McDonnell FH / F2H Banshee

 
Autor :
Verlag : Squadron Signal Publications
Reihe : squadron in action; Aircraft Number 182
ISBN : 0-89747-439-2
Preis : ca. 12 Euro

Die Jets der ersten Generation üben wie alles, was einen Übergang vom einen in ein anderes Zeitalter repräsentiert, auf mich einen besondere Reiz aus. Die F2H stammt direkt von einem futuristisch wirkenden Kolbenjägerprojekt, der XP-67 "Moonbat", ab, mit welchem die noch recht junge Zulieferfirma McDonnell 1943 versuchte, sich als Flugzeuglieferant zu etablieren. Aus dem Projekt wurde nichts, die gemachten Erfahrungen in der Nutzung des Windkanals für das Design waren jedoch von großem Vorteil für die XFD-1 "Phantom" die viele Merkmale, einschließlich der (ungepfeilten) Laminarflügel übernahm und im März 1945 ihren Erstflug absolvierte. Die kleine Maschine wurde von der US-Navy und den Marines als ihr erster strahlgetriebener Abfangjäger geflogen. Die Maschine zeigte exzellente Flugeigenschaften und war allgemein beliebt. Als Weiterentwicklung rollte im Januar 1947 die XF2D aus der Halle in St. Louis.

Die "Banshee" (Hexe aus der irischen Mythologie) war deutlich größer, leistungsfähiger und von der Optik her ein "modernes" Düsenflugzeug. Die Version F2H-2 konnte neben der Kanonenbewaffnung auch Wingtip-Tanks und Raketen tragen, die F2H-2B sogar eine A-Bombe. Als erster Allwetterjäger trat die F2H-2N mit AN/APS-19 Radar auf, als erste Fotoaufklärerversion die F2H-2P. Bei den beiden letzten Versionen, die F2H-3 und die F2H-4 wurden ein 2,4 m längerer Rumpf und ein neues Leitwerk verwendet, was bei gleichzeitig stärkerer Motorisierung eine deutliche Erhöhung der Reichweite und der Nutzlast brachte. Diese Maschinen, die u.a. auch die damals neuentwickelte AIM-9 Sidewinder trugen, flogen bei den US-Marines-Reserveeinheiten bis in die sechziger Jahre. Während des Koreakrieges flogen Banshee-Geschwader der US-Navy und Marines vor allem Aufklärung, häufig unter Geleitschutz von F-86 Sabres.

Zur Aufmachung des Heftes ist wenig Neues zu berichten, sie ist von gewohnt hoher Qualität. Fünfzig Seiten zeigen zahlreiche Fotos von fabrikneuen Maschinen, Szenen von den US-Flugzeugträgern oder Flug-aufnahmen in guter Schwarzweiß-Qualität. Die technische Entwick-lung wird wie gehabt mit Dreiseitenrissen und vergleichen-den Hinweisen auf Unterschiede der Baureihen sehr klar dargestellt. In der Mitte des Heftes findet der interessierte Modellbauer wie immer farbige Seitenrisszeichnungen von Einsatzmaschinen, leider ohne weitere Perspektiven der gezeigten Flugzeuge, so dass man zur korrekten Bemalung und Markierung einer bestimmten Maschine weitere Quellen zu Rate ziehen muss. Dennoch: alles in allem ein weiteres "must-have" für den Flugzeug-Enthusiasten!

Utz Schißau (Berlin)