitt Bf 109 in action Part 2, Aircraft Number 57, Squadron/Signal Publications;
  2. Hitchcock, T. H., Messerschmitt "0-Nine" Gallery, Monogram Aviation Publications;
  3. Stapfer, H.-H., Walk Around Messerschmitt Bf 109G, Walk Around Number 43, Squadron/Signal Publications;
  4. Ritger, L., The Messerschmitt Bf 109, Part 2 ´F´ to ´K´Variants, A comprehensive Guide for the Modeller, Modellers Datafile 10, SAM Publications.