Boeing 720 "Caesar's Chariot"

Roden 317 - 1/144

Deacls: Sonderbemalung Tourflugzeug von Led Zeppelin, „Caesar´s Chariot“
Preis: ca. 29,- Euro

Vorbild: Auf Basis der Boeing B707-120 begann Boeing 1957 mit der Entwicklung der B720, zunächst als B707-020 bezeichnet. Sie sollte mit einem gekürzten Rumpf auch von kürzeren Pisten aus im Kurz-und Mittelstreckenverkehr eingesetzt werden. Sie erhielt JT3C Triebwerke von Pratt & Whitney und startete am 23.November 1959 das erste Mal. United Airlines erhielt die erste Serienmaschine am 05.Juli 1960. Insgesamt wurden 65 B720 gebaut.



Mit einigen Veränderungen und JT3D-Triebwerken kam mit dem Erstflug am 06.Oktober 1960 eine zweite Variante, die B720B, dazu. Diese ging im März 1961 an Erstkunde American Airlines. Insgesamt wurden 89 B720B gebaut. Die letzte im Jahr 1967. Erfahrungen aus der Konstruktion der B720/B720B sind in die Weiterentwicklung und Modifikation der B707 mit eingeflossen. 4 B720B wurden in den 60ziger Jahren auch von Lufthansa geflogen.



Modell: Spritzgussmodel in der Roden-üblichen Ausführung für die Ur- B720-Variante. Offene Kabinenfenster sind vorhanden, die meines Erachtens vielleicht etwas zu klein geraten sind. Diesmal gibt es sogar ein paar wenige, aber richtungsgebende Passzapfen, leider auch ein paar Entenhäute. Die Gravuren sind zahlreich und fein über die Teile verteilt, seltsamerweise enden diese am Rumpf aber kurz vor der Klebekante. Klarsichtteile für Kabinenfenster und Cockpit liegen bei. Kleinteile für Triebwerke und Fahrwerk sind in optimierter Teileanzahl ordentlich gestaltet. In den Fachforen werden sowohl die Triebwerke als zu dick angeprangert, als auch die Klappen der Tragflächen und die Lage der Notausgänge hinterfragt.

Die JT3C Triebwerke sind im Bausatz erhalten. Die späteren JT3D, für die B720B und Umbauten, leider nicht. Der Übergang Rumpf zu Tragfläche stellt den Urzustand dar, der aus aerodynamischen Gründen am Original teilweise später verändert wurde. Man muss also bei der Gestaltung / gewünschten Airline aufmerksam Bilder studieren. Details wie Antennen sind direkt an den Rumpf gegossen, als Einzelteile gibt es sie nicht.

Decals: Die Decals für die Tour-Variante von Led Zeppelin kommt mit wenigen Motiven, wesentliche Akzente müssen selbst lackiert werden. Der Verlauf-Balken stellt sicher eine Herausforderung dar. Ich bin gespannt, ob ich das jemals gebaut sehen werde. Details, Stencils, fehlen gänzlich. Es sind übliche Nassschiebebilder, die Motive einzeln gedruckt.

Persönliche Schlussbemerkung: Roden hat nach der DC-3, DC-6 und DC-7 den ersten Passagierjet im Maßstab 1/144 auf den Markt gebracht. Mit gefällt der Bausatz sehr gut. Die Gesamtform ist sehr schön und lässt sich sicher zu einem tollen Modell verarbeiten, wenn man über die Schwächen hinwegsehen kann. Auf dem Zurüstmarkt werden sicher bald Resin-Austausch-Triebwerke zu erhalten sein. Antennen und Details sicher bald als Fotoätzteile. Gleiches gilt für Airliner-Decals.

Soweit mir bekannt ist, gab es bisher nur ein Vacumodell von Welshmodels, ein Resinmodell von Authentic Airliners und eine, sagen wir „angepasste“ Variante der Revell B707-100 im Maßstab 1/139. Insofern also eine schöne Ergänzung der Sammlung.

Der Bezug ist über den Fachhandel, gegebenenfals Online, möglich. Das Muster stellte Glow2B bereit.

Uwe Damaschek, Berlin (Oktober 2013)