Blackburn Roc Mk. I

special hobby SH 72141 - Spritzguss mit Resin- und Fotoätzteilen 1/72

Vorbild: Die Blackburn B-25 Roc war ein einmotoriges Jagdflugzeug der britischen Fleet Air Arm. Es ist eine Ableitung des Sturzkampfbombers Blackburn Skua. Die Entwicklung begann aufgrund der Spezifikation O.30/35 des britischen Luftfahrtministeriums vom 31. Dezember 1935. Zwei Prototypen wurden von den Marinefliegern bestellt. Es wurden so viel wie möglich Baugruppen von der Skua übernommen. Angetrieben wurde beide Maschinen vom Bristol Perseus Sternmotor. Dieser übertrug die Leistung auf eine Drei-Blatt-Luftschraube. Von Boulton Paul wurde der Drehturm der Defiant mit vier .303 (7,7mm) MGs übernommen. Die Sturzflugbremsen der Skua und auch Aufhängungen für 250 Pfund-Bomben waren ebenfalls vorhanden.



Am 28. April 1937 bekam Blackburn den Auftrag über 136 Roc. Allerdings war das Unternehmen mit der Fertigung der Skua und Botha ausgelastet. So ging der Unterauftrag an Boulton Paul in Wolverhampton. Der Erstflug der Roc war am 23. Dezember 1938. Das Handling war besser als bei der Skua aber die Leistungen waren unterdurchschnittlich. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 359 km/h. Trotzdem lief die Produktion an, denn die Fleet Air Arm hatte kein besseres Flugzeug. Mittels Schwimmersätze von der Blackburn Shark wurden einige Roc zu Schwimmerflugzeugen und sollten die Shark bei der Seenotrettung teilweise ablösen. Diese Pläne wurden aber wegen zu schlechter Leistungen aufgegeben. 1940 wurden die Roc gemeinsam mit Skua zur Deckung des Abzugs in Dünkirchen eingesetzt. Die meisten Roc bekamen eine neue Rolle als Suchflugzeug über See und als Zielflugzeug. Bis 1944 wurden einige Roc als stationäre Fla-Abwehrstellung auf einem Marineflugplatz an Land eingesetzt.

Bausatz: Dieser Bausatz erschien unter gleicher Nummer bei special hobby schon 2011 und am frischerem Design erkennt man diese Neuauflage. In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt drei graue Spritzgussrahmen mit 51 Einzelteilen, ein Klarsichtrahmen mit sieben Teilen, 30 dunkelgraue Resinteile, ein Fotoätzteilbogen, ein Fotofilm, ein Decal und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.



Es handelt sich um einen typischen Short-Run-Bausatz mit feinen versenkten Strukturen. Einige Teile wurden aus Resin hergestellt damit sie einfach plastischer aussehen. Der Bau beginnt hier mit dem Cockpit. Dieses ist sehr gut detailliert. Für den Pilotensitz sind auch die passenden Gurte vorhanden. Das Instrumentenbrett entsteht aus einem Mix von Fotoätzteilen und dem Fotofilm. Die Rumpfseiten besitzen innen auch schöne Strukturen. Der Drehturm ist etwas einfach gemacht.



Die untere Tragflächenhälfte bekommt von innen noch die passenden Fahrwerksschächte. Leider hat die aus drei Teilen bestehende Tragfläche keine scharfen Hinterkanten. Dafür ist das Höhenleitwerk aus einem Stück.

Der Sternmotor entsteht aus 23 Resin- und einem Fotoätzteil. Später verschwindet er hinter einer zweiteiligen Motorhaube. Immerhin sind deren Kühlluftklappen an den Hinterkanten dünn. Das Fahrwerk sieht recht ordentlich aus. Die Hauptfahrwerksräder sind aus Resin.



Schön dünn und durchsichtig sind auch die Klarsichtteile. Leider gibt es keine passenden Masken.

Der Decalbogen ist tadellos im Register gedruckt. Die finnischen Hoheitszeichen entstehen aus drei Teilen. In der Bauanleitung wird auf das Farbsystem von Gunze versehen.



Bemalungsvarianten:

Fazit: Die Blackburn Roc Mk. I von special hobby im Maßstab 1/72 ist aktuell ohne Mitbewerber auf dem Markt. Es ist ein typischer Short-Run-Bausatz mit Fotoätz- und Resinteilen für den fortgeschrittenen Modellbauer und nur für diesen zu empfehlen.

Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.

Volker Helms, Godern(Dezember 2017)