Messerschmitt Me 163B "Komet"

Meng QS-001 - 1/32

Vorbild: Der mit Raketenantrieb betriebene Abfangjäger Me 163 Komet war wohl das innovativste Fluggerät, welches in der Endphase des Zweiten Weltkrieges bei der ehemaligen deutschen Luftwaffe noch zum Einsatz kam. Die Messerschmitt 163B war das Endprodukt einer Reihe von Forschungsarbeiten des Aerodynamikers Dr. Alexander Lippisch, die mit Segelflugzeugen begannen und mit diesem aerodynamisch ausgefeilten Jagdflugzeug endeten Die Me 163 wurde mittels eines Walter HWK 509 A Raketenmotors auf eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 930 Km/h beschleunigt.

Das war schließlich auch die erforderliche Geschwindigkeit um einigermaßen erfolgreich in die alliierten Bomberpulks einzudringen, diese unter Beschuss zu nehmen, und dabei noch den Begleitjägern auszuweichen. Der gesamte Angriff fand also etwa in einem Zeitraum von 2-3 Sekunden statt, eine fast unmöglich Koordinationsleistung für den piloten. Die Erfolge waren also nur minimal.

Hinzu kam die Tatsache, dass die Me 163 wohl das gefährlichste Flugzeug seiner Zeit war. Weniger für die alliierten Bomber, als vielmehr für die Piloten des Jägers selbst. Das lag vor allen an der Treibstoffmischung, die der Raketenmotor für den Antrieb brauchte. Dieser bestand aus Wasserstoffsuperoxyd - „T-Stoff“ - und Hydrazynhydrat - „C-Stoff“. Eine absolut instabile und tödliche Mischung die keinen Fehler im Umgang mit den Treibstoff verzeiht. Der T-Stoff allein konnte einen Menschen in Sekundenbruchteilen zersetzen und der kleinste Restbestand der bei der Landung der Me 163 übrigblieb, konnte bei der Erschütterung zur Explosion der Maschine führen.

Die Landung war nämlich sehr heikel, weil sie über eine mittlere Kufe bei hoher Landegeschwindigkeit erfolgte. Das einfache Fahrwerk wurde kurz nach dem Start abgeworfen. Dadurch wurde zwar die aerodynamische Form erhalten, aber die Sicherheit völlig in den Wind geschrieben. Von den 300 einsatzbereiten Me 163 Maschinen konnte nur eine kleine Anzahl von Flugzeugen Erfolge verbuchen. Sie schossen insgesamt neun Bomber ab. Trotz der enormen technischen Neuerung war das Projekt Komet also nur einer der aussichtslosen Versuche der damaligen nationalsozialistischen Machthaber, den ab 1944 unabwendbar verlorenen Krieg weiter zu verlängern.

Als Nachtrag sei noch erwähnt, das die Konstruktionspläne der 163 sogar nach Japan geschickt wurden. Darauf hin konnte noch Mitsubishi den Raketenjäger in Lizenz herstellen. Das Flugzeug bekam die Bezeichnung Mitsubishi J8M1 Shusui (Scharfes Schwert).



Der Bausatz von Meng aus China macht auf den ersten Blick einen hervorragenden Eindruck. In dem Stülpkarton befinden sich fünf Spritzrahmen mit dunkelgrauen Kunststoffteilen sowie ein Spritzling mit schwarz eingefärbten Teilen. Außerdem liegen dem Bausatz noch zwei Platinen mit Messingätzteilen bei. Diese beinhalten Teile für das Armaturenbrett und die Schlösser für die Schnellverschlüsse der Wartungsklappen am Rumpf. Außerdem sind die beiden Luftbremsen für die unteren Flügel aus diesem Material. Die Reifen sind aus Vinyl hergestellt. Zusammen verfügt der Bausatz über 200 Einzelteile.

Natürlich gibt es auch einen Rahmen für die Klarsichtteile und einen umfangreichen Decalbogen. Neben dem detaillierten Cockpit kann das Modell mit einem Walter HWK 109-509A Triebwerk, dem Rumpftank für den T-Stoff und der Munitionszufuhr für die MK-108 Maschinenkanone oder die MG151 Maschinengewehre versehen werden. Die MG 151 befanden sich in der roten Me 163B V-41 von Major Wolfgang Späte, welche als Modell in dem Bausatz neben einer englischen Beutemaschine und der Einsatzvariante:Weiße 13 des 400. Jagdgeschwaders das in Brandis bei Leipzig stationiert war, machbar ist.



Zu den weiteren Details des Modells gehören noch unterschiedliche Anordnungen des Heckrades sowie die Möglichkeit, die Landekufe aus- oder eingefahren zu montieren. Die Bauanleitung ist in Heftform gestaltet und farbig, was die Risszeichnungen betrifft. Außerdem gibt es einen ziemlich genauen historischen Abriss mit den rudimentären Lebensläufen von A. Lippisch und Major W. Späte in englischer Sprache.

Fazit: Sicher wird es nie das perfekte Modell geben. Aber vielleicht haben wir hier einen perfekten Bausatz. Hervorragend!

Hans-Jürgen Bauer, Berlin (Dezember 2013)