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L.C. ("Lance Cleo") "Wildcat" Wade

Supermarine Spitfire Mk.VIII

Modell: Eduard
Decals: Fündecals
Literaturhinweise:
Shore, Christopher et al.: Aces High; Grub Street

Der Pilot

Wing Commander Lance Cleo "Wildcat" Wade wurde 1915 in der kleinen Dorfgemeinschaft Broaddus in Texas geboren. Er war der zweite Sohn von Bill und Susan Wade, die ihn L. C. nannten – erst nachdem die Royal Air Force einen Vornahmen verlangte, nannte er sich Lance Cleo Wade. Nachdem die Familie 1922 auf eine Farm nahe Reklaw (Texas) umgezogen war, arbeitete er in dem Familienbetrieb und besuchte die örtliche Schule. Seine Familienmitglieder erinnerten sich, dass wann immer ein Flugzeug in Sicht kam, unterbrach er seine Arbeit und sagte "eines Tages werde ich fliegen" 1934 trat er dem Civilian Conservation Corps (CCC) in Arizona bei und hoffte somit der stupiden Landarbeit zu entkommen, aber es änderte sich wenig, denn er fuhr Ochsenkarren, baute Straßen und pflanzte Bäume. Er begann eine Flugausbildung in Tucson (Arizona) und konnte 80 Flugstunden erfliegen. Mit dem Flugschein in der Tasche bewarb er sich bei der USAAF, aber er konnte wegen seiner einfachen Bildung (ohne College Abschluss) nicht am US Army Aviation Cadet Programm teilnehmen.

Im Dezember 1940 wurde er in die RAF in Kanada aufgenommen und erhielt seine Ausbildung bei der No. 52 Operational Training Unit (OTU). Mit dem britischen Flugzeugträger Ark Royal überführte er eine von 46 Hawker Hurricane Mk.1 nach Malta und wurde teil der Verstärkung für die geschwächten Einheiten auf der Insel. Im September 1941 wurde er mit 23 Hurricanes zur Verstärkung der No.33 Squadron nach Ägypten versetzt. Die Aufgabe der Einheit war die taktische Luftunterstützung für die am 18. November 1941 angerollte Operation Crusader zur Vernichtung des deutschen Afrika Korps. Seine ersten beiden Luftsiege waren zwei FIAT CR.42 am 18. November. Schon am 24. November erreichte er den Ass-Status (5 Luftsiege). Ab April 1942 kam die Einheit auf Hurricane Mk.II zum Einsatz. Bald wurde ihm das Distinguished Flying Cross (DFC) verliehen und im September 1942 stand sein Konto bei 13 Luftsiegen.

Die nächsten Monate verbrachte er in den USA für verschiedene RAF Projekte, einschließlich des Tests einiger Amerikanischer Flugzeuge. Danach kam er als Flight Commander der No 145 Sqn. mit einem Balken zu seinem DFC wieder in den Kampfeinsatz nach Afrika. Diese Einheit war mit Spitfire Mk.Vb ausgerüstet. Zum Squadron Leader befördert, hatte er 60 ereignisreiche Tage und konnte bis Ende April seine Bilanz auf 21 Abschüsse erhöhen. Zu diesem Zeitpunkt flog die Staffel bereits Spitfire Mk.IX und verlegte dann nach Italien wo sie neue Spitfire Mk.VIII erhielt. Hier beanspruchte Lance Wade am 2. Oktober 1943 den Abschuss zweier Fw 190F des Schlachtgeschwader 4. Seine letzte Erfolgsmeldung betraf die Beschädigung von drei Fw 190 am 3. November.

Wade wurde Wing Commander und zum Stab der Desert Air Force berufen. Alles schien für eine glänzende Zukunft geebnet auch privat hatte er sich kürzlich erst gebunden. Nach einem Besuch bei seiner alten Einheit kam er jedoch am 12. Januar 1944 bei einem Flugunfall nahe Foggia ums Leben. Insgesamt beanspruchte er in 30 Luftkämpfen Erfolge für sich: 23 Luftsiege, davon 2 geteilte, ein wahrscheinlicher Abschuss und 13 beschädigte feindliche Flugzeuge. Außerdem zerstörte er ein Flugzeug am Boden und beschädigte 5 weitere. Lance Wade ist damit der erfolgreichste amerikanische Pilot, der nur in nichtamerikanischen Luftwaffen seinen Dienst tat. Dies und sein früher Tod führten aber auch dazu, dass er in den USA nicht die öffentliche Aufmerksamkeit erhielt, die seinen militärischen Erfolgen entsprachen. Andererseits wurde er als das herausragende amerikanische Fliegerass bezeichnet, das wie kein Anderer die gemeinsamen Kriegsanstrengungen von Großbritannien und den USA verkörperte.
Quelle: Wiki Lance C. Wade

(Etwas ausführlicher und nett zu lesen gibt es hier eine Biografie: http://www.historynet.com/lance-wade-world-war-ii-raf-ace-fighter-pilot.htm )

Das Modell

Vor einiger Zeit habe ich bei Fündecals eine größere Bestellung vorgenommen, darunter auch den kleinen Decalbogen für die Spitfire Mk.VIII von Lance Wade. Die Anleitung kann man nur online erhalten, dafür ist diese aber hervorragend gestaltet und mit vielen Vorbildinfos und Fotos versehen. Auf der suche nach einem einfachen Projekt kam die gerade erschienene Spitfire HF VIII gerade recht, denn auch Wades Maschine war mit den langen Flügeln ausgestattet. Also fix mal in den Online-Einkaufswagen gepackt und zwei Tage später konnte es losgehen.

Neben den Abziehbildern habe ich auch noch die einteilige Brassin-Motorhaube verwendet, ansonsten kam alles aus der Box. Los geht’s zuerst mit dem Cockpit aber meiner bekannten Abneigung folgend, habe ich nach der Lackierung in Interior Green erst mal den Flügel komplettiert. Der Aufbau der Fahrwerkschächte begeistert mich immer wieder und funktionierte trotz relativ vieler Teile völlig problemlos. Die Klarteile sauber einzukleben ist da schon schwieriger.

Zurück zum Cockpit, hier gab es noch eine Detailbemalung und ein Wash. Viel sieht man später ohnehin nicht mehr, aber immerhin beleben die Gurte und das bedruckte Instrumentenbrett den Innenraum. Dann geht‘s wieder sehr zügig und im Handumdrehen hat man den Rohbau auf den Fahrwerkbeinen stehen. Ich möchte das Cockpit wie in einem Bild der Anleitung offen darstellen, daher habe ich die geschlossene Klappe mittels Maskol eingeklebt und die Schiebehaube aus dem überzähligen Teil (für die geschlossene Darstellung) so herausgesägt, dass sie das Cockpit abschließt.

Auf der Messe in Nürnberg hat mit Jon Tamkin von Mission Models in ein ausgiebiges "Verkaufsgespräch" über Farben reingezogen, typisch Amerikaner halt. Also wollte ich die Farben zumindest mal ausprobieren und da die Lifecolour Farben, die ich sonst für den RAF-Wüstenanstrich verwende, unangenehm mit Klear interagieren und der Importeur MBK eine Sonderaktion für die Farbsets hatte, erwarb ich ein RAF Set sowie Azure Blue und Mid Stone. Nach etwas Trouble mit der Post, neuer Bestellung und Wartezeit kam das Päckchen dann bei mir an. Somit blieb nur 'ne knappe Woche für die Fertigstellung des Modells für Lingen.

Die Grundierung hatte ich schon aufgebracht und somit konnte es sofort mit Azure Blue losgehen. Im Gegensatz zur Grundierung hatte ich hier etwas Probleme eine gleichmäßige Deckung hinzubekommen. Aber so ist das mit neuen Farben, man muss sich da erst mal herantasten. Letztendlich habe ich nur etwas zu viel Grundierung drauf, so dass einige Niete etwas zugelaufen sind. In der verlorengegangenen Lieferung war auch der Fließverbesserer von Mission Models dabei. Den werde ich irgendwann nochmal bestellen. Ansonsten gibt es an den Farben nicht viel auszusetzen. Die Farbtöne sehen gut aus und die Verarbeitung nur unwesentlich anspruchsvoller als bei meinen bevorzugten Farben von Gunze und Tamiya. Es bleibt abzuwarten, ob die bei den Japanischen Produkten enthaltenen Lösungsmittel wirklich in naher Zukunft ein Problem für den Euro-Import darstellen werden.

Nun folgte meine übliche Behandlung mit Klear, Decals, Klear und anschließendem Wash mit Wasserfarben. Dann noch Mattlack drauf, die letzten Kleinteile und ein paar Abgas- und Ölspuren. Zu guter Letzt wurden noch die Positionslichter bemalt und ein Antennendraht angebracht. Je länger ich drüber nachdenke, desto sicher bin ich mir allerdings, dass keiner an das Flugzeug gehört….

Fazit: Eduards Spitfire gehört zu den besten Bausätzen die man derzeit kaufen kann. Er ist sehr gut detailliert sowie konstruktiv gut gelöst und daher einfach zu bauen. Selbst die später erschienenen Bf 109F/G und Fw 190A reichen da nicht ganz heran.

Steffen Arndt, Barsinghausen (März 2018)