schwere deutsche 12,8cm Flak 40

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Vorbild: Die 12,8-cm-Flak 40 war das größte im Zweiten Weltkrieg eingesetzte Flugabwehrgeschütz. Das Geschütz wurde von der Firma Rheinmetall-Borsig in Düsseldorf als nur eine vergrößerte Variante der 10,5-cm-Flak 38 entwickelt.

Während im September 1942 erst 16 Flak einsatzbereit waren, vervielfachte sich der Bestand bis Januar 1945 auf 570. Insgesamt wurden 1129 Flugabwehrkanonen 12,8-cm-Flak 40 hergestellt. Die Einzelflak sowie der 12,8-cm-Flak-Zwilling 40 waren die Hauptgeschütze für den Einsatz auf Flaktürmen. Andere Geschütze wurden auf Eisenbahnwaggons lafettiert, um schneller verlegbar zu sein. 1944 hatte die deutsche Luftwaffe sechs fahrbare (Version 40/1), 242 ortsfeste (Version 40/2) und 201 Geschütze als Eisenbahn-Flak (Version 40/2) im Einsatz.

Wegen der extrem hohen Durchschlagskraft plante man die 12,8-cm-Flak auch für eine Verwendung zur Panzerbekämpfung. Umgesetzt wurde dies bei der Selbstfahrlafette L/61 Sturer Emil und dem legendären Jagdtiger mit der neu entwickelten 12,8cm Pak 44.

Bausatz: Modelcollect hat den Modellbauern in den letzten Monaten sehr interessante und außergewöhnliche Bausätze beschert. Dies setzt sich nun mit dem Erscheinen einer deutschen 128mm Flak 40 fortgesetzt. Bis dato gab es dieses Flugabwehrgeschütz lediglich als teuren Resin Bausatz von Attack.

In einem stabilen Karton mit dem Geschütz auf dem Deckelbild finden sich vier graugrüne Gussäste mit allen wesentlichen Teilen zum Bau der Flak. Als Basis liegt eine Kreuzlafette bei, wie sie auch von der 8,8cm und 10,5cm Flak bekannt ist. Tatsächlich existierte diese Version auch am Anfang der Entwicklung, jedoch musste man relativ schnell feststellen, dass das Design den gewaltigen Rückstoßkräften nicht gewachsen war, weshalb eine stabilere Lafette mit einer rechteckigen Grundplatte und vier nach außen klappbaren Stabilisatoren entwickelt wurde.

Alle Gußäste machen einen sauberen Eindruck. Die Details sind schön wieder gegeben, wobei ich mir durchaus vorstellen kann, dass man an der einen oder anderen Stelle noch etwas ergänzen könnte.

Die Aufteilung der Gussäste sieht wie folgt aus:

Als Bauplan liegt ein Faltblatt bei, das in 10 klare und übersichtliche Bauabschnitte unterteilt ist. Schön aus meiner Sicht ist die Tatsache, dass die Hubzylinder für die Rohrerhöhung so gestaltet sind, dass man eine beliebige Rohrerhöhung darstellen kann.

Bemalung: Abziehbilder liegen keine bei, wobei hier auch nur Abschussmarken Sinn gemacht hätten. Für die Bemalung findet man zwei farbig gestaltete Varianten in Dunkelgelb oder Dunkelgrau. Die Farbangaben beziehen sich auf das Farbsortiment von MIG.

Fazit: Ein interessanter und sehr gut gemachter Bausatz für einen absolut angemessenen Preis.

Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.

Gert Brandl, Berlin (Oktober 2017)