Airbus A320 Lufthansa

Revell 04267 - 1/144

Hersteller: Revell GmbH
Maßstab: 1/144
Decals: Lufthansa komplett, etliche Registrierungen
Preis: 12,00 Euro

Vorbild: Der Airbus A 320 gehört zu der Standardrumpffamilie von Airbus, der A320-Reihe, und wird derzeitig in Toulouse, zukünftig wohl komplett in Hamburg sowie in einem Werk in China endmontiert. In einer typischen 2–2-Bestuhlung in der Business Class und 3–3-Bestuhlung in der Economy Class ist die A320 ein typischer 150zig-Sitzer, der als Ersatz für B727, B737 und DC-9 entwickelt wurde. In Engbestuhlung können bis zu 180 Passagiere aufgenommen werden.

Der A320 war das erste Fly-by-Wire Passagierflugzeug der Welt. Man hoffte auf 500 – 600 Bestellungen. Zur Überraschung aller, sind mittlerweile von allen Varianten (A318, A319, A320 und A321) über 6300 Flugzeuge bestellt worden. Die Liste der Fluggesellschaften ist endlos. Auch die Lufthansa, die 1985 statt der A320 lieber erst den A340 gesehen hätte, ist treuer Stammkunde dieses Flugzeugtyps. Der Erstflug fand 1987 statt. Eine lange Erprobung und einige Abstürze (Software- und Pilotenbedienfehler) erschwerten den Start, brachten dem Flugzeug kurzzeitig den Spitznamen „Waldsäge“ ein, da 2 Abstürze in Waldgebieten passierten. Auch ein A320 der Lufthansa verunglückte bei einer Landung in Warschau 1993, was 2 Menschen das Leben kostete. Auch hier gelten Softwarefehler als Unglücksursache. Diese Probleme existieren heute nicht mehr, die A320-Familie zählt zu den Sichersten der Welt.



Derzeit laufen Untersuchungen zur Modernisierung des Typs: Neue Kabineneinrichtungen, modernere Triebwerke und neue Wingletformen werden getestet. Ein echter Nachfolger ist wegen der guten Auftragslage und fehlender, wirklich neuer Technologien im Bereich Triebwerke und leichterer Materialen, vor Mitte des nächsten Jahrzehnts nicht zu erwarten. Das gilt auch für den Hauptkonkurrenten, der B737-Familie von Boeing.

Bausatz: Es handelt sich um einen üblichen Spritzgussbausatz der Firma Revell. Nach der A321 kam dieser Bausatz mit Condor Decals bereits in den 90zigern auf den Markt, dann gefolgt von der A319.

Die Detaillierung ist ausreichend, die Gravuren könnten etwas feiner ausfallen, sind aber alle vorhanden.

Leider hat man nicht den neuen Spritzrahmen der Tragflächen vom A319 verwendet, welche eine messerscharfe Hinterkante haben, durch das man die Flügelunterseite einsetzt. Hier ist klassisch der ursprüngliche Zweiteile-Flügel verwendet worden. Schade, ehrlich gesagt.

Markierungen: Erstmals seit langem gibt es nur eine Airlineoption bei den Decals, die wieder im Hause Daco entwickelt wurden. Die Decals sind gut und beinhalten viele Registrierungsmöglichkeiten für die A320. Erstmals seit Revells B707/B727 ist das Leitwerk wieder als Komplettdecal dabei, alternativ kann man es auch lackieren und den Kranich getrennt aufkleben. Leider verstehe ich das Cockpitdecal nicht. Haben die unterschiedlichen Fenstergrößen einen Sinn? Oder ist da etwas verrutsch?

Fazit und ein bisschen Modellbaugeschichte: Lufthansa A320 – wir erinnern uns - er kam schon Mitte der 80ziger von Revell auf den Markt. Zuerst mit der klassischen Lufthansabemalung – blaues Fensterband. Diese kam aber nie zur Anwendung, mit der A320 führte Lufthansa die Bemalung ein, die immer noch gültig ist. Auch diese Bemalung kam dann Anfang der 90ziger bei dem Modell zum Einsatz. Damals war es jedoch ein ganz anderer Spritzguss, der heute eine echte Rarität ist und an den Revell sicher nicht mehr erinnert werden möchte. Ich freue mich sehr, dass das aktuelle A320 Modell jetzt mit Lufthansa Decals wieder da ist. Eine Bereicherung für meine Sammlung.

Zum A320-Bausatz habe ich folgende, klärende Hinweise von Herrn Marcel Möller bekommen: „Das Klarsichtteil des Bausatzes ist auch zu klein gegenüber dem Original. Wer die korrekte Optik erzielen möchte nimmt Spachtelmasse und den grauen Fensterdecal. Wer durchsichtige Fenster bevorzugt kann das ebenfalls tun, hat aber den nachteil das die Proportionen nicht passen. Hätte man den durchsichtigen Decal auf die richtige größe gebracht würde an den Rändern die "Karosserie" durchblitzen Man hat nicht die A319 Tragflächen dazugepackt, da diese nicht an den A320 Rumpf passen, die Trennlinie der oberen Hälfte verläuft anders (zu erkennen das an der vorderen spitze der "Zipfel" fehlt und dafür am Rumpf ist)“

Vielen Dank an Herrn Möller!

Viel Spaß beim Basteln,

Uwe Damaschek
Berlin im Oktober 2008