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Robert Wendell "Buck" McNair

Supermarine Spitfire Mk.Vb

Modell: Airfix
Decals: Bausatz

Der Pilot

Robert Wendell McNair wurde am 15. Mai 1919 in Springfield, Nova Scotia geboren. 1937 wurde er bei Canadian Airways als Funker und Assistent angestellt. Er trat der RCAF 1940 bei und beendete im März 1941 seine Flugausbildung, womit er auch in den aktiven Dienst übernommen wurde. IN der RAF durchlief er die Frontschulung bei der 58. OTU und wurde am 23. Juni zur No.411 Squadron versetzt. Bei dieser Einheit verblieb er bis Februar 1942. Dann wurde er nach Malta versetzt. Er erreichte die Insel mittels eines Sunderland Flugbootes kurz bevor die ersten Spitfire dort eintrafen. Der 249. Squadron zugeordnet, wurde er einer der bemerkenswertesten Persönlichkeiten dieser Einheit. Schon im Mai erhielt er das DFC für 5 Luftsiege und 7 Beschädigungen feindlicher Flugzeuge.

Mitte Juni verließ er die Insel in Richtung England und diente ab dann wieder bei der 411. Squadron an. Bei dieser verblieb er bis zum 21. September als er zur Erholung nach Hause geschickt wurde. Nachdem er an einer Werbetour für Kriegsanleihen teilgenommen hatte, kam er zur 133. Squadron RCAF an die Westküste. Sofort drängte er wieder auf einen operativen Einsatz. Im Aprill 1943 kam er wieder nach Großbritannien zur 403. Sqn. Einen Monat später wurde ihm das Kommando über die 416 Squadron gegeben, deren CO Foss Boulton abgeschossen worden war. Innerhalb eines weiteren Monats übernahm der die 421. Squadron, doch hier verließ ihn sein Glück.

Bei einer Mission am 20. Juli gegen Frankreich verlor sein Motor Leistung und er brach den Einsatz ab. Über dem Kanal explodierte sein Motor und er musste zum Fallschirm greifen. Beim Absprung trug er Verbrennungen im Gesicht davon. Ende des Monats erhielt er einen Balken zum DFC und einen weiteren am 7. Oktober. Am 17. Oktober wurde er zum Kommandeur des 126. Wing (RCAF) befördert. Seine Verbrennungen wirkten sich jedoch auf seine Sehfähigkeit aus, so dass er am 12 April 1944 sein Kommando zurückgab. Am 14. April wurde ihm der DSO verliehen. Er kehrte für einen Urlaub nach Kanada zurück, verblieb anschließend jedoch in einer Stabsposition beim RCAF Overseas HQ, welche er bis zum Kriegsende inne hatte.

Er verblieb bei der RCAF und wurde im Oktober 1946 wieder Squadron Leader. Er diente weiterhin in Stabspositionen im Airforce Headquarter und kommandierte 1950 den Flugplatz Lachine. Zwischen 1951 und 1953 war er Air Advisor bei der Canadian Military Mission in Tokio. Am 30. Dezember 1953 war er Passagier im Crewrest-Bereich eines North Star Transportflugzeugs, das in Vancouver bruchlandete und auf dem Rücken liegend zum Halten kam. Er kämpfte sich einen Weg zum Passagierabteil und leitete persönlich die Evakuierung der Passagiere. Vom Treibstoff eines Heizgerätes durchnässt, überprüfte er anschließend das Wrack nach eventuell übersehenen Passagieren. Für diesen Einsatz erhielt er eine Commendation for Brave Conduct der Queen. Im Januar 1956 wurde er zum Group Captain befördert und erhielt im April 1957 das Kommando über den 4. Fighter Wing in Baden-Söllingen. 1966 wurde bei Buck McNair Leukämie diagnostiziert. Er blieb jedoch im Dienst beim Canadian Joint Staff und das fast bis zu seinem Tod am 15. Januar 1971. (Quelle: Aces High, Christopher Shores et al. Im WWW finde sich weitaus ausführlichere Lebensläufe dieses Mannes!)

Modell: Der Bau dieses Modells diente eigentlich nur der Befriedigung der Neugier, wie gut der neue Airfixbausatz ist und als kleine Motivation für umfangreichere Projekte. Daher sollte auch auf Zubehör weitestgehend verzichtet werden. In meinem Fundus fand sich noch ein Sitz mit Gurten von Ultracast und ein paar Kanonen der gleichen Firma, die die etwas plumpen Bausatzteile ersetzen sollten.

Wie immer geht’s mit den Innereien los. Diese erinnern vom Aufbau her stark an den Bausatz der Spitfire Mk.Vc von MPM bzw. der tollen Eduard Spitfire Mk. XI. Die Machart ist aber etwas grobschlächtiger und bei mir gab es auch einige Passprobleme mit der "Cockpitwanne", allerdings bin ich auch vom Bauplan abgewichen und habe die Teile zuerst in die Rumpfhälften geklebt und habe erst dann diese beiden zusammengefügt. Mit etwas Gewalt war dem kleinen Problem aber beizukommen und im Wesentlichen passte der Bausatz ganz gut, wenn auch nicht sehr gut. Die Details sind filigraner als bei der Spitfire Mk.XII, insbesondere die Klarteile sollen hier lobende Erwähnung finden.

Mit etwas Arbeit war also der Rohbau recht schnell zusammengenagelt und es ging an die Lackierung. Hier war ich mit der Anleitung nicht zufrieden, denn nach meiner Auffassung sollten die Maltamaschinen im Mittelmeerschema Light Stone, Dark Earth und Azure Blue mit entsprechender blauer Überlackierung gehalten sein. Mir ist schon klar, dass die Malta-Spits ein Minenfeld für den Modellbauer sind, aber das Europaschema kann ich mir hier einfach nicht vorstellen. Also frisch ans werk und den ganzen Karren lackiert. Wieder habe ich die tollen Masken von Miracle Mask und Farben von Lifecolor verwendet. Mit diesen ist das Tarnmuster schnell auf der Spitfire aufgebracht und es kann weiter gehen.

Nun unterlief mir ein kleiner Denkfehler, denn ich mischte das Dunkelblaugrau unter Hinzugabe von Klear an. Auch der Deckungsgrad der Lackierung war etwas uneinheitlich, was nach meinem Dafürhalten für eine "Feldimprovisation" aber ganz o.k. ist. Das Problem trat dann aber beim bzw. vor dem Aufbringen der Decals zutage. Hier löste die neuerliche Klearschicht die Unterlage wieder an und warf leichte Blasen. Beim Aufbringen der Nassschiebebilder (ebenfalls mittels Klear) gab es dann die unschöne Überraschung, dass die Blaue Überlackierung etwas weggewaschen wurde und sich zum Teil in kleinen "Pools" sammelte und somit Blaue Flecken bildete. Das bei den Reparaturversuchen das erste Decal riss, verwundert da nicht mehr.

Wie oft bei solchen Gelegenheiten, musste das Modell erst mal zurück in die Kiste, damit ich etwas Abstand gewinne. In Vorbereitung der Reise nach Telford fiel mir das Modell und sein fortgeschrittener Bauzustand dann wieder ein. Die Entscheidung es fertigzustellen war schnell getroffen. Die Reparatur der Lackierung war schnell erledigt. Das bereits aufgebrachte Decal war nicht zu reparieren, aber ich lebe jetzt einfach mit dem kleinen Riss.

Die weiteren Abziehbilder brachte ich unter Zuhilfenahme von Daco Orange und Red auf das Modell auf. Auch diese hatten einen gewissen Effekt auf die Lackierung, aber alles in handhabbarem Rahmen und nach ausreichender Trockenzeit waren die Schiebebilder auch gut zu kaschieren. Als Klarlack kam dann Tamiya X-20 zur Anwendung. Ein Washing mit Wasserfarben in Schwarz und Umbra Natur betonte die Gravurlinien. Ansonsten verzichtete ich auf größere Abnutzungsspuren. Ein paar Ölspuren unter dem Rumpf und die Abgasfahnen ganz zum Schluss mussten aber sein.

Beim Einpacken für Telford ist mir dann noch eine der schönen Resinkanonen abgebrochen. Nun zunächst musste ich damit leben, aber vor Ort habe ich mir gleich noch Ersatzrohre in Messing von Master gekauft. Der Ersatz erforderte dann noch mal etwas Mut, denn hundertprozentig war die Tarnung nicht wieder hinzubekommen. Zunächst wurden die Rohre mit der Brünierflüssigkleit von Ushi von der Rosten behandelt, und die Spitzen abgeklebt. Mit Vorsicht ging alles ganz gut: Kanonen absägen, ausbohren und Messingrohre vorsichtig einpassen und verkleben. Anschließend wurde die Tarnung aufgebracht und das blau möglichst nahe am Rest der Tarnung angemischt und lasierend drüberlackiert.

Fazit: Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Bausatz wirklich die Ablösung für Tamiyas Bausatz ist. Sicher ist er in seinen Abmaßen stimmiger und im Cockpit auch gut detailliert, aber er ist mit Sicherheit nicht so leicht zu bauen, wie der Bausatz aus Japan. Also muss jeder selbst seine Präferenzen definieren und entsprechend kaufen.

Steffen Arndt, Barsinghausen (November 2014)