Eurofighter Typhoon Twin Seater

Revell 04855 - 1/32

Vorbild: Der Eurofighter ist eine der Gemeinschaftsproduktion der Länder Großbritannien, Deutschland Italien und Spanien. Zusammengefasst unter dem Europäischen Rüstungskonzern EADS, einigten diese vier Staaten ab den Jahr 1984 dieses moderne Jagdflugzeug, der vierten Generation zu entwickeln. Es sollten aber noch mehr als zehn Jahre vergehen bis das erste wirkliche Prototypenflugzeug am 27 März 1994 in Deutschland abhob. Bevor sieben Entwicklungsflugzeuge, die durch das Eurofighter-Konsortium gebaut wurden, an die Länder abgegeben wurden, flog Britisch Aerospace den EAP Demonstrator (Experimentel Aircraft Programme) ab 1986. So konnten noch Designänderungen in die Entwicklung des Flugzeuges einfließen.

In Deutschland, stand das Flugzeug durch die ständigen Kostensteigerungen in der Kritik. Auch musste das Flugzeug immer mehr können. Als reiner Luftüberlegenheitsjäger konzipiert, sollte es nun auch als Jagdbomber zum Einsatz kommen. Dafür musste eine neue Software konzipiert werden, was die Kosten weiter erhöhte. Aber der Eurofighter zeichnet sich durch leichte Werkstofffe wie Kohlefaser und anderen modernen Materialien aus. Das erlaubt dem Flugzeug in der Luft eine hohe Agilität. Auch verfügt der Eurofighter über sehr gute Stealth Eigenschaften.

Der Jet wurde als Einsitzer und Zweisitzer konzipiert. Durch ein hochmodernes Glascockpit, mit drei großen Multifunktion Bildschirmen der die analogen Anzeigen ersetzt und der neusten Avionik ist der Eurofighter für die Zukunft gut gerüstet. Der Pilot wird außer dem durch eine Sprachsteuerung, einem neuen Helmdisplay und zahlreichen Knöpfen, Schaltern am Steuerknüppel und Schubregler unterstützt. Das ECR CAPTOR Radar ermöglicht dem Eurofighter mehrere Ziele zuerkennen und auch außer Sichtweite zu bekämpfen. Die zwei Eurojet-Triebwerke mit Nachbrennern, beschleunigen den Eurofighter auf eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 2390 km/h.

Wie schon erwähnt gibt es den Eurofighter als Einsitzer und zweisitzige Version. Um bei der Zweisitzigen Version Platz für den zweiten Mann zu schaffen, wurde ein Treibstofftank im Rumpf weggelassen und die Luftbremse auf dem Rumpfrücken verkleinert. Zur Einführung des Eurofighter bei der Luftwaffe im Jahr 2004 beim Jagdgeschwader73, fungierte der Twin- Seater bei den Luftwaffen als reines Trainingsflugzeug für die Flugschüler. Da er aber auch voll kampffähig ist, fliegt er heute mit Waffensystem Offizier auch als Jagdbomber, um den Piloten bei Kampfeinsätzen zu entlasten.

Über Libyen, hat der Eurofighter bei der Royal Air Force seine Feuerprobe bestanden und erfolgreiche Präzisionsangriffe geflogen. Auch bei Simulationsluftkämpfen, mit der F-22 Raptor kann der Eurofighter mithalten, soll er sie doch schon simuliert abgeschossen haben. Der Jet kann eine Vielzahl modernster Waffen tragen, wie Luft-Luft Abwehrraketen und Laser u. GPS Bomben. Durch externe Treibstofftanks und Luftbetankung kann die Reichweite gesteigert werden.

Die deutsche Luftwaffe hatte 180 Stück bestellt, aber nach neuer Strukturierung der Luftwaffe werden nur noch 140 Maschinen beschafft. Weitere Bestellungen sind: Royal Air Force 232 Eurofighter, 121 Italien und 87 für Spanien. Der TYPHOON wie er in Großbritannien genannt wird wurde auch nach Österreich, Saudi Arabien und den Oman verkauft. Auch andere Länder wie Indien, zeigen an diesem hochmodernen Kampfflugzeug Interesse.

Bausatz: Nachdem der Einsitzer von Revell vor einiger Zeit erschienen ist, freut man sich, dass Revell den Twin-Seater in großem Maßstab 1:32 nachlegt. Der große Stülpkarton ist Randvoll gefüllt mit 13 hellgrauen Spritzrahmen. An zwei zusätzlichen transparenten kleinen Gußrahmen befinden sich Kanzel, Positionslichter, Landescheinwerfer und die beiden Head up Displays. Die meisten der 435 Bauteile sind mit dem Bausatz des Einsitzers identisch.

Aber Revell hat dem Twin- Seater zwei neue Gußäste gegönnt. An ihnen befinden sich die Teile, die für den Bau des Modells nötig sind. Der neue Rumpfrücken, die verkürzte Luftbremse, das zweite Cockpit mit zusätzlichem Martin- Baker Mark 16 Schleudersitz und den Hubmechanismus für die Cockpithaube. Revell hat den Rumpf gleich so ausgelegt, dass er für beide Versionen nicht verändert wurde.

Die gute Detaillierung der Bauteile, ist ja schon aus dem Einsitzer Bausatz bekannt. Alle Gußrahmen sind sauber aus der Form gekommen. An einigen Teilen befindet sich etwas Grat, der aber leicht zu entfernen ist. Senkstellen sind nicht zu erkennen. Alle Auswerfermarken, sind auf der Rückseite platziert und so entfällt die Nachbearbeitung.

Dem Bausatz liegt wieder ein komplettes Eurojet-Triebwerk bei. Dies kann auf einen Traggestellt präsentiert werden. Wer möchte, kann das Triebwerk noch weiter supern und mit Hydraulik- und Kraftstoffleitungen versehen. Hier sollte man aber ein paar Bilder eines originalen Triebwerkes zurate ziehen.

Des Weiteren liegt dem Bausatz ein reichhaltiger Waffensatz bei. Wie den Abstandpenetratoren TAUROS, STROMSHADOW für die britische Version, zwei GBU-24 B Paveway II LGB, Sidewinder AIM-9L, IRIS-T, AIM-132 ASRAMM, AIM-120B AMRAAM und Meteor Mittelstrecken Luft-Luft Raketen. Zwei 1000 Liter Treibstofftanks und für die deutsche Version einen Aufklärungsbehälter (Recce-Pod) runden die umfangreichen Außenlasten ab.

Die Bauanleitung umfasst 24 Seiten, 138 einzelne Bauabschnitte und ist gut erklärend, wie man es bei Revell gewohnt ist. Hier sollten auch für etwas ungeübte Modellbauer keine Probleme auftreten.

Decals und Lackierung: Der Decalbogen ist sauber und in matt gedruckt. Er erlaubt den Bau von zwei Eurofighter TYPHOON Twin-Seater

  1. Eurofighter, Jagdgeschwader 73 „General Steinhoff“ 5 Jahre Jagdgeschwader 73 Laage, Deutschland, Juli 2009
  2. TYPHOON T.3, No.6 Squadron, Royal Air Force, Leuchars, Schottland, April 2013

Revell bezieht sich bei der Lackierung des Eurofighter auf das Hauseigende Farbprogramm.

Fazit: Schön das sich Revell auch des Twin-Seater im großen Maßstab angenommen hat. Die große Anzahl der Bauteile verspricht viel Bastelspaß. Der Bausatz ist seine knapp 50 Euro jedenfalls wert. Wer also auf moderne Jets steht, die im Regal etwas mehr Platz benötigen, unbedingt zugreifen!

Andreas Wolf, Berlin (Oktober 2013)

Literaturhinweise:

Der Eurofighter
Von Bernd Vetter/ Frank Vetter
Motorbuch Verlag
ISBN: 978-3-613-02820-3
Eurofighter Typhoon
Andy Evans
Air Data 5
SAM Publications
ISBN: 978-1-906959-05-0
Eurofighter EF-2000 Typhoon colours & markings
Michal Ovcacik und Karel Susa
MARK I.Ltd dozen set In co-operation with 4+
ISBN: 978-80-86673-19-8