Supermarine Spitfire Mk.IX Royal Class

eduard R0008 – 1/48

Vorbild: Die Vickers Supermarine Spitfire ist eines der bekanntesten und berühmtesten Jagdflugzeug des 2. Weltkriegs, insgesamt wurden mehr als 22.500 Exemplare gebaut. Durch die zahlreiche Verbesserungen und Aufrüstungen wurde sie permanent leistungsstärker. Im Laufe des Jahres 1941 wurden von der Deutschen Luftwaffe die Focke Wulf Fw190A in Dienst gestellt, die sich den bisher vorhandenen Spitfire-Versionen überlegen erwies.

Da der eigentliche nächste Evolutionsschritt, die Mk.VIII, noch auf sich warten ließ, musste eine schnelle Problemlösung her. Diese bestand in der Verbesserung der Spitfire-Flugzeugzelle der Version Mk. V durch den Einbau von leistungsstärkeren Motoren der Merlin 61-Serie, die einen Vierblatt-Propeller antrieben.

Die frühen Maschinen der Variante Mk. IX waren umgebaute Mk. V mit verschiedenen Tragflächentypen. Die ersten Flugzeuge des Typs Spitfire IX wurden bei der No. 64 Squadron der RAF im Juli 1942 in Dienst gestellt und ab diesem Zeitpunkt erwiesen sie sich als wirkungsvolle Waffe auf den Kriegsschauplätzen sowohl Europas als auch Asiens. Die Spitfire wurde bis Kriegsende produziert und insgesamt 5.739 Spitfire Mk. IX hergestellt.

Bausatz: Nachdem Eduard bei der Bf 109E im letzten Jahr wieder mit der Royal Class Linie angefangen hat, gibt es nun auch für die diesjährige Spitfire Mk.IX eine solche Edition. Eigentlich sogar zwei, aber dazu später mehr.



Im gut gefüllten schwarzen Karton mit goldener Spitfire-Skizze befinden sich Teile zum Bau von 2 Supermarine Spitfire Mk.IX in verschiedenen Versionen. Dazu liegen 3 verschiedene Flügel bei: je einmal für späte Spitfire Mk.IXc, frühe Mk.IXc und Mk.IXe. Somit lassen sich nicht jegliche beliebige Bemalungsvarianten bauen. Allerdings hat(te) Eduard die Flügelspritzlinge und auch ganze Bausätze als Overtree Editionen (nur Spritzlinge in neutraler Box) herausgebracht, wenn auch nur für einen begrenzten Zeitraum.

Neben den Plastikteilen finden sich auch Fotoätzteile für verschiedene Instrumentenbretter bzw. Cockpitausstattungen und separat zwei Bögen für die Landeklappen des Modells. Diese waren am Boden meistens geschlossen, aber der Eine oder Andere wird sicher eine Spitfire mit offenen Landeklappen bauen wollen. Natürlich gibt es auch Masken für die Kabinenhaube und die Räder.



Selbige liegen in dreifacher Ausführung in Resin bei: mit Rechteckprofil und glatt sowie mit 4- oder 5-Speichenfelgen. Ebenso liegen zwei große Unterrumpfzusatztanks bei, die auch auf der dem Flugzeug zugewandten Seite detailliert sind. Somit können Sie auch in einem Diorama sehr gut Verwendung finden. Sie zeigen ein Nietenprofil wie die Plastikteile und auch einen „stretched skin effect“, also die Darstellung der Oberflächenverformung durch Belastung. Und schließlich dem Thema des Bausatzes entsprechend gibt es noch zwei Bierfässer samt Halterungen zum Anbauen an die letzten beiden Spitfire-Bemalungsvarianten für den ominösen „Beer flight“.

Das Thema aufgreifend hat Eduard dem Bausatz einen schönen Bierpokal mit Mk.IX Logo aus Böhmischem Kristallglas beigefügt. Außerdem gibt es noch ein Bierdeckelspiel (www.eduard.com/beer-game) für welches Eduard der RC die Sammelkarte für die Aufkleber sowie einen Bierdeckel plus Aufkleber in schwarzer Folie eingepackt beilegt. Insgesamt 14 können gesammelt werden (was mir mittlerweile gelungen ist). Für den eingesandten Coupon gibt’s dann Rabatt, aber ich werde meinen behalten. Eduard hat übrigens auch in Zusammenarbeit mit einer Brauerei ein passendes „Mark IX“ Bier herausgebracht…



Eines der Highlights des Bausatzes ist natürlich der umfangreiche, etwa A4 große Decalbogen, wieder einmal vom Spezialisten Cartograf gedruckt. Zwei kleinere Bögen mit Wartungshinweisen und ein Ergänzungsbogen sind von Eduard hergestellt worden. Nicht weniger als 14 verschiedene Bemalungsvarianten sind damit möglich, allerdings wie schon erwähnt nicht in jeder beliebigen Kombination.

  1. Spitfire F Mk.IXc, MH358, Pilot: S/L James E. Storrar, Kdr. der No. 65 Squadron, Kingsnorth AB, September 1943
  2. Spitfire F Mk.IXc, EN398, Pilot: F/O Ian Keltie, No. 402 Squadron, Kenley AB, März 1943
  3. Spitfire F Mk.IXc, EN526, Pilot: W/Cdr A. Gabszewicz, Kdr. des Northolt Wing, Northolt AB, Sommer 1943
  4. Spitfire LF Mk.IXc, MH779, No. 453 Squadron, Ford airfield, Juni 1944
  5. Spitfire LF Mk.IXc, Pilot: Maj. Garth Jared, Kdr. der 309th FS / 31st FG, USAAF, Pomigliano/Castel Volturno, Italien Ende 1943/Anfang 1944
  6. Spitfire LF Mk.IXc, MH763, Pilot: Prinz Emanuel Galitzine, No. 72 Squadron RAF, Ramatuelle, Frankreich, Herbst 1944
  7. Spitfire LF Mk.IXc, MJ628, Pilot: W/Cdr Daniel le Roy du Vivier, Kdr. des No. 324 Fighter Wing, Italien, Mai 1944
  8. Spitfire LF Mk.IXe, NH432, Pilot: F/O Max A. Collet, No. 485 Squadron, Maldegem/Belgien, Herbst 1944
  9. Spitfire Mk.IXe, PV181, Pilot: W/Cdr Rolf Arne Berg, Kdr. der No. 132 Wing, Twente AB, Niederlande, Winter 1944/45
  10. Spitfire HF Mk.IXe, PT766, Pilot: Jean-Marie Accart, Kdr. der No. 345 Squadron, Deanland, September 1944
  11. Spitfire LF Mk.IXe, Pilot: Maj. Vasiliy A. Matsyevich, Kdr. der 26. GIAP, Leningrad, Mai 1945
  12. Spitfire LF Mk.IXe, SL632, 101st Tayeset, Israeli Air Force, Ende 1949.
  13. Spitfire LF Mk.IXe, MH978, No. 132 Squadron, 1944
  14. Spitfire Mk.IXe, MK329, Pilot: W/Cdr J. E. Johnson, Kdr. des No. 144 Wing, Juni 1944

Ich habe mir zusätzlich den bereits vor einiger Zeit erschienenen Spitfirebausatz gekauft, da ich die Maschine von Otto Smik bauen möchte. Daher habe ich auch schon etwas Erfahrung mit dem Bau des Flugzeugmodells gesammelt und ich kann bestätigen, dass dies das bisher beste Modell von eduard ist. Die Oberflächendetaillierung war ja schon bei der Bf 109E Klasse, hier kommt aber eine noch bessere Passgenauigkkeit hinzu. Diese erinnert fast schon an Tamiya.

Apropos kaufen, nach der Royal Class - die uns leider als Muster erst recht spät erreicht hat – erschien am 13. August auch die Special Edition „Nasi se vraceji“, welche nur über Eduards Webshop zu beziehen war. Zu meinem Gebutrtstag habe ich mir das gute Stück geleistet und auch wenn die Ausstattung auf den ersten Blick nicht ganz so umfangreich wie bei der RC ist, gibt es doch einige interessante Merkmale. Enthalten sind zwei Bausätze, wobei die Auswahl unter 4 Flügeln (2mal E-Wing) fallen kann. Die die beiliegenden Räder in Resin sind ebenfalls derart ausgerichtet und zeigen zweimal profilierte Reifen und einmal glatte. Dies ist logisch, da sich hauptsächlich Nachkriegsbemalungen aus der CSSR oder von abgegebenen tschechoslowakischen Maschinen in der Box befinden. Die Slippertanks liegen bei, Bierpokal, Landeklappenätzteile und Resinfässer „fehlen“.

40 – vierzig – verschiedene Vorbilder können nachgebildet werden. Zwei A4 große Decalbögen von Cartograf enthalten diese Markierungen. Hinzu kommen noch zwei kleine Bögen Wartungshinweise von Eduard und ein kleiner Korrekturbogen. Dem Bausatz liegt auch ein spezieller Briefumschlag, mit Sonderbriefmarke und Poststempel vom 13.08.2013 bei... also auch etwas für Philatelisten. Nicht zuletzt ist auch ein Buch (softcover im A4 Format) von Zdenek Hurt enthalten. Hier wird auf die Geschichte der tschechoslowakischen Spitfire während und nach dem Zweiten Weltkrieg eingegangen. Es gibt kurzbiografiern und die Bemalungsvarianten werden auch anhand von Vorbildfotos dargestellt.... allerdings Alles in tschechisch. Natürlitsch.

Fazit: Wie auch schon Utz geschrieben hat, ist Eduard mit der Spitfire ein tolles Modell gelungen. Ich findes es sehr positiv, dass der tschechische Hersteller inzwischen fast alle Details so in Plastik darstellen kann, dass die Beigabe von Resin- und Ätzteilen auf notwendige Teile beschränkt wird. Nichtsdesto trotz gibt es natürlich weitere PE- und Brassin-Sätze zu kaufen, aber sie sind für den Bau des Modells nicht wirklich notwendig. Ein offener Motor oder ein Resincockpit sind aber für die AMS-geplagten Modellbauer machbar.


...und drin ist nur Apfelschorle!

Die Royal Class Box bietet wie in der Vergangenheit eine interessante Möglichkeit den Bausatz an Jäger und Sammler abzugeben und auch für den Modellbauer genügend Anreiz für den Kauf zu liefern. Schließlich waren die Flügelvarianten E-Wing und früher C-Wing bisher nicht in einem separaten Bausatz erhältlich, das kommt aber sicher bald. Persönlich hätte ich ein 1/4 Instrumentenbrett dem Bierpokal vorgezogen, aber eine nette Idee ist es trotzdem... bin gespannt ob „Gallands Lobster-Flight“in seiner 109 eine ähnliche Behandlung erfährt.

Steffen Arndt, Barsinghausen (September 2013)