HMS Ark Royal und ein Zerstörer der Tribal Klasse

Revell 05149 - 1/720

Vorbild: Allgemein bekannt dürfte sein, dass von diesem Flugzeugträger, der britischen Royal Navy, die Fairey Swordfish Doppeldecker/Torpedobomber starteten, die dem Schlachtschiff Bismarck der deutschen Kriegsmarine zum Verhängnis wurden. Ein Torpedo traf die Ruderanlage des Schiffes und machte es somit fast völlig manövrierunfähig. 1938 in Dienst gestellt, wurde der Träger am 13./14. November 1941 vor Gibraltar von dem deutschen U-Boot 81 versenkt.

Der dem Bausatz beiliegende Zerstörer soll nach Angaben auf dem Karton die HMS Eskimo sein.

Bausatz: An die 110 Bauteile der Wiederauflage des Bausatzes von 1973 sollte man nicht so hohe Erwartungen stellen. Dem Alter entsprechend erscheinen die Details eher fragmentarisch und sind damit meilenweit vom heute gewohnten entfernt. Die Teile sind jedoch sauber und gratfrei abgespritzt.

Das die Decks der beiden Schiffe sich etwas nach oben hin gebogen haben, ist nicht weiter schlimm. Das Material ist so dünn und weich, das nach dem Verkleben auf den einteiligen Rümpfen der Verzug keine Rolle mehr spielen dürfte. Die manchmal kaum erkennbaren Gravuren, besonders auf dem Trägerdeck sind erhaben geprägt. Das gilt auch für die kleinen Beiboote, rumpfseitig in den Ausbuchtungen.

Überhaupt ist vieles wie schon erwähnt eher einfach gehalten. Das macht sich besonders bei dem Zerstörer bemerkbar. Ein Vorschlag, um dem Einerlei an dem Modell etwas entgegenzusetzten, wäre das Aufbohren der vielen Bullaugen an den Rümpfen. Unser Modellbaufreund Daniel Eifler, der sich mit solchen 700ern Schiffsmaßstäben beschäftigt, hat damit gute Erfahrungen gemacht. Ich selbst würde noch das Rumpfinnere mit schwarzer Farbe hinterlegen, und die offenen Bullaugen wegen ihrer Größe, zumindest an dem Träger nach der Farbtrocknung von innen alle Bereiche vorsichtig mit Ponal oder "Chrystal Clear" von Humbrol ausfüllen. Natürlich erst nachdem die Rumpfteile von außen bearbeitet sind.

Die Flugzeuge, Nachbildungen der Fairey Fulmar Jagdbomber, sind für ihr Alter und ihrer Größe gar nicht mal so schlecht gemacht. Auch gibt es auf dem kleinen Abziehbilderbogen neben den Decksmarkierungen die britischen Kokarden für die Maschinen.

Fazit: Insgesamt wäre der Bausatz also wieder einmal etwas für den Einsteiger. Das Problem dürfte dabei sein, das material- und altersbedingt viel Nacharbeit erforderlich ist, um aus den etwas unscheinbar wirkenden Bauteilen trotz allem, ansehnliche Modelle zu schaffen. Positiv betrachtet erhält der Bausatz ein "Befriedigend".

Zu kaufen ist der Bausatz im Fach- oder Onlinehandel sowie bei Revell direkt.

Jürgen Bauer, Berlin (Mai 2017)