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Nakajima Ki-84 Hayate (Frank)

Hasegawa M:1/72

Original:

Die Nakajima Ki-84 Hayate (Sturmwind), alliierter Codename Frank, war im letzten Jahr des Pazifikkrieges das leistungsfähigste Jagdflugzeug der japanischen Heeresluftwaffe. Sie war ein freitragender Ganzmetalltiefdecker mit Einziehfahrwerk und luftgekühltem Sternmotor.

Die Planung der Ki-84 begann schon kurz nach der Entfesselung des Pazifikkrieges. Sie sollte die Antwort auf die in den USA entwickelten Jäger sein und als Nachfolger für die Nakajima Ki-43 dienen. Das neue Flugzeug von Nakajima zeigte gute Leistungen. Die Ki-84 war den amerikanischen Jägern ebenbürtig. Auch wenn die Höchstgeschwindigkeit etwas geringer ausfiel, war die Ki-84 durch ihr geringes Gewicht deutlich wendiger und konnte auch besser steigen.

Im Einsatz konnte das Potenzial der Maschine leider nie ausgeschöpft werden, da in der Endphase des Krieges kein hochoktaniger Treibstoff mehr zur Verfügung stand. Die Motoren der Serienmaschinen waren für die Verwendung von niedrigoktanigem Flugbenzin eingestellt. Das begrenzte sowohl die Motorleistung als auch den Laderdruck.

Große Probleme gab es auch mit der Qualität. Die japanische Wirtschaft befand sich in einem desolaten Zustand. Das für den Flugzeugbau notwendige Material konnte oft - wenn überhaupt - nur mit Verspätung und in minderwertiger Qualität bereitgestellt werden. Zudem wurden erfahrene Arbeiter zum Militärdienst eingezogen. Oftmals kam es zu Defekten an der Hydraulik, am Einspritzsystem des Motors oder zu Brüchen wegen der mangelnden Güte des Stahls.

Japan benötigte dieses Flugzeug in den letzten Monaten des Krieges so dringend, dass geplant wurde, in unterirdischen Fabrikanlagen monatlich 200 Stück herzustellen. Das Vorhaben konnte nie verwirklicht werden.

Technische Daten:
Länge:9,92 m
Spannweite:11,24 m
Höhe:3,39 m
Leergewicht:2.659 kg
Startgewicht:3.608 - 3.853 kg
Höchstgeschwindigkeit:669 km/h
Reisegeschwindigkeit:446 km/h
Dienstgipfelhöhe:10.500 m
max.Reichweite:2.170 km
Triebwerk:Nakajima Ha-45 Modell 21 (2018 PS)(aber auch Modell 23 oder 25)
Bewaffnung:vier 20-mm-Ho-5-Kanonen oder
zwei 20-mm-Ho-5-Kanonen und zwei 30-mm-Ho-105-Kanonen
zusätzlich: zwei 250-kg-Bomben oder zwei Zusatztanks

Wikipedia: Nakajima Ki-84

Zum Modell:

Der Bausatz der Firma Hasegawa ist bereits etwas älteren Datums und daher nicht auf dem neuesten Stand der Technik. Die Gravuren sind noch positiv und im Kabinenraum gibt es nur einen Sitz und das Armaturenbrett. Der Doppelsternmotor ist nur durch eine Reihe angegossener, halbe Zylinder dargestellt. Deshalb habe ich mir zur Verfeinerung noch ein Cockpitset von True Details, ausgefahrene Landeklappen von Eduard und einen Doppelsternmotor von Vector Resin zugelegt.

Als erstes habe ich mich mal in der Graviertechnik versucht. Die erhabenen Gravuren wurden abgeschliffen und mit Reißnadel und Stahllineal neu gezeichnet. Dabei habe ich die Linienführung etwas vereinfacht.

Die Resinteile für die Seitenwände im Cockpit passen ausgezeichnet. Leider kann man das für das Armaturenbrett nicht sagen. Offensichtlich wurde die dicke Wandung des Bausatzes nicht berücksichtigt. Ausschleifen der Seitenwände erschien mir zu aufwändig und das Risiko eines Wanddurchbruches zu hoch. Deshalb habe ich das Armaturenbrett etwas beschnitten wobei allerdings rechts und links das randseitige Instrument verschwand.

Lackiert wurde der Innenbereich mit hellgrün und schwarz. Zur besseren Hervorhebung der Details habe ich ihn mit weißer Ölfarbe trockengebürstet. Ergänzend kam noch ein Satz Gurte von Eduard hinzu.

Danach wurde der Einbau der Landeklappen vorbereitet. Leider sind die Ruder am Bausatz in einem Stück. Es muss jedoch das obere Blech erhalten bleiben. Da es mir zu schwierig schien, nur die Unterseite abzuschleifen habe ich die Klappe im Ganzen entfernt. Danach erfolgte der Einbau einer dünnen Plastikplatte als neues Abdeckblech. Der Rand wurde noch etwas ausgedünnt.

Im Anschluss konnten Rumpf und Tragflächen zusammengeführt werden. Die Passgenauigkeit ist hervorragend. Lediglich der Tragflächenspalt muss geringfügig nachgebessert werden.

Den Motorbereich habe ich zur offenen Darstellung entfernt. Es musste noch ein Brandschott eingebaut und ein dünner Evergreenstreifen für das Befestigungsband eingepasst werden.

Im nächsten Schritt wurde das Modell grundiert. Dazu habe ich zuerst die vordere Kabinenhaube angebracht und den Cockpitbereich maskiert. Nach Farbauftrag zeigten sich noch einige Fehlstellen die verspachtelt oder nachgraviert werden mussten.

Die endgültige Lackierung erfolgte mit Alclad II No. 102, Duraluminium. Dazu wurde das Modell vorher mit Tamya schwarz, glänzend vorgrundiert.

Danach habe ich den Motor in Angriff genommen. Die 18 Zylinder sind einzeln auf das Kurbelgehäuse zu setzen. Ich finde, das ist nicht die beste Methode, denn die Ausrichtung gelingt in den seltensten Fällen hundertprozentig. Am Resinmotor mussten noch die Ventilstößel, diverse Leitungen und die Abgasrohre ergänzt werden. Nach Bemalung des Motors mit silbernen und schwarzen Farben wurde er eingebaut und die vordere Motorhaube montiert. Die Seiten blieben offen.

Der Bau ging mit der Montage der Kleinteile und Bemalung der Details weiter. Für die MG und das Staurohr habe ich dünne Kanülen eingesetzt. Die Bremsleitungen entstanden aus dünnem Messingdraht.

Die Decals lassen sich gut verarbeiten. Am Seitenleitwerk muss der obligatorische Randstreifen farblich nachbehandelt werden. Zuletzt erhielt das Modell noch ein Washing mit Plakatfarbe, leichtes Trockenbürsten, eine Versiegelung mit Alclad seidenmatt und eine Antenne aus transparentem Garn.

Fazit: Zwar nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, aber ein gutes Modell.

Karsten Rummer, Zittau (gebaut 2014)