Sowjetische Fla-SFL ZSU-57/2

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Vorbild: Sie war die erste in Massen gebaute Flakselbstfahrlafette der Sowjetunion. Zwischen 1950 und 1954 erprobt, wurde das System 1955in die Bewaffnung der Sowjetarmee übernommen. Die Produktion endete bereits 1960, da die ZSU-57-2 mit ihren Gefechtseigenschaften nicht überzeugen konnte. Außer in der UdSSR kam sie in Ägypten, Angola, China, Finnland, Irak, Iran, Kuba, Nordkorea, der DDR, Polen, Syrien, Ungarn und Vietnam zum Einsatz.

Die ZSU-57-2 ist eine leicht gepanzerte Flak-Selbstfahrlafette. Vom Kampfpanzer T-54 wurde das um eine Laufrolle gekürzte Fahrgestell übernommen. Der Fahrer fand seinen Platz im Bug der Wanne. Zum dahinterliegenden Kampfraum, der auch den um 360° schwenkbaren Turm aufnahm, bestand ein Durchgang. Im Heck fand der Motor mit Nebenaggregaten seinen Platz. Der nach oben offene, geschweißte Turm nahm die Geschütze, die Besatzung und einen Teil der Munition auf. An der Rückwand befand sich eine Öffnung zum Auswerfen der Hülsen, die in einem Korb gesammelt wurden. Die Flak-Geschütze S-68 entsprachen konstruktiv der Flak S-60, jedoch war die rechte Waffe spiegelbildlich zur linken ausgeführt. Es handelte sich um eine automatische Waffe, bei der die Energie des zurücklaufenden Rohres zum Nachladen und Verriegeln des Verschlusses ausgenutzt wurde.

Die Waffen konnten manuell oder mit Hilfe der elektrohydraulischen Antriebe gerichtet werden. Die beiden Ladekanoniere saßen jeweils rechts bzw. links im Turm neben der Waffenanlage. In Schussrichtung links fand hinter dem Ladekanonier der Richtkanonier seinen Platz. Auf der rechten Seite befand sich der Platz des Visierkanoniers, der für Entfernung, Geschwindigkeit, Kurs, Neigungs-/Steigungswinkel verantwortlich war. Der Kommandant saß im hinteren Teil des Turms. Die Kampfbeladung bestand aus insgesamt 300 Schuss, von denen 176 im Turm und weitere 72 Schuss im Bug der Wanne Platz fanden. Diese waren auf Ladestreifen zu je vier Granatpatronen untergebracht. 52 einzelne Schuss befanden sich im Mittelteil der Wanne unter dem Turm. Die Waffe wurde manuell nachgeladen.

Die ZSU-57-2 wurde nur in geringer Stückzahl in die Sowjetarmee eingeführt. Eine Reihe von Panzerregimentern hatte eine Flak-Batterie mit vier Selbstfahrlafetten im Bestand. Das Fehl zum Soll wurde durch Zwillings-Flak-MG des Kalibers 14,5 mm ZTPU-2 auf dem Fahrgestell der Schützenpanzerwagen BTR-40 und BTR-152 ausgeglichen. Im praktischen Einsatz wies die ZSU-57-2 zahlreiche Unzulänglichkeiten auf. Dazu gehörte die durch das manuelle Nachladen bedingte geringe Feuergeschwindigkeit. Ein Feuern aus der Bewegung war nicht möglich. Dennoch verkörperte die ZSU-57-2 den Stand der Technik zu Beginn der 1950er-Jahre. Die amerikanische Flak-SFL M42 Duster wies eine ähnliche Konfiguration und auch vergleichbare Leistungsdaten auf.

Bausatz: Das Modell wird in einem stabilen Karton geliefert. Fragile Teile werden zusätzlich durch Luftfolie ausgepolstert. Die insgesamt 540 Teile befinden sich an 19 Gussästen. Davon sind die Äste A, B, H und J je zwei und M sechs Mal vorhanden. Der Guss der Einzelteile ist wie immer gut. Die Panzerkette setzt sich aus 186 Einzelgliedern zusammen. Die Kanonenrohre sind aus Plastik und die Mündungsbremsen sollen aufgebohrt werden. Die Löcher dazu sind gut markiert. Ein kleiner Bogen mit Ätzteilen und ein Stück Kupferkabel ergänzt das Ganze.

Bemalungsvarianten: Der größte Teil des Abziehbilderbogens nehmen die Markierungen der umfangreichen Munitionsausstattung ein. Es liegen Kennungen für zwei sowjetische und je ein ägyptisches und finnisches Fahrzeug vor.

Fazit: Ein von Modellbauern schon lange gewünschtes Modell; sehr empfehlenswert!

Die Modelle gibt es in gutsortierten Modellbaufachgeschäften oder für Händler bei Glow2b.

Lutz Kaiser, Berlin (Dezember 2016)