Consolidated PBY-5A Catalina

Revell 04507 - 1/48

Vorbild: Die Consolidated PBY „Catalina“ war ein zweimotoriges Seeaufklärungsflugzeug des US-Unternehmens Consolidated Aircraft (ab 1943: Consolidated Vultee). Von 1935 bis 1945 wurden insgesamt 3272 der Flugboote bzw. Amphibienflugzeuge gebaut und während des Zweiten Weltkrieges von der U.S. Navy, der Royal Navy und den Sowjetischen Seefliegerkräften eingesetzt.

PB bedeutet „Patrol Bomber“; Y ist der Code für den Hersteller Consolidated (Vultee). Der Beiname „Catalina“ bezieht sich auf Santa Catalina Island vor der Küste Kaliforniens.

Die Entwicklung des Flugzeuges begann im Frühjahr 1933 und bereits am 28. Oktober 1933 bestellte die US Navy einen Prototyp, der gegen die Douglas XP3D-1 antreten sollte. Consolidated griff dabei auf Erfahrungen bei der Entwicklung der P2Y zurück. Der Erstflug des im Februar 1935 in Buffalo (New York) fertiggestellten Prototyps der „Catalina“, der noch die Bezeichnung XP3Y trug, erfolgte am 28. März 1935. Da der Niagara River zu diesem Zeitpunkt zugefroren war, musste das Flugzeug dazu per Eisenbahn zur Naval Air Station Anacostia (Washington D.C.) gebracht werden.

Der Konstrukteur Isaac Laddon war so überzeugt von seinem Entwurf, dass er neben Pilot Bill Wheatley an Bord war. Im Am 29. Juni 1935 bestellte die Navy 60 Maschinen und im Oktober 1936 flog die erste in San Diego gebaute PBY-1 für die US Navy, woraufhin weitere 116 Stück der Ausführungen PBY-2 und PBY-3 bestellt wurden. 1938 erschien die PBY-4 mit den 1200 PS starken Pratt & Whitney R-1830 Twin-Wasp-Motoren und den beiden verglasten blasenförmigen Beobachterkanzeln am hinteren Rumpf. Am 20. Dezember 1939 bestellte dann die US Navy 200 Exemplare PBY-5, die als Langstrecken-Patrouillenflugzeuge die Neutralität der USA schützen sollten. Ab Mai 1941 flogen die Maschinen von Neufundland und später von Island aus.

Außer Consolidated fertigten zwei weitere Flugzeugwerke in Kanada das Flugboot. Die Versionen des einen Herstellers trugen den Namen „Canso“, die des anderen (Canadair) den Namen „Nomad“. Canadair war auch der einzige Hersteller überhaupt, der das Flugboot in der Version PBY-6A nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in sehr kleinen Stückzahlen weiter produzierte. Die Canso wurde unter anderem in Frankreich als Löschflugzeug verwendet.

In der Sowjetunion wurden etwa 150 „Catalina“ als GST (Gydrosamoljot transportny) in Taganrog in Lizenz gebaut, 189 weitere Flugzeuge der Versionen PBN-1, PBY-6A und PBY-3 wurden im Rahmen des Lend-Lease-Abkommens geliefert. Die Letzten dieser Catalinas flogen noch bis in die Mitte der 1950er Jahre bei der Marine der UdSSR. Insgesamt liefen fast 3300 Exemplare von den Bändern, davon mehr als 1400 als Amphibienflugzeuge. Die Catalina war damit das meistgebaute Flugboot aller Zeiten. Die US Air Force schickte die Catalina 1953 in den Ruhestand, die US Navy musterte im Januar 1957 die letzte Maschine aus.

Die konstruktive Auslegung ergab einen niedrigen, breiten, bootsförmigen Rumpf, der sich stark verjüngte und in ein einfaches Seitenleitwerk auslief, das auf etwa halber Höhe das Höhenleitwerk trug. Die charakteristische weitspannende Tragfläche war in Hochdeckerbauweise auf einem Pylon mit vier Streben zum Rumpf montiert. Zum Schutz vor Spritzwasser waren die beiden Twin-Wasp-Doppelsternmotoren so hoch wie möglich eingebaut. Zusätzlich dienten ihre Abgase erstmals der Enteisung der Tragfläche. Die Stützschwimmer waren einziehbar, wobei die Körper der Schwimmer in eingefahrenem Zustand die Tragflächenspitzen bildeten. Im November 1939 wurde eine Version mit Einziehfahrwerk erprobt und 1940 erschien eine Amphibienversion.

Aufgrund der großen Reichweite – die „Catalina“ konnte bei 200 km/h fast 24 Stunden in der Luft sein – war die PBY für die Fernaufklärung und die Sicherung von Geleitzügen geeignet. Die Hauptaufgabe der im Atlantik eingesetzten Maschinen war dabei das Aufspüren und Bekämpfen von U-Booten mit Wasserbomben und zwei mitgeführten Torpedos. So wurden im Zeitraum zwischen August 1942 und Juli 1943 allein von Catalinas 14 U-Boote versenkt.

Am 1. Oktober 1958 ging eine taiwanische PBY-5A mit sieben Soldaten, darunter vier US-Soldaten, während der Zweiten Quemoy-Krise auf dem Flug von den Matsu-Inseln nach Taiwan verloren und konnte auch nach dreitägiger Suche nicht gefunden werden.

Jacques-Yves Cousteau benutzte eine PBY-6A (N101CS) bei seinen Tauchexpeditionen. Sein zweiter Sohn, Philippe, starb in diesem Flugzeug bei einer missglückten Wasserung im Fluss Tejo bei Lissabon.

Quelle: Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Consolidated_PBY

Bausatz: Ab und an erinnert man sich bei Revell auch des (in Bünde) ungeliebten 1/48er Maßstabs und reaktiviert einige Formen aus den goldenen 1990ern. Die Form der Modelle war ziemlich stimmig und die oft in Korea gefertigten Formen waren mit ihren versenkten Gravuren das Maß der Dinge und sind auch heute noch zeitgemäß. Leider gibt es bei Revell die Unsitte auch die alten Bausatznummern wiederzuverwenden, auch wenn der Inhalt durchaus unterschiedlich ist... doch dies nur als Bemerkung am Rande.

Im großen Stülpkarton mit attraktivem Deckelbild finden sich 4 große graue Gießrahmen und ein etwas kleinerer Klarspritzling für die Kanzeln. Die Form stammt gemäß Prägung aus dem Jahr 1996 und zeigt sogar einige Nietenreihen. Wie bereits erwähnt ist die Oberflächengestaltung sehr ansprechend, gehört aber heute nicht mehr zur absoluten Spitze.

Der Bausatz erlaubt mit seinen zwei Bemalungsvarianten nur den Bau zweier Nachkriegsmaschinen mit Radar-Football über der Kanzel. Die Yagi-Antennen sind aber an den Spritzlingen, so dass man sich auch für eine andere PBY-5A entscheiden kann. Man muss sich dann allerdings eine passende Bauanleitung suchen oder selbst recherchieren. In der beiliegenden Anleitung sind die Bauteile in der Übersicht der Gießrahmen einfach schwarz übermalt.

Als Hinweis sei noch angemerkt, dass das Modell wirklich riesige Ausmaße hat und man entsprechend viel Platz zum Bauen und in der Vitrine braucht. Das Fähigkeitenniveau wird von Revell mit 5 (von 5) angegeben, was wohl auch diese Ausmaße berücksichtigt, denn der Bau hält eigentlich wenige Fallstricke bereit. Einen kleinen Schönheitsfehler hat der Bausatz. Das Höhenleitwerk ist an der Wurzel deutlich zu stark. Dies kann man ignorieren, selbst beheben oder auf den Satz von Belcher Bits zurückgreifen.

Die Bemalungsvarianten finde ich eher langweilig, aber zumindest hat man sich bei Revell um Farbigkeit bemüht. Die Rescue Maschine aus Goose Bay zeigt einen Zweifarbanstrich mit großen gelben Flächen, die andere Maschine hat ein Dreifarbschema:

  1. OA-10A Catalina BuNo. 43-3999 „OB-666“, Goose Bay, Labrador, 1948
  2. PBY-5A Catalina „EB-4“, US Navy Patrol Squadron VP-3, 1948

Es gibt auch einige Zubehörsätze, die bei anderen Markierungsvarianten helfen.

Fazit: Wann immer diese Bausätze wieder auftauchen bin ich froh, denn sie bedeuten, das 1/48 bei Revell(DE) noch nicht ganz gestorben ist. Die Qualität der Modellbausätze von Ende der 90er ist immer noch gut genug, um mit den meisten Konkurrenzmodellen mitzuhalten und oft gibt es diese in 1/48 auch nur einmal.

Steffen Arndt, Barsinghausen (September 2014)