JGSDF Typ 10 Kampfpanzer
Hitomaru-Shiki-Sensha

Tamiya 32588 - 1/48

Vorbild: Der Typ 10 ist der Entwurf eines Kampfpanzers für die japanischen Bodenselbstverteidigungsstreitkräfte. Der früher als TK-X oder als MBT-X bezeichnete Panzer soll die Typ 74-Panzer ersetzen und den Typ 90 ergänzen. Die Entwicklung begann Ende der 1990er-Jahre, der Produktionsstart war im Jahr 2010. Am 13. Februar 2008 wurde vom japanischen Technical Research and Development Institute (TRDI) der Prototyp der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Schwerpunkt der Konstruktion lag auf verbesserten Fähigkeiten in den Bereichen Vernetzung und Mobilität sowie einem guten Rundumschutz.

Während der Typ 90 hauptsächlich auf die geografischen Gegebenheiten von Hokkaidō zugeschnitten ist, da dort eine Invasion der Roten Armee erwartet wurde, soll der Typ 10 auf dem gesamten japanischen Festland eingesetzt werden können. Bei der Konstruktion wurde darauf geachtet, möglichst viele bestehende Teile und Systeme zu verwenden, so auch die Transportmöglichkeit auf zivilen Sattelaufliegern. Geringe Life-Cycle-Kosten waren ebenfalls eine Zielvorgabe. Das Design des Typ 10 wurde im Dezember 2009 angenommen. Der Stückpreis liegt bei 954 Mio Yen (8,9 Mio Euro) pro Panzer, inklusive Entwicklungskosten.
Auszug aus Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Typ_10_(Panzer)

Bausatz: Wie das gesamte Programm ist die Bausatzreihe von 1/48er Militärfahrzeugen hauptsächlich auf den japanischen Markt ausgerichtet. Somit verwundert es nicht, dass der erste moderne Panzer der Reihe ein japanisches Vorbild hat. In einschlägigen Foren wurde auch die Vermutung geäußert, dass das Auftauchen des Panzers im aktuellen Godzilla-Kinofilm eine Rolle bei der Entscheidung hatte. Wie auch immer außerhalb Japans hat man sicher nicht händeringend auf das Erscheinen des Typ 10 Kampfpanzers gewartet.

Im Bausatz befinden sich 5 oliv-farbene Spritzlinge mit den Teilen zum Bau des Modells. Da man seit einiger Zeit auf die Metallwannen verzichtet, können Modellbauer, die lieber ein etwas gewichtigeres Modell haben möchten 3 metallene Ballastzylinder in den Rumpf einkleben. Das ganze Modell ist auf einfachen Zusammenbau und wenige Teile ausgerichtet, so hat der Typ 10 unzählige Handgriffe an Luken und Klappen, die bereits angegossen sind. Auch die Antirutschbeläge auf allen waagerechten Oberflächen sind nachgebildet. Persönlich finde ich den völlig leeren Turmstaukorb im Gesamtbild störend. Natürlich sind die Fahrzeuge bei der Erprobung und vielleicht auch bei den Einheiten der Landesverteidigung eher „leer“ unterwegs, aber so fällt auch das Fehlen der Maschenbleche eher auf … der Zubehörmarkt schafft hier aber Abhilfe.

Auf der Positivseite sind mal wieder die schönen „link-and-length“-Ketten aus Spritzguss zu nennen, diese sind viel besser zu verarbeiten als die unsäglichen Gummiketten und für den Maßstab völlig ausreichend detailliert. Auch die Nachbildung der Gummischürzen in Plastik gefällt mir sehr. Hauler bietet hier zwar Ersatz in form von Fotoätzteilen, aber so ganz überzeugen mich diese nicht, auch wenn sie dünner als das Spritzgussteil sind.

Sehr mager ist mal wieder die Ausstattung mit Decals. Lediglich zwei Bemalungsvarianten sind enthalten:

Für die korrekte Bemalung hat Tamiya auch die beiden Tarnfarben als Acrylfarbe (XF-72/73) oder Spraydose (TS-90/91) im Programm.

Fazit: Dies ist sicher kein Bausatz auf den man in Europa gewartet hat, aber vielleicht markiert er den Start einer kleinen Reihe moderner Panzer. Mit den Hummer-Varianten und dem Komatsu Panzerfahrzeug gibt es hier ja auch schon einige Fahrzeuge. Ganz davon abgesehen ist dies natürlich wieder ein typischer Tamiya-Bausatz und sicher dafür geeignet während eines Superdetaillierungsprojektes als entspannende Fingerübung zu dienen.

Steffen Arndt, Barsinghausen (Mai 2017)

Literaturhinweis:

Koji Miyake / Gordon Arthur
Type 10TK
HITOMARU-SHIKI-SENSHA
Tankograd Fast Track / In Detail 06
Tankograd Publishing