Cessna L-19/0-1 Bird Dog

Roden 409 - 1/48

Vorbild: "Zielen sie genau auf meine Markierung!" Diesen Satz gab ein Bird Dog-Pilot im Vietnamkrieg besonders gerne über Funk ab, den das bedeutete, er hatte mit seinen ungelenkten Markierungsraketen das zu vernichtende Ziel direkt getroffen. Schwer bewaffnete Erdkampfflugzeuge besorgten dann den Rest. Aber die Cessna bewährte sich nicht nur als fliegender Feuerleitstand. Auch als Aufklärer und Verbindungsflugzeug sowie zur Konvoi-Begleitung ließ sich das bereits im Koreakrieg bewährte Muster einsetzen. Ganz aus Metall gefertigt, konnte sie neben dem Piloten noch eine weitere Person oder einen Verwundeten auf einer Trage mitführen. Die Bird Dog war beliebt. Sie war flexibel einsetzbar und konnte von unbefestigten Pisten aus starten. Ihr einzig wirklicher Nachteil war konstruktionsbedingt: Sie war einmotorig. Deshalb wurde sie in Vietnam nach und nach durch die zweimotorige 0-2 Skymaster ersetzt, die sich gerade für die bewaffneten Auseinandersetzungen noch besser eignete. Von der 0-1 wurden insgesamt 3500 Maschinen produziert, von denen sich heute noch einige in Privatbesitz befinden.

Bausatz: Nachdem Roden bereits eine Bird Dog in 1:32 herausgebracht hat, gibt es nun auch etwas für die "Quarterscaler" unter uns. In gewohnter Qualität erhält man graue, sauber gegossene Plastikteile mit leicht aufgerauter Oberfläche und fein versenkten Gravuren.

Sämtliche Ruder und Klappen liegen als separate Bauteile bei. Highlight ist der kleine, fein detaillierte Continental-Motor, der sich für eine geöffnete Darstellung des Motorraumes geradezu anbietet.

Die Klarsichtteile sind gut, wenn auch nicht auf Top-Niveau.

Dafür liegen die zahlreichen Antennen als Metallteile bei.

Bemalung: Roden bietet drei jeweils sehr interessante Bemalungsvarianten an. Neben der auf dem Deckelbild abgebildeten Vietnam-Version lockt noch eine Variante einer in Alaska stationierten US-Army-Maschine in knallgelb. Noch exotischer ist allerdings die dritte Option. Eine Maschine der kanadischen Armee aus den 1970ern in Olivgrün.

Leider gibt es genau bei dieser Version Probleme mit den Abziehbildern. Zwar stimmt die Qualität, aber die Ahornblätter auf den kanadischen Hoheitszeichen zeigen eine etwas ungewöhnliche Form. Roden hat das selbst gemerkt und einen weiteren Satz mit korrekten Formen beigelegt. Diese sind aber leider allesamt mit Versatz gedruckt und somit ebenfalls nicht zu verwenden.

Die Bauanleitung ist klar verständlich. Die Farbprofile sind zwar nur in Schwarz-Weiß, dies stellt aber bei den jeweils einfarbigen Vorbildern kein Problem dar. Bei der Vietnam-Version ist die Darstellung des schwarzen Sichtschutzes auf dem Motor teilweise widersprüchlich.

Fazit: Netter kleiner Bausatz mit interessanten Bemalungsvarianten. Hier hat man wirklich die Qual der Wahl. Roden wird seinem Ruf als" Lückenschließer" für gewisse Nischenmodelle einmal mehr gerecht. Und weitere Versionen werden folgen!

Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei Eduard oder für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.

Marco Doehring, Stuttgart (Dezember 2018)