Morane-Saulnier M.S. 410

RS models 92124 - Spritzguss mit Resinteilen - 1/72

Vorbild: Die M.S. 406 war ein französisches Jagdflugzeug in der Schlacht um Frankreich. Das Flugzeug entstand aufgrund einer Ausschreibung der französischen Regierungsbehörden. Der erste Prototyp flog unter der Bezeichnung M.S. 405 erstmals am 08. August 1935. Die M.S. 406 war mit einer 20mm-Kanone und zwei 7,5mm-MG bewaffnet. 1940 war sie noch das wichtigste Jagdflugzeug der Franzosen. Nach der Kapitulation wurden die M.S. 406 bei der Vichy-Luftwaffe durch D. 520 abgelöst.

Insgesamt wurden bis März 1940 1.064 MS 406 gebaut. Davon gingen 30 nach Finnland und ebenfalls 30 Exemplare in die Türkei. Nach der Besetzung Restfrankreichs gingen noch 46 M.S. 406 an die kroatische Luftwaffe. Der Hersteller hatte schon früh die Unzulänglichkeiten der Konstruktion erkannt. So wurde die Konstruktion gründlich überarbeitet. So wurde das Tragwerk verstärkt, der Kühler vereinfacht(war nicht mehr einziehbar) und die Bewaffnung geändert sowie verdoppelt. So wurden jetzt vier MAC-MGs eingebaut. Weiterhin wurden die Auspuffrohre verändert und sie brachten zusätzlichen Schub. So erreichte die MS 410 509 km/h Höchstgeschwindigkeit. Sie war damit 16 km/h schneller als das Ausgangsmuster. Es wurden nicht nur neue MS 410 gebaut, sondern man baute auch unter deutscher Kontrolle MS 406 um. Teilweise wurde auch nur eine neue Tragfläche eingebaut. Finnland erhielt davon mindestens 30 Exemplare.



Bausatz: Die Typenbezeichnung MS 410 lässt einen neuen Bausatz bei RSmodels vermuten. Es handelt sich aber im Prinzip um den bekannten neuen Kit der MS 406. Dieser Short-Run Bausatz hatte ja auch schon alle Bauteile zum Bau dieser späten Morane. In der attraktiven Schüttbox befinden sich gut verpackt zwei graue Spritzlinge mit 56 Teilen, drei Klarsichtteile, zwei Resinteile und ein Decalbogen sowie die Bauanleitung. Ein paar Teile sind für die MS 406 bestimmt und wandern in die Restekiste.

Das Instrumentenbrett besitzt feine Strukturen und mit etwas Geschick sowie der Trockenmalmethode können die Details gut herausgearbeitet werden. Schön sind die aufmodellierten Sitzgurte auf dem Pilotensitz. Die Rumpfinnenseiten sind auch gut detailliert. Da die Cockpithaube einteilig ist, ist die Detaillierung hier in diesem Bereich völlig ausreichend. Gut gemacht ist auch die Kühlerkonstruktion. Hier können beide Kühlervarianten einfach zusammengebaut werden. Die beiden Höhenleitwerkshälften bestehen aus einem Teil und haben messerscharfe Hinterkanten.

Es gibt zwei verschiedene Luftschrauben mit Spinner. Robert Schneider liefert auch für die Fahrwerksmontage als Hilfestellung eine Frontansicht. Leider ist die Kanzel nur einteilig. Es gibt nur Fahrwerksräder aus Spritzgussmaterial. Dafür gibt es neue Auspuffleisten aus Resin.



Der Decalbogen ist tadellos ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. In Deutschland sind die finnischen Hoheitszeichen mit Hakenkreuz verboten und der Verkauf ist auch nicht erlaubt. Nach wie vor führt die finnische Luftwaffe das blaue Hakenkreuz in Abzeichen und auf Flaggen. Das Hoheitszeichen selbst wurde auf Druck der Sowjetunion 1945 geändert.

Bemalungen:

  1. MS 410C1, MS-624 von Srg. U. Jaakkoula, finnische Luftwaffe, März 1943;
  2. MS 410C1, No. 1033, Frankreich im Juni 1940;
  3. MS 406/410, MS-310 von 2Lt. L. Kurten, finnische Luftwaffe im Sommer 1943;
  4. MS 406/410, MS-623, finnische Luftwaffe, 1942.

Fazit: Eine interessante Modifikation des Ausgangsbausatzes. In Deutschland ist der Kit so nicht erhältlich.

Literatur:

Le Morane-Saulnier MS 406 – Collection HISTOIRE DE L'AVIATION No. 5, LELA PRESSE 2002, ISBN 2-914017-18-9.

Volker Helms, Godern (Oktober 2013)