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Fritz Schröter

Focke Wulf Fw 190 F-1

Modell: Revell (Hasegawa)
Decals: Bausatz
Literaturhinweise:
Obermaier, Ernst: Die Ritterkreuzträger der Luftwaffe 1939-45, Bd. 2 Stuka- und Schlachtflieger
Arthy, Andrew/ Jessen, Morten: The Focke-Wulf FW 190 in North Africa

Der Pilot

Fritz Schröter wurde am 20.07.1916 in Breslau geboren. Seine militäreische Laufbahn ist mit der Versetzung zum Jagdgeschwader 2 "Richthofen" im März 1941 belegt. Die Einheit lag zu diesem Zeitpunkt am Ärmelkanal. Ab 17.07.1942 war er Staffelkapitän der 10.(Jabo)/JG2.

Das Ritterkreuz erhielt er am 24.09.1942 für Seine Leistungen im Jagdbombereinsatz gegen Schiffs- und Hafenziele vor der englischen Küste und beim Landungsversuch in Dieppe. Zum Zeitpukt der Verleihung hatter er auf etwa 200 Feindflügen (unter Anderem) 1 Vorpostenboot, ein U-Boot-Begleitschiff und 24000 BRT Handelsschiffsraum versenkt und zahlreiche weitere Schiffe beschädigt. Außerdem hatte er 7 Gegner im Luftkampf bezwungen.

Im Januar 1943 übernahm er die Führung der III./SKG 10. Das Modell stellt sein Flugzeug während des Einsatzes in Nordafrika dar. Ab September 1943 war er beim Stab des Generals der Schlachtflieger eingesetzt. Die I./SG5 führte er zwischen Juni und Oktober 1944 in Russland und Finnland. Danach wurde er zum SG 10 nach Ungarn versetzt. Schließlich führte er die I./SG4 vom 4.01.1945 bis Kriegsende in Schlesien und Böhmen. Insgesamt bestritt Fritz Schröter mehr als 400 Feindflüge und erzielte neben seinen Erfolgen im Jabo- bzw. Schlachteinsatz 11 Luftsiege.
Quelle: Obermaier; Die Ritterkreuzträger der Luftwaffe 1939-45, Bd. 2 Stuka- und Schlachtflieger

Das Modell

Gewöhnlich dauern meine Modellbauprojekte etwas länger, da ich oft zwischen meinen diversen angefangenen Modellen hin und her springe. Da ich diesmal etwas besser vorwärts kommen wollte, und die Modellbausätze nahezu identisch sind, habe ich die beiden Modelle parallel angefangen. Die Präsentation der Fw 190 A-4 wird jedoch auf einer zweiten Seite erfolgen, da ich gerne Informationen zum Vorbild bzw. zum Piloten beisteuere (siehe auch unten). Die Bausätze habe ich ja bereits als First Look vorgestellt: Focke Wulf 190 A-4 und Focke Wulf 190 F-1

Bau: Zunächst habe ich mir den Flügeln angefangen und die entsprechenden Einsätze eingeklebt. Der Jäger (Fw 190 A-4) erhielt die Beulen für die Außenflügelwaffen (MG FF), während beiden als Jagdbomber verwendeten Flugzeugen, dieser Rüstsatz keine Verwendung fand und deshalb am Modell die alternativen Klappen eingebaut wurden. Anschließend habe ich einige Spalten mit Mr. Surfacer 500 verspachtelt (Bild 1).

Jetzt wandte ich mich dem Cockpit zu und habe die Seitenkonsolen und Ruderpedale angeklebt.

An diesem Modell wollte ich die neuen Farben von Jens Popp (aka Don Color/ JPS Color) ausprobieren, die dieser in Zusammenarbeit mit Herrn Kiroff (einem der Spezialisten für RLM Farben) entwickelt hat. Das bei den ersten Tests im letzten Jahr aufgetretene Problem - Farbe blieb kleberig und löste sich sehr leicht wieder ab - ist inzwischen behoben. Die Farben werden ohne Maßstabsaufhellung produziert, was ich bei den dunkleren Farben als recht angenehm empfinde.

Im Pilotenarbeitsplatz kam also RLM 66 zur Anwendung. Nachdem die Farbe getrocknet war, habe ich die Instrumente mit Citadel-Farben bemalt und farbig bedruckte Gurte von Eduard eingeklebt (allerdings nicht 100%ig korrekt, da ich keine Fw 190 Gurte mehr hatte).

Nun wurden die ebenfalls 66 gespritzten Rumpfhälften zusammengeklebt (Spornrad nicht vergessen!) und der Leitwerksdorn ergänzt. (Bild 3) Die Cockpitwannen wurden nach dem vollständigen durchtrocknen des Klebers und der Montage der Kurbel für die Schiebehaube von unten in den Rumpf eingeklebt. Wiederum ist dem Kleber ausreichend Trocknungszeit zu geben, da der folgende Schritt eine gewisse Belastung der Zelle mit sich bringt. Wie schon bei der Fw 190 A-3 bleibt nämlich ein schmaler Spalt am Rumpf-Tragflächen-Übergang. Da ich den Rumpf so wenig wie möglich belasten wollte, habe ich möglichst genau die Stelle für den "Spreizer" ermittelt und rechts bzw. links von der Cockpitwanne eingefügt, so dass der Spalt geschlossen war.(Bilder 4 und 5)

Bild 3 Bild 4 Bild 5

Nun habe ich die Rümpfe mit den Tragflächen verklebt. Die Jabo Fläche erhielt natürlich vorher noch den ETC für die Bombe, während ich beim Jäger noch unschlüssig war, welche Bemalungsvariante ich dafür nehmen sollte. Deshalb habe ich nur eines der Löcher für den Träger geöffnet. So kann ich den ETC im Falle der Montage ausrichten und falls nicht, brauche ich es nur zu verschließen. Wie schon bei der Fw 190 A-3 hatte ich am Bug kleinere Passprobleme, die ich bei einem der Modelle mit Plastik auffüllen musste. (Bild 6). Dann begann ich die Teile für die untere Motorverkleidung anzupassen, was ein wenig herumprobieren erforderte. (Bild 7 Oberseiten nur zur Probepassung aufgelegt!!). Anschließend wurden die Motoren eingebaut und die MG-Abdeckung und oberer Motorhaube verklebt. Leichte Unebenheiten wurden mit Mr. Surfacer geglättet (Bild 8 und 9).

Bild 6 Bild 7 Bild 8 Bild 9

Die Motoren hatte ich mit dem Cockpit RLM 66 gespritzt und verpasste ihnen jetzt eine Abreibung mit MIG Pigmenten ("Gun Metal"). Ich finde mehr ist verschwendete Liebesmüh, da man nach schließen der Haube und Einbau von Propeller und Lüfterrad nichts mehr davon sieht. (Bild 11) Nachdem die Baugruppe fest verklebt war, ergänzte ich die Fahrwerksbeine und Höhenleitwerke.(Bild 10)

Bild 10 Bild 11

Nun fehlten nur noch wenige Teile, bis es an die Farbgebung gehen konnte. Der Blendschutz über dem Instrumentenbrett wurde gespachtelt und geschliffen und anschließend RLM 66 bemalt. Dann habe ich das Reflexvisier seiner Grate beraubt und nach einem Bad in Klear (klares Acrylfußbodenwachs von Johnson .. auch als Future bekannt) positioniert -- Klear wirkt so auch gleich noch als Kleber. Die Kante des Blendschutzes wurde Lederbraun abgesetzt, wie auch das Lederpolster am schwarzgrauen Kopfpanzer. Hier fand auch der Warnhinweis vom Abziehbildbogen seinen Platz. Die Kanzelteile erhielten ebenfalls ein Bad in Klear und wurden (halbwegs) staubsicher in einen Karton zum Trocknen verbracht. Danach wurden der Windschutz mittels Weißleim (Ponal oder ähnliche Produkte) an das Modell geklebt. Später durchsichtige Flächen habe ich mit Tamiya Tape abgeklebt und die Kanzel erhielt eine Schicht RLM 66, was die Innenbemalung simuliert.

Bemalung: Hier hatte ich mir eigentlich recht einfache Lösungen vorgestellt. Der Jabo sollte aus dem Karton mit den Markierungen des Gruppenkommandeurs der III./SKG 10 versehen werden und der Jäger eine Westfrontbemalung ebenfalls in RLM 74/75/76 erhalten. Keine Probleme gab es beim Jabo. Im Buch "Fw 190 in North Africa" (Arthy/Jessen) finden sich einige Fotos, anhand derer man Versions-, Tarn- und Markierungsdetails ermitteln konnte.

Schwieriger wurde es beim Jäger. Nahezu alle Bilder von 190 die ich fand, zeigen die Fw 190 A-4 mit Kühlluftschlitzen (sog. Kiemenspalten, die diesem Bausatz nicht beiliegen!!) und nicht mit Kühlklappen (wie sie dem Bausatz beiliegen) Wer also ein bestimmtes Vorbild im Sinn hat, sollte erst recherchieren, wie dieses ausgestattet ist, damit es nicht zu Problemen kommt. Der A-3 Bausatz enthält neben dem Wulst für die Antennenhalterung am Leitwerk auch den Dorn und ist somit besser für die meisten Fw 190 A-4 geeignet.

Die dem Bausatz beiliegenden Bemalungsvorschläge sind jedoch für die angebotene Variante richtig. Leider sagen sie mir aus verschiedenen Gründen nicht besonders zu, weshalb ich die Fertigstellung des Jägers zunächst zurückstelle.

Weiter also mit dem Jabo. Das ganze Modell erhielt eine Lage Citadel "Skull White Primer" aus der Spraydose. Dieser nivelliert hervorragend, trocknet seidenmatt aus und bietet eine gute Haftung für die Acrylfarben. Nach der ersten Schicht suche ich nach unsauberen Klebestellen oder Einschlüssen und poliere sie aus. Anschließend folgt eine weitere dünne Schicht (Bild 13). nun habe ich das weiße Rumpfband maskiert. Die Bilder in der o.g. Quelle vermitteln den Eindruck, das dieses Flugzeug gelbe Flächenenden und keine gelbe Motorunterseite hat, deshalb erhielten die Flächenenden einen gelben Farbauftrag, der nach dem Trocknen mit Tamiya Tape und Maskol abgedeckt wurde.

Bild 13

Nun folgte eine Schicht RLM 76 von JPS. Ich habe sie nicht aufgehellt, sondern nur leicht mit Wasser verdünnt. Leider sagte mir der Farbton so überhaupt nicht zu, was entweder an der fehlenden Aufhellung oder schlechter Durchmischung lag. Dies ist nämlich einer der sehr wenigen Nachteile der neuen Farben von JPS entweder werden sie nicht vorgemischt (also nur alle Pigmente rein und Lösungsmittel drauf) oder sie Trennen sich sehr leicht wieder. In den Fläschchen hat man jedenfalls eine Sedimentschichtung, die nur sehr schwer zu einer homogenen Mischung zu vereinen ist. Ich hatte zwei Kugellagerkugeln in die Flasche geworfen und nachdem nach mehr minütigem Schütteln nur leichte Streifen in den Farbschichten zu sehen waren, habe ich die Flasche erneut geöffnet, was gar nicht so leicht ist, und das ganze mit einem Pinsel aufgerührt.

Wie dem auch sei, die Farbe gefiel mir nicht (viel zu blau für meinen Geschmack) und ich sprühte eine dünne Schicht "Pale Grey Blue" von Vallejo Air darüber, was einen mir angenehm erscheinenden Farbton ergab. (Bilder 14 und 15) Bewußt spreche ich hier nicht von richtig und falsch, da die oben erwähnte Zusammenarbeit unter Experten sicher hervorragende Ergebnisse liefert und mir die anderen von mir verwendeten Farbtöne zusagen .. eben nur nicht das 76. In den Abpackungen ist übrigens schon ein "Mischkörper" enthalten, ich habe nur noch mehr hinzugefügt.

Die Später 76 verbleibenden Flächen am Rumpf habe ich maskiert und anschließend das Model mit RLM 74 und 75 von JPS gespritzt. Auch diese sind nicht maßstäblich aufgehellt, gefallen mir aber sehr gut (auch wegen des etwas stärkeren Kontrastes). Ich habe die Felder nicht maskiert, sondern mit darüber gehaltenen Pappschablonen einen leicht ausgefransten Effekt erzielt.(Bild 16) Nach dem demaskieren habe ich die Kanten mit dem Luftpinsel etwas nachgezogen, um auch hier eine leichte Unschärfe zu erreichen. (Bild 17)

Nun habe ich die restlichen Masken entfernt (außer Kanzel), die Oberfläche auf Fehler und Einschlüsse untersucht, diese beseitigt und nachgebessert. Als Basis für die Decals (Nass-Schiebebilder) erhielt das ganze Modell eine Lage Klear (Bild 18), worauf die Bausatzdecals mit Daco (orange und rot) aufgebracht wurden. Die Hoheitszeichen liegen dem Bausatz natürlich nicht bei. Diese sind von Aeromaster und legal nur im bzw. über das Ausland zu beziehen.

Bild 13

Die Abziehbilder dieses Bausatzes sind wohl mit das Härteste gewesen, was ich jemals benutzt habe. Sie ließen sich selbst mit kochend heißem Wasser nur sehr schwer vom Trägerpapier lösen und neigten dazu noch zum Umfalten (extrem!), dafür waren sie recht dünn und passten sich gut an die Oberfläche an. Zu bemängeln ist auch wieder das für Hasegawa typische gelb-stichige "Weiß" der Decals, was in meinem Fall wegen der noch folgenden Prozeduren aber nicht ins Gewicht fällt. (Bild 19 und 20)

Nun habe ich noch einige Details ergänzt bzw bemalt. Zunächst wurde der gesamte Fahrwerksschacht samt Fahrwerksbeinen in RLM 02 von JPS bemalt. Die Fahrwerk-Restklappen sind dann, gemäß der Fotos, in geschlossener Stellung montiert und ebenfalls von Hand bemalt worden. Schließlich erhielt der Bereich der Kühlklappen einen schwarzen Anstrich und die Trimmkanten wurden auch unterseitig rot bemalt (es liegen nur Decals für die Oberseite bei).

Die Abziehbilder wurden mit einer Schicht Klear gegen die nun folgenden Alterungen gesperrt.(Bild 21) Zunächst benutzte ich wie üblich mein Washing mit Wasserfarben: umbra natur und schwarz. (Bild 22) Durch verdünnen mit Wasser habe ich es für die Flügeloberseite noch etwas verdünnt. Nach dem Trocknen (Bild 23 und 24; man kann den Unterschied - rechts mehr Wasser - deutlich erkennen) habe ich mit einem weichen, "nebelfeuchten" Tuch den Großteil der Farbe von den glatten Oberflächen entfernt, nur in den Fugen sollte etwas zurückbleiben (gewollt unregelmäßig - Bild 25 - 27).


Eine Schicht seidenmatter Klarlack (Peddinghaus) schützt den Effekt des Washings und bietet Haftung für die nun folgende Behandlung mit Pigmenten. Da dieses Flugzeug im original in Nord Afrika stationiert war, wollte ich einen gewissen staubigen Eindruck vermitteln, der sich m.E. gut mit Pigmenten darstellen lässt. Von MIG gibt es ein Set "Sand and Earth for desert and summer conditions", das ich mein eigen nenne. Hieraus habe ich "Light Dust", "Gulf War Sand" und "African Earth" gemischt und zunächst versucht trocken mit einem Pinsel aufzutragen. Das Ergebnis gefiel mir nicht besonders, und so habe ich mit Humbrol Verdünner einen Filter gemischt (ähnlich wie ein Washing, nur die gewünschte Wirkung ist anders) und mit dem Pinsel auf die Oberseite des Modells aufgetragen.(Bild 28) Auch hier konnte ich nach dem Trocknen einen größeren Teil der Pigmente mittels Flachpinsel wieder vom Model entfernen, insbesondere aus den Fugen (die ich ja dunkel haben wollte). Auf die Unterseite wurde ein wenig mit der Zahnbürste aufgesprenkelt, um hoch geworfenen Sand zu simulieren (entgegen der landläufigen Meinung regnet es doch öfter mal in Nordafrika) .. aber bitte nicht übertreiben (Bild 29 und 30). Das Ganze wird mit einer "trockenen", sehr dünnen Schicht Mattlack gegen abgreifen gesichert. Die Abgasrückstände werden ebenfalls per Airbrush aufgetragen.

Nun folgt noch das Anbringen der letzten Teile am Fahrwerk (incl. Bremsleitung aus Draht), Propeller und Positionsleuchten, sowie der Antenne --- natürlich erst nach Demaskierung. Die 500kg Bombe stammt aus dem Bausatz Fw 190 A-8/G-8 von Revell (Dragon).

Fazit: Nun bleibt von zwei beabsichtigten Fertigstellungen doch nur eine übrig (zumindest im Moment). Das Hasegawa Modell gefällt mir immer noch sehr gut. Bei der Fw 190 A-4 wäre allerdings die Beigabe beider Kühlluftöffnungen sinnvoll gewesen. Auch wenn die enthaltenen Bemalungsvarianten passen, ist man doch recht eingeschränkt. Die Tunesien Edition gefällt mir sehr gut, da nicht nur Markierungen für ein Jagdflugzeug beiliegen. Die Probleme mit den Decals können einfach nur Pech sein, da dies für Hasegawa nicht typisch ist.

Steffen Arndt, Schwerin (2007)