Grumman E-2C Hawkeye
Französische Marine

Kinetic 48015 - 1/48

Vorbild: Die beständigen Verbesserungen an den frühen Flugzeug-gestützten Radars mündeten Mitte der 1950er-Jahre in dem Konzept, den Luftraum mit speziell ausgerüsteten Flugzeugen zu kontrollieren, die als Frühwarner fungierten und die Abwehrbemühungen koordinierten. Das erste Flugzeug in dieser Rolle war die Grumman E-1B Tracer (eine Variante des U-Jagd-Flugzeugs S-2 Tracker), die von 1958 bis 1977 im Einsatz war.

Der Nachfolger der E-1B, die E-2 Hawkeye, war nicht nur das erste trägergestützte Flugzeug in dieser Rolle, sondern auch die als erstes speziell für diesen Einsatzzweck konstruierte Maschine. Seitdem sie die E-1 im Jahr 1964 ablöste, ist die E-2 das „Auge der Flotte ldquo;. Ihre Feuertaufe hatte sie im Vietnamkrieg; seitdem diente sie der Navy auf allen Konfliktschauplätzen rund um die Welt, an denen die USA Flugzeugträger im Einsatz hatten.



Hawkeyes führten die F-14 Tomcat 1986 während der Libyen-Krise in Zusammenarbeit mit den Kreuzern der Navy, die mit dem Aegis System ausgerüstet waren, um die Luftüberlegenheit sicherzustellen. In der jüngeren Vergangenheit sorgten E-2Cs für Kommando und Kontrolle bei den Navy-Operationen im Persischen Golf, wobei sie sowohl Bodentruppen als auch Luftraumpatroullien führten und in den ersten Kriegstagen beim Abschuss zweier irakischer MiG-21 durch F/A-18 Hornets mithalfen. E-2-Flugzeuge arbeiteten auch sehr effektiv bei „Law-Enforcement“ Aktionen im Rahmen der Anti-Drogen-Kampagnen der US-Regierung.

Außer der US Navy fliegen auch Streitkräfte in Ägypten, Frankreich, Israel, Japan, Mexiko, Singapur und Taiwan die Hawkeye.



Die Hawkeye stellt luftgestützte Frühwarn-, Kommando- und Kontrollkapazitäten für die Trägerkampfgruppe zur Verfügung. Zu den weiteren möglichen Missionen gehören die Koordination von Bodentruppenbewegungen, die Führung von Kampfflugzeugen, Abfangjägern und SAR-Einheiten sowie die Rolle eines Kommunikations-Relais. Die neueste Version E-2C (seit 1973 im Einsatz) benutzt computerunterstützte Sensoren, um Frühwarnungen, Bedrohungsanalysen und Kontrolle von Gegenmaßnahmen gegen Boden- und Luftbedrohungen bieten zu können.

Konstruktiv ist die E-2 ein Hochdecker mit einem rotierenden Radar-Dom von 24 Fuß Durchmesser auf dem Rumpf, in dem gestapelte Antennenelemente untergebracht sind. Die komplizierten Strömungsverhältnisse um den Dom machen eine mehrteilige Heckflosse notwendig. Zur Bordausrüstung der Hawkeye gehören digitale Datenlinks wie Link 11 und Link 4, neuerdings auch Link 16, mit denen die Luftlage in Echtzeit an den Verband weitergegeben wird.

Aktuell befindet sich die E-2D Advanced Hawkeye in Entwicklung; sie wird vermutlich das letzte Flugzeug auf Basis der E-2 Hawkeye darstellen. Die E-2D basiert auf der Hawkeye 2000 und hat erstmals ein neues drehbares Radar mit elektronischer Strahlschwenkung (APY-9 im UHF-Bereich von 10 bis 100 Zentimetern Wellenlänge). Weiterhin wurden ein verbessertes Kommunikationssystem (Link-11 + 2 Link-16) und neue Missionssysteme mit offener Systemarchitektur (beispielsweise 21-Zoll-Bildschirme) verbaut. Der Co-Pilot kann nun bedarfsweise im ebenfalls neuen Glascockpit als vierter taktischer Operator eingesetzt werden. Ein weiteres Ziel war es, die Produktions- sowie die Wartungskosten zu senken. Der Erstflug der E-2D Delta One fand am 3. August 2007 statt. Erste Auslieferungen sind für 2011 geplant. Die US Navy hat derzeit einen Bedarf von 75 Flugzeugen angemeldet.
Quelle: Wiki: Grumman E-2

Bausatz: Nach der Ausführlichen Abarbeitung der F-16 Reihe, die insgesamt ja eher durchwachsen war, hat Kinetic Ende 2009 einen wirklichen Paukenschlag gelandet. Nur wenige hätten wohl jemals zu hoffen gewagt eine E-2C Hawkeye in 1/48 als Spritzguss-Bausatz zu Gesicht zu bekommen.

Wie zu erwarten hat Kinetik das Modell sehr modular ausgelegt, so dass möglichst viele Varianten aus einem Grundbausatz zu erstellen sind. Vielleicht fällt ja am Ende auch noch eine C-2 Greyhound dabei ab. Das heißt aber auch, dass ein gewisses Maß an Modellbauerfahrung für den Bau dieses Kits erforderlich ist. Das Endprodukt hat jedenfalls eine nicht zu unterschätzende Größe. Um das gute Stück trotzdem noch in den heimischen Vitrinen unterbringen zu können, ist die Option die Tragflügel geklappt darstellen zu können sehr hilfreich. Auch sonst kann man relativ viel offen bzw. in Aktion darstellen.

Der Innenraum ist jedoch eher spärlich detailliert, was aber nicht stört, da man ohnehin nicht viel davon sehen kann und die Hauptwirkung eher die Größe des Modells ist. Für den Bereich der Einstiegstür gibt es von einem amerikanischen Modellbauer einen kleinen Detaillierungssatz (Link) falls man diese offen darstellen möchte.

Nach den Erfahrungen der letzten Monate müsste man gerade bei Modellbausätzen aus China genauer prüfen, wie es mit der Maßhaltigkeit steht. Ehrlich gesagt, habe ich dazu nicht viel Elan, da ich mir den Spaß am Modell nicht verderben möchte. Das Endprodukt sieht gut aus und mit den neuen Schleppern von Skunkworks Models kann man den Flieger schön in Szene setzen. Bisher ist mir auch noch kein sehr negativer Kommentar aufgefallen, wobei ich natürlich nicht alle Foren verfolgen kann.



Dieser Bausatz enthält einen größeren Decalbogen mit Wartungshinweisen und der Markierungen der amerikanischen Maschine und einen kleineren Bogen mit Markierungen für die Französische Marine. Inzwischen gibt es aber auch eine ganze Reihe von weiteren Markierungen für die Hawkeye, z.B. von Fightertown oder IsraDecals. Die dem Bausatz beiliegenden Nassschiebebilder sind von Cartograf gedruckt und von Fightertown designed, so dass man von guten Voraussetzungen für deren Anwendung ausgehen darf.



Bemalungsvarianten:

  1. Grumman E-2C Hawkeye "601" VAW-112 Golden Eagles 1995, U.S. Navy
  2. Grumman E-2C Hawkeye "2" Aéronavale (Französische Marineflieger)

Fazit: Ich persönlich habe mich sehr über diesen Bausatz gefreut. Er verspricht eine Menge Bastelspaß auch ohne eine Superdetaillierung und wird bestimmt ein Highlight in den meisten Modellsammlungen werden.

Erhältlich ist der Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de

Steffen Arndt, Ettlingen (März 2010)