Airbus A350-900 Lufthansa

Revell 03938 - 1/144

Vorbild: Die A350 XWB ist eine der erfolgreichsten kommerziellen Flugzeugentwicklungen in der Luftfahrtindustrie mit einer breiten Kundenbasis in der ganzen Welt. Airbus führt hiermit eine völlig neue Familie von Großraumflugzeugen mittlerer Passagierkapazität ein. Die A350 XWB zeichnet sich durch die leiseste und komfortabelste Kabine in ihrer Größenkategorie aus. Die A350 XWB integriert modernste Technologien sowie die neuesten Errungenschaften aus den Bereichen Aerodynamik und Konstruktion. Dieses ermöglicht eine Optimierung der Treibstoffeffizienz um 25 % im Vergleich zur Boeing 777. Die Sitzmeilenkosten liegen um 25% unter denen der Mitbewerber.

Die besonders gewichtseffiziente Flugzeugzelle besteht zu 53 % aus Verbundwerkstoffen, die mit Titan- sowie Aluminiumlegierungen kombiniert sind. Modernste Rolls-Royce Trent XWB-Triebwerke und ein aerodynamisches Design tragen zu einer großen Reduzierung der Emissionen bei. Die A350 XWB- Familie umfasst drei Passagierversionen (A350-800, -900 und -1000) mit 250 bis 400 Sitzplätzen und mit einer Langstreckenreichweite von bis zu 15.580 km. Die A350-900 bietet bis zu 314 Passagieren Platz. Die Lufthansa hat insgesamt 25 Maschinen dieses Typs bestellt mit Optionen auf 15 weitere. Die ersten zehn 350er sollen in München stationiert werden und dort die A340-600 ersetzen.

Quelle: Revell.de

Modell: Revell und Lufthansa scheinen eine gute, langjährige Geschäftsbeziehung zu pflegen. So war es schon fast gesetzt, dass die A350 nach der ersten Auflage mit den Prototypfarben(weiterhin erhältlich) nun sie auch mit dem "Kranich" auf dem Leitwerk erscheint. Vom Plastik her ändert sich demnach nichts, was ja aber auch nicht notwendig ist. Der Bausatz repräsentiert die neuste Generation von Airlinernmodellen in 1/144 aus Bünde. Und er reiht sich damit die Reihe von 787 und 747-8 ein, mit denen das fertige Modell solche tollen Features wie z.B. durchbrochene Fans bei den Triebwerken teilt. Aber auch das Fahrwerk ist samt den Fahrwerkskästen im Rumpf sehr detailliert. Uwe hat es ja schon in seinem Bericht erwähnt und ich kann mich dieser Aussage nur anschließen. Die Gravuren sind wirklich sehr fein, auch im Vergleich zu anderen Kits aus dem gleichen Haus. Das erfordert einen sehr feinen Farbauftrag mit einer Airbrushpistole.

Ein sehr gutes Werkzeug, eine fotogeätzte Säge zum Beispiel, ist auch notwendig zum Heraustrennen der sehr feinen Fans notwendig. Jeder Versuch mit einem ordinären Seitenscheider oder so ist sicherlich zum Scheitern und Bruch verurteilt. Da ist Level 4, in welches Revell diesen Bausatz einordnet, schon absolut richtig. Interessanterweise ist der Kit 03989 des Prototypen dem Level 5 zugewiesen. Gerne auch von anderen Herstellern vergessen wird die große Satellittenantenne auf dem Rumpfrücken. Hier hat Revell den Aufwand gescheut, diese noch beizulegen. Einige Kleinserienhersteller bieten hier Ersatz oder der Modellbauer baut diese sich selber aus Kunststoffresten auf.

Kommen wir aber nun zum interessanten Teil, nämlich den Abziehbilderbogen und der Bauanleitung. Zunächst ist man fast etwas enttäuscht, weil der Bogen "nur" 23,5 cm x 13,5 cm misst und damit kleiner als übliche Bögen für Widebodys ist. Ein Grund ist sicherlich die recht einfache Bemalung von Lufthansa. Für das Design ist Daco aus Belgien verantwortlich, der glänzend gedruckte Bogen wurde in Italien hergestellt, vermutlich Cartograf. Das spricht normalerweise für sehr gute Qualität. Der erste Eindruck bestätigt dieses auch absolut.

Die beiden größten Elemente sind die beiden blauen und gelben Flächen für das Seitenleitwerk, alternativ liegt für denijenigen Modellbauer, welche das Leitwerk selber lackieren wollen, der Kranich auch separat bei. Neben den weiteren, für das "Lufthansa"-Liverie nötigen Elementen, sind auch zahlreiche Stencilits für Zugangs- und Wartungsklappen sowie Warnzeichen vorhanden. Die silberne Vorderkante des Seitenleitwerks mit Ausschnitt für die Kamera ist auch vorhanden. Bei den Registrierungen bietet Revell die ersten drei Maschinen, welche bis zum März dieses Jahres ausgeliefert werden an. Es handelt sich also um die D-AIXA bis -AIXC. Wer die Taufnamen vermisst, sollte wissen, dass bis heute(Stand Ende Januar 2017) diese noch nicht vergeben sind. Daher war dies Revell beim vermuteten Redaktionsschluss im Sommer 2016 nicht möglich. Bei den zwei vorhandenen Glaubensrichtungen im Airlinerbau werden hier die Freunde der offenen Fenster bedient. Man findet neben der für das Muster typischen Zorro-Maske für das Cockpit noch die Silberframes für die Paxfenster.

Mit dem A350 kommt eine leicht veränderte Variante der Lufthansabemalung in den Betrieb. Das Grau an den Unterseiten der Trag- und Stabilisierungsflächen ist nicht mehr da, diese sind nun auch weiß. Genau dieses Weiß ist aber nun Gegenstand einiger Diskussionen geworden. Denn auf Bildern des Originales kann man einen deutlichen Unterschied zum Weiß des Rumpfes erkennen. Dies legt manchen Modellbauern nahe, dass Airbusgrau, ein helles Grau, verwendet wird. Laut Aussage in einem Thread in Britmodeller.com verwendet Airbus jedoch immer unabhängig von der Gesellschaft Matterhornweiß. Dies ist eine strikte Vorgabe und liegt wohl im Aufbau der Tragflächen aus Verbundwerkstoffen begründet. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Angabe von Revell in der farbigen und übrigens sehr gut gemachten Bauanleitung(Heft in A4 Fomat), die Tragflächen und Höhenruder in Weiß zu lackieren, ist also grundsätzlich richtig. Allerdings sollte man entweder ein Cremeweiß verwenden oder einen Tropfen 371 Grau reinmischen. Ein Punkt ist mir noch in der Bauanleitung aufgefallen. Es soll wieder wie auch bei den A330 / -340 Bausätzen das Bugfahrwerk komplett fertig in Bauschritt acht von 46 montiert werden. Hier besteht dann den ganzen restlichen Bau hindurch akute Bruchgefahr. Man könnte man probieren, ob man das Bugfahrwerk später auch noch durch die Öffnung im Rumpf bekommt bzw. nur die beiden oberen Teile F66 und F65 montieren und den unteren Teil C63 später. Ich werde davon berichten.

Fazit: Erwartungsgemäß hat Revell nun den A350 in einer weiteren Varianten, nämlich im Einsatz bei der Lufthansa, auf den Markt gebracht. Der Bausatz gehört immer noch zur Spitzenklasse im Spritzgussbereich. Daher eine klare Empfehlung.

Sebastian Adolf, Gaimersheim (Februar 2017)