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DeHavilland Canada DHC-7 ("Dash 7")
Tyrolean Airways

Modellhersteller: "ATP Airliners America" Vertrieb heute über Sasquash, USA oder eBay
Maßstab: 1/144
Material: Rumpf und Tragflächen aus Resin sowie aus Spritzguss das Höhenleitwerk und die Details
Decals: Piedmont- Hanson, ebenfalls von ATP, sowie Fenster- und Cockpitdecals von AHS

Das Modell
Der Rumpf war ein komplettes Teil, leider ohne interne Beschwerung damit das Modell später auf eigenen Füßen stehen kann. Da ich dies zu spät bemerkte kam es dann zu dem Klarsichtständer am Rumpfende.

Die Tragfläche bestand aus einem kompletten Teil über die gesamte Spannweite. Die Oberfläche ist mit den Blechaufbauten, Klappenlinien und Klappenverkleidungen sehr gut dargestellt, die Ansätze für die Triebwerke inklusive. Das ganze Teil passte sehr gut in die Aufsatzöffnung an der Rumpfoberseite.

Das Basteln begann mit dem Spachteln und Schleifen der gesamten Modelloberfläche. Diese war von ATP mit einer dicken grauen Farbe schon vorbereitet, so dass die Luftblasen recht schnell versorgt waren. Lediglich jene an den Triebwerksgondeln waren sehr knifflig.

Das Höhenleitwerk lag als Spritzgussteil bei, und das mit einer eher schlechten Qualität. Vorsichtiges Nacharbeiten der Kontur war unablässig, die Hinterkante musste nachgeschliffen werden. Und der Sitz auf der Flosse war auch zu korrigieren.

Nachdem das ganze Modell dann montiert und alle Klebestöße verspachtelt und geschliffen waren habe ich das ganze Modell leicht angeraut und mit Humbrol 01 Grundierung lackiert. Diese haftet auch sehr gut auf Resin und bietet eine super Grundlage für weitere Kunstharzlackschichten. Was bei der Bemalung der Tyrolean durch die verschiedenen Farben und dem entsprechenden Abkleben auch sehr wichtig ist.

Der Lack
Natürlich folgte der ersten Grundierung ein erneutes Nacharbeiten der Oberfläche. So viele Luftblasen waren ja noch nicht erkannt! Die graue Grundierung ist eine echt gute Hilfe um Oberflächen zu beurteilen. Die Weißschicht wurde danach sehr gleichmäßig in zwei Spritzgängen erledigt. Ich benutze Revell Weiß 04.Nun ging es also an die bunten Farben.

Zunächst betrachtete ich mir quasi meditativ alle zur Verfügung stehenden Fotos auf airliners.net und versuchte mir ein Bild über die Farbflächen zu machen. Zeichnungen gab es leider keine von oben und unten, so dass hier eine Kombination aus Gucken und Raten zur Einteilung der Farben führte. Mit einem weichen Bleichstift (B oder 2B) und einem biegsamen Lineal zeichnete ich die Linien auf den Rumpf und begann dann mit dem Abkleben, also ich komme mir dann immer vor wie Christo. ?. Abgeklebt habe ich mit in schmale Streifen geschnittenem Tamiya- Klebeband entlang der Linien. Größere Flächen bedeckte ich mit gelbem, 5og dünnem Skizzenpapier. Es ist leicht zu verarbeiten - gibt es als Rolle im guten Zeichenbedarf für ca. 6,- Euro und reicht ein Leben lang - und hat den Vorteil, dass man nicht alle Flächen dem Risiko des Farbenabziehens aussetzt.

Das Gelb ist Revell 310 mit etwas Weiß 04 aufgehellt, das Rot ist eine 50:50 Mischung Revell Rot 31 und Revell Orange 30, das Lilarot ist Revell 331, dass ich im Nachhinein betrachtet durchaus etwas mit Schwarz hätte abdunkeln sollen.

Nachdem alle Farben an Ort und Stelle waren schützte ich den Lack mit einer Schicht "Kleer Bodenwachs", den ich mit einem breiten Pinsel auftrug. Das Zeug verläuft super und bildet eine schöne, gleichmäßige und leicht glänzende Oberfläche.

Die Details
Die mitgelieferten homemade Spritzguss Fahrwerke und Propeller hielt ich schlicht für unbrauchbar. Bzw. meine Fähigkeiten daraus vernünftige Teile zu machen reichten nicht aus. Ergo begann die Suche im Fundus nach passenden Austauschteilen. Die Propeller kommen "Aeroclub" und sind aus Weißmetall. Diese sind in Flugstellung und sehr leicht verbiegbar. Leider. Das Fahrwerk - ja, wo war es wohl früher mal dabei? - wurde gescratched. Bis es passte. Die Fahrwerksschachtklappen und die Antennen schnitt ich aus einer dünnen Plastkplatte zurecht.

Die Decals
Für Tyrolean gab es keine Decals. Die Farben sind ja lagenweise lackiert. Die beigelegten Fenster und Türen von AHS waren leicht zu verarbeiten. Die roten Türumrandungen kamen aus dem Fundus. Schriftzug und Registrierung habe ich am PC erarbeitet und selber gedruckt. Nach langer Suche zeigte sich, dass die buchstabenweise veränderte "Avangard"- Schrift dem Original nahe genug kommt. Ausgedruckt habe ich diese dann auf Decalpapier für Tintenstrahldrucker (Schwierig, nicht perfekt, aber annehmbar). Versiegelt wurde das Decal dann mit "Marabu-Fixativ" aus der Sprühdose. Das Aufbringen auf das Modell ging dann ganz leicht.

Zusammenfassung
Nun ja. Eine DHC-7 1/144, noch dazu in diesen wunderschönen Farben, hat nicht jeder im Regal. Gibt es nicht von der Stange. Als ich den Bausatz bekam dachte ich nicht, dass später ein hübscher Flieger im Regal stehen würde. Oft war ich an der Grenze zum Mülleimer. So ein alter Resinbausatz hat es halt in sich, aber wem erzähle ich das? Und wieder einmal gilt: Durchhalten! Und am Ende sagt man: Es hat sich doch gelohnt. Und nun steht schon der nächste Resinflieger im Hangar. Ich muss verrückt sein.

Viel Spaß beim Basteln

Uwe Damaschek, Berlin, im August 2007