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Caudron C.362

Czechkit - Maßstab 1/72

Das Original

Beim Coupe Deutsch de la Meurthe im Jahre 1933 nahmen auch zwei Caudron 362 teil. Die 6 wurde von Raymund Delmotte und die 11 von Ludovic Arrachart geflogen. Dabei gelangen Delmotte drei Weltrekorde in der Klasse Leichtflugzeuge bis 450 kg, über 100 km (334,6 km/h), über 500 km (333,5 km/h) und über 1.000 km (332,8 km/h). Für letzteren gewann er einen Preis von 50 000 Francs. Das Rennen über die lange Distanz wurde durch mehrere Tankstops unterbrochen.

Bei der C.362 handelte es sich um einen leichten Tiefdecker mit starrem Fahrwerk und Renault Bengali Vierzylindermotor. Sie hatte eine unverstellbare Luftschraube. Die Maschine basierte auf der C.283 und begründete eine lange Reihe erfolgreicher Rennflugzeuge.

Die C.362 wurden später mit einem Regnier- Sechszylindermotor und Ratier- Verstellpropeller ausgerüstet. Dadurch erhöhte sich die Reichweite auf 1000 km.

Technische Daten

Spannweite:6,71m
Länge:7,01m
Höhe:1,75
Gewicht:421 kg
Nutzmasse:773 kg
Reichweite:500 km

Das Modell: Es handelt sich bei dem Bausatz um einen sehr einfach gehaltenen Kit. Die Teile besitzen jedoch eine gute Gravur, müssen allerdings erst aus einer starken „Schwimmhaut“ herausgearbeitet werden. Besonders nachteilig ist, dass die Formen beim Abguss einen schrägen Spalt gehabt haben müssen, denn das Höhenleitwerk ist auf einer Seite wesentlich dicker als auf der anderen. Die Schleifarbeiten und die Nachgravur benötigen einen großen Teil der Bauzeit.

Die Kabine ist nur rudimentär ausgebildet. Der Einblick ist zwar durch das kleine Kabinenloch sowieso schlecht möglich, aber ich wollte den Einstieg offen darstellen, um das Modell zu beleben. Zudem zeigte sich, dass sich der hintere Tragflächenübergang schlecht einpassen lässt. Daher entschloss ich mich, den Rumpf an dieser Stelle zu trennen.

Nun zeigte es sich deutlich, dass die Kabinenwände erheblich zu dick sind. Deshalb habe ich das hintere Rumpfteil im Kabinenbereich komplett ausgeschnitten und neue Seitenwände aufgebaut. Das Armaturenbrett, der Steuerknüppel und die Fußpedale wurden neu angefertigt. Ein neuer Sitz wurde der Grabbelkiste entnommen. (könnte von einer Po-2 gewesen sein.)

Zur besseren Durchführung der folgenden Arbeitsgänge und zur besseren Gestaltung habe ich die Auspuffstutzen entfernt und Löcher in den Rumpf gebohrt. Dort wurden später Kanülenstücke eingeklebt.

Danach erfolgte drei Mal in aufeinanderfolgenden Gängen spachteln, schleifen und grundieren, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war.

Mit den Gleitschienen der Cockpithaube habe ich mich etwas schwer getan. Zuerst habe ich ein 1mm Evergreen U Profil längs getrennt und die verbliebenen Winkelschienen aufgeklebt. Diese waren jedoch zu groß, so dass ich mich letztendlich für 0,25mm Vierkantprofil entschieden habe.

Die Propellerblätter wurden zum besseren Handling entfern und mit dünnen Messingstäben versehen. In der Nabe fanden dann entsprechende Aufnahmelöcher ihren Platz. Die Blätter wurden mit Tamya X1 (schwarz) grundiert und mit Alclad II gespritzt. Danach konnte ich erkennen, dass die Bauteile mittelstarke Verwerfungen aufwiesen, so dass ich zwei neue Propellerblätter anfertigen musste.

Die Lackierung des Modells erfolgte mit Revell Mitteblau glänzend. Die Abziehbilder habe ich mir bei der Firma DecalPrint in Dresden anfertigen lassen. Sie haben eine gute Deckkraft, sind allerdings mit äußerster Vorsicht anzubringen denn sie reißen sehr schnell.

Die Decals habe ich in einem Bett aus Valejo Basic angebracht. Diese Methode, die sich auf matten Oberflächen bewährt hat, geht auf dem glänzenden Lack nicht gut. Ich habe zusätzliche Ränder erzeugt, die sich nie wieder ganz beseitigen ließen.

Im nächsten Schritt wurden die Kleinteile angebracht und die Details bemalt. Probleme machte dabei die Kabinenhaube. Sie ist so spröde, dass der Versuch, sie mit einer scharfen Schere auszuschneiden gleich einen Teil absplittern ließ. Ich hatte Glück, dass dieser Fehler am Rand war und ich die Kabine nur unten ein wenig kürzen musste.

Im Abschluss erfolgte noch ein leichtes Washing der Ruder und ein Trockenbürsten des Motorbereiches mit schwarzer Ölfarbe.

Fazit: Trotz aller Unzulänglichkeiten konnte der Bau in erstaunlich kurzer Zeit ausgeführt werden und es ist ein gutes Modell geworden.

Karsten Rummer, Zittau (2012)