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Mistel 5: Heinkel He 162 + Arado E 377a

Revell (Dragon) - 1/72

Hintergrundinformationen: Unter der Bezeichnung Mistel gab es gegen Ende des II Weltkrieges einige Kombinationen, in denen ein mit Sprengstoff geladenes Trägerflugzeug ein bemanntes Steuerflugzeug "Huckepack" trug. Die frühen Mistel-Projekten sahen die Me Bf 109 oder die Focke Wulf 190 kombiniert mit der Ju 88 vor. Dabei sollten die vom Jagdflugzeug aus gesteuerten Kombinationen ihre Reise bis zum Ziel antreten und die mit hochexplosiven Stoffen gefüllte Bombenkomponete vor dem Ziel ausgeklinkt werden und als Bombe die Einwegreise aus eigener Kraft fortsetzen.

Als Projekt Mistel 5 war gegen Ende 1944 die Kombination einer strahlgetriebenen He 162 Salamander mit der ebenfalls strahlgetriebenen zweimotorigen Arado E 377a vorgesehen. Um Gewicht zu sparen und die Kosten weitestgehend zu reduzieren, sollte bei der Arado auf das Fahrwerk verzichtet werden. Für den Start sollte ein 20 Tonnen schwerer Rollwagen zum Einsatz gelangen. Dieses Konzept wurde jedoch nach meinen Informationen lediglich auf dem Reißbrett realisiert.

Der Bau: Der Bausatz von Revell ist von Dragon übernommen und weist daher sowohl beim Basisflugzeug, dem Rollwagen als auch bei dem eher zierlichen Salamander sehr gute Oberflächenstrukturen und eine ausgezeichnete Passgenauigkeit auf. Der Bau erfolgte entsprechend dem sehr übersichtlichen Bauplan, wobei lediglich darauf zu achten ist, dass das Gegengewicht in der Nase der Arado nicht vergessen wird, denn ansonsten kippt die Gesamtkonstruktion hinten über.

Bei der Bemalung per Airbrush habe ich alle Farben entsprechend Vorgabe verwendet. Etwas schwierig für mich war es die richtigen Farben für die Außen Bemalung hinzubekommen, da diese durch Mischen selbst herzustellen war.

Vor dem Aufbringen der ausgezeichneten Abziehbilder wurden die Flugzeuge und der Rollwagen mit Klarlack versiegelt. Zur Anpassung der Abzeichen verwendete ich MicroSol und MicroSet, wodurch zum einen die Abzeichen besser haften und zum anderen sich diese auch den Oberflächenstrukturen, wie z.B. Rillen besser anpassen. Danach ein weiteres Versiegeln mit Klarlack und nur ein minimales Washing, da es sich insbesondere bei der Arado um ein Einwegflugzeug handeln sollte.

Für die Betonung der Gravuren habe ich auf Anraten von Modellbaukollegen etwas Neues ausprobiert. Dieses Mal wollte ich auf Nummer sicher gehen und den Lack nicht noch kurz vor Ende durch die Wahl eines falschen Verdünners ruinieren. Daher kam nun wasserlösliche Tusche von Pelikan zum Einsatz. Um den Effekt etwas abzuschwächen, habe ich die schwarze Plakafarbe mit etwas Pril versetzt und mit weiß aufgehellt und anschließend großzügig aufgetragen. Nach ca 3 Minuten wurde fast alles wieder mit einem Tempo Taschentuch abgewischt, wobei aber darauf geachtet wurde, dass in den Vertiefungen noch Farbe zurückbleibt. Diese Prozedur kann beliebig oft und völlig gefahrlos wiederholt werden. Es kam sogar echter Spaß auf!

Nach einer Trockenzeit von ca. 3 Stunden wurden alle Komponenten mit einer verdünnten Mischung aus Glanz und Mattlack versiegelt. Lediglich am Startwagen erfolgte nun noch ein leichtes zusätzliches Altern mit Staub und Rost Spuren.

Fazit: Auch in diesem Fall kann ich nur betonen, dass man für relativ wenig Geld auch heute noch echten Spaß am Hobby haben kann.
Euer GB

(Gert Brandl, Berlin)