Republic F-105G

Revell 04504 – 1/48

Vorbild: Die Republic F-105 Thunderchief (auch Thud genannt) war ein Jagdbomber der US Air Force, der ursprünglich mit Nuklearwaffen bestückt werden sollte, jedoch dann in Vietnam als taktischer Jagdbomber und zur Bekämpfung von gegnerischen Radar- und Luftabwehrstellungen eingesetzt wurde.

Die Entwicklung der F-105 wurde 1951 begonnen. Der Entwurf trug die firmeninterne Bezeichnung AP-63FBX (AP für Advanced Project und FBX für Fighter (Jäger), Bomber, Experimental). Das Flugzeug war sehr groß, die Höchstgeschwindigkeit sollte trotzdem Mach 1,5 betragen. Die Flugzeugzelle war auf Hochgeschwindigkeitseinsätze im Tiefstflug ausgelegt. Der verantwortliche Chefkonstrukteur von Republic war Alexander Kartveli, der schon die P-47 Thunderbolt entwickelt hatte. Im März 1952 wurde dem amerikanischen Verteidigungsministerium (Department of Defense) ein Entwurf vorgelegt, der als Antrieb eine Allison J71 vorsah, dieser Vorschlag wurde positiv beurteilt.

Es gab während der Entwicklung eine Reihe von Problemen, ein Grund dafür war, dass viele Neuerungen zur damaligen Zeit eingeführt wurden. Die Firma Republic tat sich schwer mit der Umsetzung der komplexen Technik, die bei der F-105 eingesetzt wurde. Und auch die unklare Haltung der USAF gegenüber der F-105 führte zu Problemen in der Entwicklung der Maschine.

Die F-105D hatte am 9. Juni 1959 ihren Erstflug. Diese Version wies eine stark verbesserte Elektronik auf. Die zweisitzige Version der D wurde als F-105F bezeichnet. Von der F-105D wurden 610 Stück gebaut, von der F-105F 143 Stück.



Von 1964 bis 1970 flogen diese beiden Versionen während des Vietnam-Krieges 75% aller Angriffe der USAF auf Nordvietnam. Die F-105D wurden 1970 durch die F-4 Phantom II und die F-111 Aardvark abgelöst, die F-105G "Wild Weasel" verließen Südostasien jedoch erst 1973. Insgesamt gingen 385 F-105 in Vietnam verloren: 312 wurden von Flak oder Flugabwehrraketen abgeschossen, 22 von MiGs, 51 stürzten bei Unfällen ab. Die F-105-Piloten selbst schossen 27,5 nordvietnamesische Flugzeuge ab. Die F-105D wurde in Vietnam im Wesentlichen bis 1970 von den Geschwadern 355 TFW, 366 TFW und 388 TFW von Thailand aus eingesetzt.

Im Verlauf des Vietnam-Kriegs wurden F-105F zu F-105G-"Wild Weasel"-Maschinen (zur Bekämpfung der feindlichen Radar-Stellungen) umgebaut und blieben bis 1973 im Einsatz. Nach dem Vietnam-Krieg wurden die restlichen Maschinen der Air National Guard übergeben. Die letzten "Thunderchiefs" wurde am 25. Februar 1984 bei der Air Force Reserve und Anfang 1985 bei der Air National Guard außer Dienst gestellt.
Quelle: Wikipedia: Republic F-105

Dieser Bausatz ist, wie alle 48er Revell-"Neuheiten" diesen Jahres, schon etwas älteren Datums. Im Gegensatz zur F-86D ist dies jedoch ein Bausatz, der aus der goldenen Monogram Ära stammt, genauer gesagt aus dem Jahr 1982. Diese Bausätze waren für ihre Zeit sicherlich "state of the art" heute ist aber die erhabene Gravur nicht mehr das von den meisten Modellbauern gewünschte Oberflächenmerkmal.

Auch die damals übliche Praxis die Spritzlinge ohne Rahmen zu designen ist etwas problematisch, wegen leichter abbrechender Teile. Revell versucht diesem Umstand mit optimierter Verpackung zu begegnen. Die Rumpfhälften und Spritzlinge sind mittels Folieschlaufen verbunden, um Verschiebungen unter den Spritzlingen beim Transport zu vermeiden ... bei mir hat's funktioniert. Die Cockpitwanne und die Klarteile sind separat verpackt.

Insgesamt ist der Bausatz nicht schlecht. Die Detaillierung des Crew-Arbeitsbereiches ist ganz ordentlich und auch die Fahrwerksschächte wirken "busy". Selbst die Piloten sind schön gemacht. Ein Vorteil gegenüber den früheren Editionen ist das verwendete hellgraue Material, welches den Farbauftrag erleichtert.

Wie immer bei den Wiederauflagen, bemüht sich Revell mit den Nassschiebebildern zu punkten. Diesmal sind es weit über zweihundert, mit denen fünf Vorbilder dargestellt werden können:

Bemalungsvarianten:

Fazit: So langsam könnte mal eine neue Quarterscale F-105 auf dem Markt erscheinen. Bis dahin ist der Revell Bausatz die einzige Möglichkeit zu einer Thunderchief im Maßstab 1/48 zu kommen. Revells Wiederauflage ist insbesondere wegen des guten Decalbogens willkommen und zu empfehlen.

Steffen Arndt, Ettlingen (Oktober 2007)