Boeing 787-8 "Dreamliner"
zum Erstflug am 15.12.2009

Hersteller: Zvezda
Maßstab: 1/144
Decals: Boeing Housecolors "Dreamliner"
Preis: ca. 18 €

Vorbild: Dreamliner, für viele zum Nightmare-Liner karikiert, ist das neueste und vom Reißbrett weg erfolgreichste Zivilflugzeugprogramm in der Geschichte von Boeing. Die Bezeichnung B787-8 folgt der 7er-Reihe von Boeing, die einst mit der B707 begann.

Mit der Entwicklung dieses Modells begann Boeing nach der gescheiterten SonicCruiser-Initiative um Airbus eine Konkurrenz zum A380 entgegenzusetzen. Die Idee von Boeing ist es, statt mit Megagroßen Flugzeugen (B747 und größer, eben A380) von großen Flugplätzen (Hubs) aus zu fliegen, direkte Routen auch von kleinen Flugplätzen mit supereffizienten, kleineren Lang- und Ultralangstreckenflugzeugen zu bedienen. Sogenannte Punkt-zu-Punkt-Verbindungen.

Um den in Produktion befindlichen Flugzeugen (B767, B777, A330, A340) tatsächlich eine Konkurrenz zu bieten, entschloss sich Boeing völlig neue Wege zu gehen und weitestgehend das gesamte Flugzeug aus Verbund-Kohlefasermaterialen herzustellen. Metalle kommen nur noch an tragenden und hochbelasteten Punkten zur Anwendung. Angetrieben von neuen und höchst effizienten Triebwerken.

Das alles stellte sich als viel schwieriger heraus, als man annahm. Auch das man dem Airbus-Modell folgend Teile der Produktion an ausländische Mitstreiter abgab, erwies sich als katastrophal. Das gesamte Programm verzögerte sich, der Erstflug wurde ständig verschoben und einige Fluggesellschaften stornierten ihre Bestellungen.
Dennoch. Über 800 Flugzeuge stehen in den Auftragsbüchern und der Erstflug wurde in diesen Tagen erfolgreich absolviert. Die Zukunft kann der B787-8 gehören. Nun muss sie in den Tests das beweisen, was ihr zugetraut wird.

Das Modell: Völlig unerwartet und unangekündigt erschien dieses Modell von Zvezda. Das Modell ist wurde von Boeing lizensiert. Die Teile entsprechen dem, was man von einem modernen Bausatz erwartet. Die Aufteilung der Teile ist klassisch. Der Rumpf ist mit sehr feien Gravuren versehen. Die Tragflächen biegen sich mit ihren hochgezogenen Flügelenden perfekt nach oben, ganz so wie im Original. Der Anschluss an den Rumpf ist mittels einer leichten Einpaßverbindung genial gelöst. Die Fahrwerke sind ordentlich und wie immer bei Zvezda zerbrechlich wirkend. Vorsicht ist beim Bau geboten.



Einen Höhepunkt in der Modellbaugeschichte stellen die Triebwerke dar. Endlich, nachdem Herpa es uns schon seit mehr als einem Jahrzehnt mit seinen 1/200-Modellen es vormacht, bekommen wir ein korrektes Triebwerk, Ein Triebwerk, bei dem man durch die Schaufeln hindurchsehen kann. Ich bin sehr gespannt, ob der Bau hält, was die Teile versprechen.



Die Decals: Leider sind die Decals nur rudimentär, die echte Dreamliner-Bemalung läßt sich damit ohne Weiteres nicht erstellen. Wie man sie hinbekommen soll, da lässt auch die Bauanleitung den Bastler im Ungewissen. Aber bereits kurz nach dem erscheinen des Bausatzes hat der Markt Decals zukünftiger Betreiber zur Verfügung gestellt. Etliche werden folgen, da bin ich sicher.

Persönliche Anmerkung : Schön, dass wir hier völlig überrascht worden sind. Schön, dass der Bausatz gelungen ist. Schön, dass wir mit den Triebwerken einen neuen Standard präsentiert bekommen. Und das alles zu einem mehr als guten Preis!
Schade, dass Revell seine Dreamliner-Ankündigung aus dem Katalog auf der Homepage schon lange zurückgezogen hat. Es scheint, als ob Zvezda die neue Größe für Zivilflugzeugmodelle ist. Da die Bausatznummer zwei Lücken zur letzten Neuerscheinung (B767) lässt, freue ich mich schon darauf, spätestens in Nürnberg zu erfahren, welche beiden Airliner Zvezda dieses Jahr gegeben falls noch für uns bereit hält. Weiter so!
Revell könnte sich ja z.B. mit der B787-9, einer längeren Variante, beschäftigen. Erstflug ungewiss.

Viel Spaß beim Basteln,

Uwe Damaschek, Berlin (Dezember 2009)