Mikojan Gurewitsch MiG-21MF
europäische Nutzer

Kovozavody Prostejov KPM0085 - 1/72

Vorbild: Die MiG-21 war von 1960 an das wichtigste Flugzeug der Jagdverbände der Armeen des Warschauer Vertrages. Mit ca. 18 000 ist die MiG eines der weltweit meistgebauten Überschallflugzeuge, das in fast 50 Ländern geflogen wurde. Auch 50 Jahre nach dem Erstflug 1957 ist sie neben der F-16 das am weitesten verbreitete Kampfflugzeug.

Die MF, sie gehört zur dritten Generation, erhielt durch eine integrierte Kanone und vier Waffenträger sowie ein stärkeres Triebwerk einen höheren Kampfwert. Nach dem Produktionsende 1987 boten verschiedene Firmen upgrades an, wovon die rumänische Lancer und die MiG-21/93 in größerer Stückzahl hergestellt wurden.

Bausatz: KP brachte Anfang der 1980er Jahre die lange Zeit einzige MiG-21MF in 1/72 auf den Markt. Die zehn Jahre später folgenden Kits von Fujimi setzten mit ihrer Fertigungsqualität Maßstäbe, boten aber (entgegen der Schachteldeco) nie eine brauchbare MiG-21MF. R.V. Aircraft legte 2013 eine neue Form auf. Auf dieser basiert der neue KP-Bausatz

In der KP typischen Faltschachtel findet man zwei gut verpackte dunkelgraue Rahmen mit über 100 Teilen (von denen einige für andere MiG-Serien sind), einen Rahmen mit fünf Klarsichtteilen, einen Abziehbilderbogenbogen, die mehrfarbige Bemalungsanleitung und eine übersichtliche Bauanleitung.

KP hat den Ast mit dem Rumpf neugestaltet. An ihm befinden sich die Teile, die Anstelle der Resiteile von RVA treten. Bei dieser Gelegenheit wurde der kleine Längenfehler im Bugbereich gleich mit korrigiert und einige andere Veränderungen vorgenommen. Eine ausreichende Zahl Außenlasten gehört mit zum Angebot.

Die Tragflächen, das Höhenleitwerk sowie das Seitenleitwerk bestehen aus einem Stück. Hier und bei den anderen Großteilen fallen sofort die zahlreichen Gravuren ins Auge. Inwieweit die große Menge Nieten realistisch ist muss jeder für sich entscheiden. Selbst Eduard geht bei seinen 48er Modellen sparsamer damit um. Die übrigen Teile entsprechen heutigen Anforderungen: die Fahrwrkschächte sind stimmig, das Triebwerk hat eine Innengestaltung und die ringförmige Ausführung von Bug und Heck vermeidet hier Nahtstellen, die Konusgestaltung ist bisher die gelungenste. Hier läßt sich auch problemlos das Gewicht unterbringen.

Bemalung: Der sauber gedruckte Abziehbilderbogen liefert alle Markierungen und Wartungshinweise für vier Flugzeuge. Farbangaben erfolgen in Humbrol und Agama.

  1. schwarze 9111, polnische LSK, frühe 1990er,
  2. rote 781, JG-9 "Heinrich Rau", LSK/LV der DDR, Peenemünde 1980,
  3. schwarze 7713, slowakische LSK, 1998
  4. rote 8204, ungarische LSK. (die Angaben von KP sind falsch).

Fazit: Mit Sicherheit ist er leichter zu bauen als der von RVA, aber dennoch nur bedingt für Anfänger geeignet. Aber für den erfahrenen Modellbauer liefert KP einen gute Ablösung seines alten Musters.

Erhältlich im Fachhandel oder für direkt bei kovozavody.

Jürgen Willisch, Potsdam (Juni 2017)