Good Morning Da Nang
MDD F-4B Phantom II

eduard 1186 - Limited Edition - 1/48

Vorbild: Die F-4 Phantom fand als Marineflugzeug auch ihren Weg in die Luftstreitkräfte. Ihren Ruf als leistungsfähige Waffenplattform begründete sie im Vietnamkrieg ab Mitte der 1960er Jahre. Die in den USA als „MiG-Killer“ gefeierte Maschine musste dabei auch herbe Verluste, vor allem durch die vietnamesische Luftabwehr, einstecken. Auf diesen lokalen Krieg weist schon der Bausatztitel „Good morning Da Nang“ auf dem Karton hin.

Bausatz: In dem großen attraktiven Stülpkarton befindet sich der aktuellste Bausatz einer klassischen F-4 Phantom, den der Markt zur Zeit anbietet. Insgesamt enthält der umfangreiche Bausatz über 500 Einzelteile, von denen etwa 400 für die vorgesehene Navy Variante der F-4B benötigt werden.

Die Fertigung aller Bauteile ist auf dem neusten Stand der Technik, fast schon selbstverständlich für renommierte Firmen wie Academy und Eduard. Das von der südkoreanischen Marke Academy stammende Ausgangsprodukt peppen die Tschechen mit der Beigabe von zahlreichen wertsteigernten Zurüst- und Austauschteilen auf. Zwei teilweise farbig gestaltete Photoätz-Platinen dienen der weiteren Ausgestaltung des Cockpits. Dazu gehört auch die Detaillierung der Kabinenhauben, die u.a. Rückspiegel und Krallen für die Kabinenverriegelung erhalten. Außerdem gibt es einen kleinen Bogen zum Maskieren der Cockpithauben.

Räder, Schleudersitze und Triebwerkselemente werden durch hochwertige Resinteile ersetzt. Für die Schleudersitze ist Gurtzeug aus Textilmaterial vorgesehen. Auch bei der umfangreichen Bewaffnung des Jagdbombers wurde nicht gekleckert sondern geklotzt. Der obere Rumpf ist aus einem Stück gefertigt. Er sollte aber auf feine Nähte hin überprüft werden, welche fertigungstechnisch entstehen können.

Die einzige Gestaltungsvorgabe des Originalbausatz (eine Maschine der VF-111 „Sundowners“) ergänzt Eduard um vier weitere Phantom aus dem Vietnamkrieg:

  1. eine Maschine der VMFA-542 „Bengals“, welche zwischen 1965 und 1966 auf der Da Nang Air Base stationiert war, und deren Besatzung in diesem Zeitraum über 100 Einsätze flog.
  2. ein Flugzeug der VMFA-323 „Death Rattlers“ der U.S. Marines, welches zwischen 1966 und 1969 Close air support (CAS) also Luftunterstützung hauptsächlich für Erdkampfaufgaben flog. (An beiden Modellen können sich Witterungsexperten richtig austoben.)
  3. dazu kommt noch eine F-4 der VF -84 „Jolly Rogers“, welche an den Rolling Thunder Einsätzen teilnahm und
  4. ein Flugzeug der VF-161 „Chargers“. Dieses wurde durch eine S-75 Fla-Rakete sowjetischer Produktion abgeschossen. Der Pilot kam dabei ums Leben, der Waffensystemoffizier überlebte und kam in Gefangenschaft.

Geduld dürfte schon bei dem Aufbringen der vielen Stencils ( Wartungshinweise) von Nöten sein. Die waren fast schon ein Markenzeichen von Phantom-Kampfflugzeugen.

Fazit: Das ist wohl der umfangreichste und am besten detaillierte Phantombausatz in diesem Maßstab, der jemals seinen Platz in die Händlerregale gefunden hat.

Aber Vorsicht, auf Grund der Komplexität des Modells sollte der Bausatz in erfahrene und geduldige Hände gelangen.

Hans Jürgen Bauer, Berlin (Juni 2014)