Kawasaki Ki-45 Kai Koh Toryu mit Isuzu TX-40 Tankwagen

Hasegawa 09781 - 1/48

Historisches: Die Kawasaki Ki-45 Toryu war ein zweimotoriges, zweisitziges Jagdflugzeug der Kaiserlichen Japanischen Armee im Zweiten Weltkrieg. Die Armee gab ihr die Bezeichnung "Typ 2 zweisitziges Jagdflugzeug", der alliierte Codename war Nick.

Die Japanische Armee ordnete 1937, als Reaktion auf das verstärkte Auftreten schwerer zweimotoriger Jagdflugzeuge wie der Messerschmitt Me 110 in Europa, die Entwicklung eines eigenen zweisitzigen, zweimotorigen Jagdflugzeuges an und vergab für den Entwurf von Kawasaki die Bezeichnung Ki-38. Diese Bezeichnung wurde nur bis zur ersten Attrappe beibehalten. Im Dezember wurde der Bau einer flugfähigen Mustermaschine mit der Bezeichnung Ki-45 angeordnet. Diese startete im Januar 1939 zu ihrem Erstflug. Die Ergebnisse der Versuchsflüge lag jedoch hinter den Erwartungen der Armee zurück. Die Nakajima-Ha-20-Otsu-Triebwerke waren zu leistungsschwach und zudem fehleranfällig, während der Flugzeugrumpf zu Strömungsabrissen tendierte.



Die Ki-45 kam in dieser Form nicht zum Einsatz, aber die Armee bestand weiterhin auf einem zweimotorigen Jagdflugzeug und forderte von Kawasaki eine Weiterentwicklung. Kawasaki reagierte mit dem Austausch der Triebwerke gegen die erprobten Nakajima Ha-25. Die anschließenden Flugversuche waren vielversprechend.





Im Oktober 1940 wurden weitere Verbesserungen angeordnet, darunter eine Umstellung auf die 805 kW starken Mitsubishi-Ha-102-Triebwerke und die Verwendung von Tragflächen der Kawasaki Ki-48. Das so modifizierte Flugzeug mit der Bezeichnung Ki-45 Kai wurde im September 1941 fertiggestellt und schließlich von der Armee als "Typ 2 zweisitziges Jagdflugzeug" ab Februar 1942 in Dienst gestellt
(Auszug aus dem Wiki Kawasaki Ki-45)

Der Isuzu TX-40 Tankwagen basiert auf dem Typ 97 Lkw und wurde sowohl von der japanischen Marine, wie auch von der Armee benutzt. Er war nicht nur auf Flugfeldern im Einsatz, sondern war auch Spritlieferant für Panzer und andere Fahrzeuge. Der Typ 97 Lkw war stark an amerikanische Vorbilder angelehnt, was gewisse Ähnlichkeiten erklärt.



Der Bausatz: Pünktlich kurz vor Weihnachten kam noch eine größere Lieferung von Hobby Link aus Japan. Hauptbestandteil war - neben dem bereits vorgestellten X-Wing - dieser Bausatz, den man bei HLJ lange Zeit sehr kryptisch ausgeschrieben hatte, so dass meine Bestellung erst recht spät erfolgte. Nun ja es hatte ja noch geklappt.



Zunächst beeindruckt der riesige Karton, der sonst wohl nur 1/32er Modelle beherbergt. Zugegebener Maßen ist er nicht ganz voll, jedoch auch nicht völlig überdimensioniert. Die Flugzeugteile sind im typischen Hasegawa grau abgespritzt und von hoher Qualität. Insbesondere bei Hasegawa fällt auf, das die Modelle von japanischen Vorbildern besser detailliert sind als andere. Die Teile für den Lkw und das Zubehör sind beige und zum Teil etwas durchscheinend. Hier und dort habe ich etwas Grat gefunden, aber dies ist wegen der Formtrennung unvermeidlich. Sinkstellen sind scheinbar nicht vorhanden, sie offenbaren sich aber oft erst wenn die erste Schicht Farbe drauf ist.



Weiter zum Flugzeug. Fahrwerksschächte und Cockpit sind hinreichend tief und wirken "busy" - ein Manko des alten Nichimo Kits. Die Motoren mögen manche für sehr einfach detailliert halten, jedoch bin ich der Auffassung, dass von diesen später so gut wie nichts mehr zu sehen ist. Die Formaufteilung ist wieder typisch Hasegawa: möglichst viele Varianten aus einer Form heraus zu bekommen. Dies sollte bei diesem Modell jedoch wenig Probleme bereiten. Wirklich ärgerlich sind lediglich die Auswerfermarken auf den separaten Cockpit-Seitenwänden.

Der Lkw sieht toll aus und natürlich konnte ich meine Fingen nicht davon lassen. Die ersten Schritte waren wirklich sehr erfreulich und es kamen keine Probleme auf. Die Figuren sind eigentlich recht gut gemacht, sind aber von dem oben erwähnten Grat betroffen. Auf jeden Fall beleben sie die Szene. Zumal die Fahrertür geöffnet dargestellt werden kann.

Die Hasegawa ist (wie Tamiya) dafür bekannt recht dicke Decals zu produzieren. Dies ist auch diesmal der Fall. Ich empfehle dafür die Verwendung von Weichmachern (z.B. von Daco, Gunze, MicroMark, Humbrol usw.) oder gleich das spritzen der einfacheren Bereiche wie die weißen Flächen und die Hoheitszeichen. Außerdem gibt es bereits Decals aus Tschechien (Aviprint). Der Tankwagen kann als Fahrzeug der Marine- und der Armee-Luftwaffe dargestellt werden.

Bemalungen:

Fazit: Ich finde die Idee Fahrzeuge und Flugzeuge zu kombinieren sehr schön, auch wenn es natürlich nur eine Methode ist die Verkäufe anzukurbeln, da die interessanten (Bemalungs-)Varianten später folgen. So sind denn auch für 2008 Versionen der Ki 45 und des Typ 95 Lkws angekündigt. Trotzdem ist dieser Bausatz sehr zu empfehlen.

Steffen Arndt, Schwerin/Ettlingen (Dezember 2007/Januar 2008)