Polikarpow I-153 Tschaika - Möwe

Revell 03963 - Spritzguss 1/72

Vorbild: Die Polikarpow I-153 war eine Weiterentwicklung der auch im spanischen Bürgerkrieg eingesetzten I-15. Dieser kleine wendiger Doppeldecker mit Einziehfahrwerk flog erstmals im Herbst 1938 in der UdSSR. Während dieser erste Prototyp noch den M-25W-Sternmotor mit 750 PS hatte erhielten alle weiteren Exemplare der I-153 den M-62 mit verstellbaren Zweiblattpropeller. Im Gegensatz zur I-15bis war man wieder zum ursprünglichen Knickflügel zurückgekehrt.

Die ersten I-153 gingen Anfang 1939 im Dienst bei den sowjetischen Luftstreitkräften. Erstmals wurden diese Maschinen gemeinsam mit I-16 gegen die Japaner in Fernost eingesetzt. Später folgten Kampfeinsätze gegen Finnland im Winterkrieg 1939/40. Nach dem Überfall Deutschlands auf die UdSSR mussten die verbliebenen I-153 gegen einen anfangs überlegenen Gegner verlustreiche Einsätze fliegen. In der Folge wurden diese Doppeldeckerjagdflugzeuge in die zweite Reihe verdrängt. Insgesamt wurden 3437 I-153 produziert.

Bausatz: Die vor einiger Zeit bei ICM im Maßstab erschienene I-153 gibt es nun bei Revell als Level 3-Bausatz. I-153 und Level 3? Da wird mancher staunen wie es geht! In der kleinen Schüttbox befindet sich gut verpackt ein zerschnittener hellgrauer Spritzling mit 71 Einzelteilen, ein Klarsichtteil, ein Decal und die übersichtliche mehrfarbige Bauanleitung. Die Abspritzung ist tadellos und ich konnte keinen Grat finden. Es finden sich am Spritzling auch sehr filigrane Teile.

Der Bau beginnt hier mit dem Cockpit. Dazu wird ein Gerüst gebaut und an dem werden die weiteren Teile befestigt. Das Instrumentenbrett kann bemalt oder mit einem Decal versehen werden. Einzig ein paar Sitzgurte sollten unbedingt ergänzt werden. Gemeinsam mit dem Fahrwerksschacht wird es auf die einteilige untere Tragfläche geklebt. Dann folgt der zweiteilige Rumpf.

Der Motor besteht aus zwei Teilen und verschwindet hinter einer Haube. Die Luftschraube entsteht aus vier Teilen. Das Fahrwerk ist, wie beim Original, sehr einfach. Für das Anbringen der oberen einteiligen Tragfläche wünsche ich mir eine Frontansicht. Das Seiten- und Höhenleitwerk hat aufgrund der Konstruktion genau wie Tragflächen scharfe Hinterkanten. Unter die untere Tragfläche können alternativ Raketen oder Bomben angebracht werden. Jetzt zur Auflösung warum es bei Revell ein Level 3-Bausatz ist. Es gibt keinen Plan für die Verspannung und diese wird auch nicht in der Bauanleitung erwähnt. Von der Passung passt der Bausatz locker in Level 3 rein.



Der kleine Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Leider gibt es nur eine Bemalungsvariante und diese gab es auch schon bei ICM. Die Farbangaben sind für eigene Farbsystem.

Bemalungsvariante:

Fazit: Es ist ein sehr gelungener Bausatz der I-153 in 1/72 mit sehr filigranen Teilen für den Level 3-Modellbauer sofern man das Modell nicht verspannt. Die preiswerte Auflage von Revell ist trotzdem willkommen. Die neue mehrfarbige Bauanleitung halte ich für sehr gelungen. Etwas mehr zum Vorbild auf dem Karton könnte für potentielle Käufer hilfreich sein...

Literatur:

Polikarpov Fighters in action Pt. 1, Aircraft Number 157, Hans-Heiri Stapfer, squadron/signal publications, Carrollton 1995, ISBN 0-89747-343-4.

Volker Helms, Godern (Februar 2016)